Montag, 15. September 2014
Zurück in der nassen Kälte 13.-14.9.
Freitag, 12. September 2014
Galapagos - Crucera 8.-12.9.
Tag 1:
Heute musste ich mittags um 12 am Flughafen sein. Das hieß leider, um halb 9 mit dem Bus loszufahren, da danach keiner mehr fährt. Mit Fähre usw. war ich dann um 10 am Flughafen und frühstückte erstmal einen Obstsalat mit Joghurt und Granola. Dann lag ich draußen in der Sonne, die sich heute endlich mal richtig zeigte. Mittags trafen dann die restlichen Mitreisenden ein und wir fuhren mit dem Bus zum Hafen. Insgesamt sind wir 14 Mann, davon 10 Amis, alle aus Florida und zum Großteil auch schon deutlich älter... Und vier deutsche, ein Mädel, mit dem ich mir die echt tolle Kabine teile und ein Paar, das schon seit 5 Tagen an Bord ist. Zum Boot gings natürlich mit der obligatorischen Schwimmweste und allein ins Dingi steigen ist auch eher verpönt...
Das Schiff selbst ist schon echt toll und ziemlich luxuriös, zumindest aus Backpackersicht. Auch unsre Kabine ist klasse, zwei bequeme Betten, ein großes Fenster samt Balkon und aus der Dusche bzw. Badewanne schaut man direkt aufs Meer! Es gab dann gleich mal Mittagessen, echt lecker. Und Salat kann ich hier bis zum Abwinken essen, von dem war danach das meiste übrig ;-)
Nach dem Essen fuhren wir los, ich nahm gleich mal eine Sonnenliege auf dem Vorderdeck ein. Allerdings nicht lange, denn schon ging das Briefing für den Nachmittag los. Es wurden Wander- oder Turnschuhe empfohlen, da kann ich nur müde lächeln. Mit den Dingis gins auf die Insel Seymour Norte, wo wir eine "Wanderung" machten. Sagen wir mal so, ohne Fotos und Erklärungen hätte es vielleicht 20 Minuten gedauert... So latschten wir aber im Schneckentempo dahin und knipsten tausende Fotos, während der Guide zu jedem Vogelschiss was erzählen konnte... Ehrlich! Aber sonst wars schon ganz cool, Seelöwen, Landiguanas, schauen aus als wären sie in Tarnklamotten unterwegs, die Vögel mit den blauen Füßen und die mit dem roten Sack unterm Schnabel und keine Ahnung was sonst noch.
Danach gings zurück an Board, wo wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankamen. Es folgte das Briefing für morgen, hauptsächlich "wandern" und schnorcheln. Dann gabs Abendessen, netterweise nicht im klimatisierten Innenraum, sondern hinten oben an Deck. Es gab gegrillten Thunfisch, Salate, Kartoffeln... Und viele leckere Soßen dazu.
Jetzt wird der Abend hier gemütlich ausklingen, was soll man auch groß machen. Meine Mitbewohnerin liegt schon im Bett, sie kam gestern erst aus Deutschland und hat noch weng Jetlag...
Tag 2:
Die Nacht war eigentlich recht ruhig, hab dank Ohrenstöpfel auch dann noch gut geschlafen, als um 3 die Maschinen zur Weiterfahrt gestartet wurden. Um 6 war ich aber wach, als die Sonne zum Fenster rein schien. Um 7 gabs Frühstück, ich beschränkte mich auf ne Schüssel Granola mit Joghurt und Obst. Dann gings per Dingi auf die Insel Bartolomé, wo uns ein kaum zu bezwingender Berg mit gut 100m Höhe erwartete. Ein kaum zu bezwingendes Hindernis, auf das eine Amerikanerin gleich mal verzichtete. Wenn ich recht überlege, war die heut gar nicht vom Boot unten... In unglaublichem Schneckentempo gings dann nach oben. Um uns herum war nur karge Vulkanlandschaft, nur getrennt durch den Holzweg, auf dem wir uns befanden... Der Guide war sehr stolz auf diesen noch recht jungen Weg und berichtete, wie schwer der Aufstieg wohl früher war. Hm, sorry, aber da konnte ich mir leider meinen Kommentar nicht verkneifen, dass das doch viel interessanter gewesen sein muss ;-) Aber gut, die Amis wären sonst wohl nicht alle hochgekommen, schnauften wie alte Walrösser, in Wirklichkeit wars gerade mal ein lockeres Aufwärmprogramm. Von oben hatte man aber echt einen tollen Postkartenausblick, es musste also mal wieder ein Sprungfoto her. Danach wurde auf dem Schiff die Schnorchelausrüstung geholt. Die gut 100m an Land zu schwimmen war natürlich wieder verboten... Meinen Bewegungsdrang darf ich hier quasi nie austoben :-( Das Schnorcheln war dann aber echt cool. Hab mal todesmutig auf nen Neoprenanzug verzichtet, der kostet extra. Ich fands auch ganz ok, der Usee ist auch nicht wärmer und die anderen hatten genauso viel Gänsehaut wie ich. Erst wars nix besonderes, nur einige Fische, aber dann tauchte ein cooler Seelöwe auf, der uns echt interessant fand und vor uns das volle Programm abzog. Cool. Leider hab ich den nicht auf dem Handy, da ich da grad mit der Kamera eines nicht schnorchelnden Amis unterwegs war, aber das Video hol ich mir noch!
Danach durfte ich kurz in der Sonne am Strand trocknen, bevor es zum Schiff zurück ging. Mittagessen... Lecker, aber leider mit Koriander verseucht... Nach etwa einer Stunde Siesta an Deck im strahlenden Sonnenschein (ich war allein, die Amis waren wohl im klimatisierten Innenraum...) ging es auf der nächsten Insel an Land. Und zwar auf einen erst gut 100 Jahre alten Inselteil, der nur aus Lava besteht. Hatte so ein bisschen was von Moonwalk. Inzwischen waren wir nur noch zu zehnt, schon 4 Amis blieben an Board. Warum die so ne Tour machen, ist mir echt ein Rätsel... Zum Abschluss stand nochmal Schnorcheln auf dem Plan, jetzt nur noch zu sechst, zwei junge Amis und die deutsche Fraktion. Und wieder musste man Geduld mitbringen. Erst gabs wieder gar nix, bis wir nach einiger Zeit eine recht große Schildkröte entdeckten. Und ganz am Ende kam auch noch ein Rochen vorbei.
Um kurz nach 4 waren wir dann auch schon wieder an Bord und fuhren los. Ich duschte während es anfing zu schaukeln. Und schon kam Margit rein auf der Suche nach Kotzpastillen, die sie aber fast in der gleichen Zeit wieder los wurde... Und das zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht mal ich was merkte. Dann wurde das Geschaukel aber doch ziemlich heftig, hab dann sicherheitshalber auch mal was eingeworfen. Hat auch gut gewirkt. Es schaukelte so stark, dass auch einiges an Gläsern zu Bruch ging, da im Speiseraum schon fürs Abendessen eingedeckt war. Nach zwei Stunden wars aber auch schon wieder ganz ruhig. Um 7 gabs dann Abendessen, korianderfrei zum Glück. Sogar Margit schaffte einen Teller Suppe.
Nach dem Essen verschwanden irgendwie alle, nur ich bin noch übrig. Hab aber noch keine Lust auf Kabine, Margit hat sich schon wieder hingelegt, wobei ichs echt nicht kapier, es wackelt gar nix mehr, also müsste sich ihr Magen ja auch mal wieder beruhigen. Jetzt ist es halb zehn, die Fotos vom Tag sind gesichtet, auch die Unterwasserbilder vom Handy sind echt erstaunlich gut geworden. Jetzt wird noch etwas gelesen und dann gehts wohl auch schon wieder ins Bett.
So ein wenig körperliche Auslastung fehlt hier halt leider mal völlig...
Tag 3:
Hm, damit wurde es heute auch nicht besser. Um 7 gabs an Deck Frühstück, leider war es bewölkt, aber vielleicht ist das auch der Plan, dass man nicht zuviel Sonne abbekommt. Dann gings mit dem Boot zum Strand im Norden von Santa Cruz, wo ich die ersten Tage war. Es gab zum ersten Mal ein Wet Landing, woohoo, Action, man bekommt nasse Füße! Es wurden Wasserschuhe oder Sandalen empfohlen, wenn ich gewusst hätte, dass wir den ganzen Weg nur im Sand laufen, hätte ich nicht die ganze Zeit die Sandalen in der Hand getragen... Wirklich viel gabs nicht zu sehen, ein paar Seeiguanas am Strand, wenige Vögel und am Ziel des beschwerlichen Weges ganze 2 Flamingos in der Lagune. Hm. Dann zurück zum Strand zum Schnorcheln. Wir wurden wieder ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man doch ein Tshirt anziehen solle, wenn man ohne Wetsuit schnorchelt. Also ich, den anderen ist das ja zu kalt. Denn man könnte sich verbrennen... Hab ich gestern im strahlenden Sonnenschein nicht geschafft, wurde heute mit Wolkendecke auch nix, außerdem, wo ist denn da der Witz, der vorletzte Tag, an dem ich die Chance auf etwas Farbe habe... Schnorcheln war leider aber auch Mist, das Wasser war total trüb, da hätte die Schildkröte zwei Meter neben mir vorbei schwimmen können, hätte ich nicht gemerkt...
Dann gings zurück aufs Schiff, umziehen und dann wieder an Land. Wir hatten eine Programmänderung, da wir alle Landschildkröten sehen wollten und die, echt lächerlich, nicht auf dem Plan standen... Für 20 Dollar pro Nase gabs nen Bus zur Farm, auf der sie frei leben. Das war schon richtig cool, da waren wirklich große dabei. Wobei es gar nicht so leicht war, da hin zu kommen, da ein paar Exemplare den Zufahrtsweg blockierten und einfach nicht weg wollten. Krieg mal so ein Gerät von der Straße. Schieben darf man nicht, wegtragen auch nicht und wenn man böse kuckt, verkriechen sie sich in ihrem Schneckenhaus. Ach ja, übrigens durfte ich auch selbst mal Schildkröte spielen und in einen leeren Panzer krabbeln. Ganz schön unhandlich, das Ding!
Danach kam der schlechteste Teil des Tages, denn wir wurden in die ach so tolle Stadt Puerto Ayora gekarrt und zweieinhalb Stunden ausgesetzt. Toll, da musste ich ganz dringend nochmal hin. Davon hat der Guide am Tag vorher nix gesagt. Und dafür wurde die Tour zum Dragon Hill gestrichen, ganz groß! So verbrachte ich dann eine halbe Ewigkeit auf einer Parkbank, es war kühl und nieselte hin und wieder und ein netter Polizist wies mich auch noch darauf hin, dass man auf der Bank nicht liegen darf. Haben die hier sonst keine Probleme?!?
War echt froh, als es dann endlich wieder zurück zum Schiff ging. Bis auf die Schildkröten hätte man sich diesen Tag heute echt schenken können. Hoffe mal morgen, am letzten echten Tag hier, wirds nochmal besser.
So, jetzt ist es 7, eigentlich müsste es jeden Moment was zu futtern geben. Hab echt Hunger, heut mittag gabs nur ein Sandwich und Obst. Juhu, wenn man vom Teufel spricht, unser Guide klingelt zu Tisch...
Tag 4:
Nach dem Frühstück um halb 7 ging es auf die Insel Plaza Sur, eine relativ kleine, auf der es vor Seelöwen und Landiguanas nur so wimmelte. Gemütlich wie immer ging es dahin, es wurden wieder unzählige Fotos geschossen. Die Seelöwen sind ja echt total knuffig, aber leider riecht man sie schon lange bevor man sie sieht. Als Haustier definitiv ungeeignet... Gegen halb 10 waren wir wieder an Bord und bereit für die dreistündige Überfährt nach Santa Fe. Es schaukelte ganz ordentlich, aber mir gings gut und ich lag an Deck in der Sonne. Margit schaffte das mal wieder nur etwa 3 Minuten. Entweder ich gewöhn mich langsam dran oder es gibt echt Leute, die noch ein vielfaches seekranker sind als ich. Als wir ankamen und der Seegang vorbei war, gabs Mittagessen. Ich zog das Achterdeck dem Kühlschrank innen vor und verzog mich mit meinem Teller dorthin.
Nach dem Essen gabs wieder ne gute Stunde Leerlauf, unglaublich, diese Nichtstuerei! Dann kam da Highlight der ganzen Tour. Wir gingen wieder mal Schnorcheln, zum ersten mal direkt vom Dingi aus. Zu Beginn gabs ne Riesenschildkröte, dann erstmal lange nix besonderes. Aber dann! Drei junge Seelöwen kamen angeschwommen und wollten nicht mehr weg. Die waren der Hammer! Und dann kamen noch zwei mehr, kann man echt nicht beschreiben, muss man erlebt haben! Echt cool! Und mein Handy knipste Bild um Bild...
Leider wars dann irgendwann vorbei und wir fuhren zum Schiff zurück. Und quasi direkt weiter zu einem von Seelöwen bevölkerten Stand. Von dort aus gings über die Insel, auch hier gabs wieder Horden von Iguanas zu sehen. Aber das konnte das Schorchelerlebnis echt nicht mehr toppen! Am Strand zurück gab sich noch ein Riffhai die Ehre, der in der Bucht kreiste und uns seine Rückenflosse zeigte. Außerdem noch ein paar Rochen und Schildkröten.
Zurück an Bord wurde geduscht und gepackt, dann gabs einen Abschiedscocktail mit der Crew und das letzte Abendessen. Direkt danach ging die Fahrt nach San Christobal los, bei der wir wieder und ganz besonders durchgeschüttelt wurden. Und mir gings wieder gut! Ok, ich hab vorgebeugt und mir was eingeworfen... Aber bei anderen hilft ja nicht mal das! Leider war um halb 9 alles verwaist, ich blieb allein zurück im Aufenthaltsraum, so dass ich auch bald ins Bett ging...
Tag 5:
Um 7 gab es Frühstück, danach wurden wir zum letzten Mal in Schwimmwesten verpackt und an Land gebracht. Mit dem Bus gings zum Interpretation Center, wo es nochmal einiges an Infos gab. Und einen Cache... Danach fuhren alle zurück zur Stadt, nur ich ging zu Fuß, wenigstens etwas Bewegung muss schon sein... Die angebliche halbe Stunde schaffte ich in 12 Minuten, soviel zur Bewegung. Ich wollte eigentlich noch etwas Wegzehrung kaufen, aber es gab nix gescheites. Wenn ich gewusst hätte, dass ich außer einem lausigen Sandwich im Flieger heute nix mehr kriegen sollte... Es ging im Bus zum "Flughafen", der ist echt lächerlich. Und im Moment völlig improvisiert, da gebaut wird. Es gab nix dort, nicht mal was zu trinken, geschweige denn zu essen. Im Flugzeug wurde es nicht viel besser. So gings hungrig nach Quito. Die Chance auf Essen am Flughafen hab ich dann auch verpasst, da ich dachte im oder am Hostel krieg ich auch was. Falsch gedacht. Das Hostel ist zwar total süß, hat sogar nen Pool und super Internet und ist nur 10 Minuten vom Flughafen weg. Leider aber auch von allem anderen, hier gibts nix, weder einen Laden noch was Essbares. Naja, jetzt halt ich auch gar durch bis morgen am Flughafen, da wird dann das restliche Geld verfuttert. Ist auch schon 7 Uhr und um 4 Uhr früh muss ich zum Flieger. Geh dann mal bald ins Bett, hoffe mein Magen knurrt nicht zu laut im Dorm ;-)
Montag, 8. September 2014
Galapagos - Isla Isabella 7.9.
Heute ging es schon sehr bald los, um 6.50 Uhr musste ich mich an der Touragency einfinden, da um 7 das Boot zur größten der Inseln starten sollte. Klar dass es halb acht war bis wir endlich aufs Boot konnten. Irgendwie hatte ich mit was größerem gerechnet, aber wir 25 Touris landeten auf einem kleinen Speedboot, eher kleiner als das Tauchboot gestern... Vorher wurde noch das Gepäck kontrolliert, dass wir nix essbares auf die andere Insel schmuggeln, die machen das echt super, mit einem Griff in den Rucksack können die das feststellen! Dann wurde der Rucksack fachmännisch versiegelt, indem ein gelber Kabelbinder durch eine Schnalle gefädelt wurde. Klar, dann komm ich da auch nimmer rein, weder durch die 2. Schnalle noch durch den Reißverschluss unten ;-) Als wir aus dem Hafen fuhren verteilte der Tourguide gleich mal ne Runde Kotztüten, ich war mal so großkotzig, darauf zu verzichten. Die thailändischen Kotzpastillen waren auch nur im Rucksack. Wir flogen über die Wellen und jetzt weiß ich auch warum die hier alle so klein sind. Die haben praktisch keine Bandscheiben mehr, komplett zusammengestaucht! So fühlte ich mich zumindest danach. Schlecht war mir nur, als die zwei Chinesen gegenüber mit dem Kotzen anfingen, aber ich hab mich tapfer geschlagen! Nach 2h waren wir dann auch schon auf der anderen Insel. Die versiegelten Taschen wurden wieder aufgeschnitten, was hatte ich für ein Glück, offene Taschen wurden gleich nochmal kontrolliert... Wir durften 5 Dollar Inseleintritt löhnen und ein paar Seelöwen und Iguanas am Hafen bewundern. Die Seelöwen lagen ganz gemütlich auf den Parkbänken für die Touris und pennten... Schon gings wieder aufs nächste Boot, wir fuhren an allem möglichen Getier vorbei: Pelikane, Robben und Seelöwen, kleine Galapagospinguine, total süß. Und an lustigen Vögeln mit blauen Füßen, sehen aus, als hätten sie Taucherflossen an! Dann legten wir auf einer Insel an, auf der unzählige Babyiguanas leben. Bzw. sich von der Sonne auf dem schwarzen Lavagestein wärmen lassen. Hab kurz mal überlegt, einen einzupacken, aber bei den super Kontrollen hier... Eher enttäuschend fand ich dagegen die Haie, nur etwa einen Meter lange White Tipped Sharks, die dann auch fast alle noch pennten.
Weiter gings zum Schnorcheln, das nach dem Tauchen auch eher enttäuschte. Eigentlich sah man nämlich gar nix. Dafür weiß ich jetzt aber sicher, dass mein Handy auch in Salzwasser wasserdicht ist, hat brav nix fotografiert ;-) Wird die nächsten Tage noch öfter gemacht...
Nach dem Schnorcheln gings mit dem Auto zum Mittagessen. Danach gabs noch einen Aussichtspunkt, den der Guide in höchsten Tönen lobte, aber der hat mich jetzt net so vom Hocker gehauen. Vielleicht bin ich inzwischen auch einfach zu verwöhnt. Weiter gings noch zu einer Lagune mit Flamingos. Und zum Abschluss gings noch zu einer Schildkrötenaufzuchtstation. Da war ordentlich was los. Schon krass, die waren echt fast ausgestorben, es gab dank Jagd nur noch 8 Stück. Jetzt werden die wieder gezüchtet bis sie mit etwa 10 Jahre alt sind und so 30 bis 40cm groß. Dann haben sie keine natürlichen Feinde mehr und können in die Freiheit entlassen werden.
Nachdem wir das Marathonprogramm von Rumsitzen, aussteigen und fotografieren hinter uns gebracht haben, gings zurück zum Boot. Auf der Heimfahrt wurden wieder fleißig Tüten befüllt, dank Kotzpastillen gings mir dieses Mal noch besser ;-) Die beiden Chinesen gaben aber wieder alles!
Um halb sechs waren wir dann wieder zurück. Zum Abendessen gönnte ich mit heute mal Nudeln und eine Nutellapizza zum Nachtisch. Geil! Jetzt sitz ich grad noch im Hotel rum. Morgen bis Freitag gehts dann auf das große Schiff. Heißt, ich werde voraussichtlich erst wieder Freitag Abend in Quito Wlan haben, wenn überhaupt. Bis dorthin müsst ihr also auf mich verzichten...
Samstag, 6. September 2014
Galapagos - Isla Santa Cruz 5.-6.9.
Gestern gings wie geplant auf die Galapagosinseln und als Geldschlucker machen sie ihrem Namen alle Ehre.
Früh um 4 gings mit dem Taxi zum Flughafen und schon das Einchecken kostete 10 Dollar, da das Gepäck extra untersucht wurde. Dass man ja keine frischen oder getrockneten Lebensmittel einführt. Cocablätter wurden schon mal nicht entdeckt. Mit Zwischenstopp in Guayaquill gings auf die Inseln, dauerte insgesamt vier Stunden, mit Zeitverschiebung von einer weiteren Stunde (bin jetzt acht Stunden hinter euch her) war es 10. Zu Fuß gings in den "Terminal", hier gabs nicht mal ein Band fürs Gepäck. Immigration und Eintritt in den Nationalpark machten meinen Geldbeutel um die nächsten 100 Dollar leichter. Das Gepäck kam quasi durchs Fenster und wurde erstmal abgestellt, man durfte es sich nicht nehmen, denn zunächst tobten sich zwei Hunde darauf aus. Die suchten wie verrückt, fanden aber nix, langsam glaub ich, ich hab mein Coca verloren! Dann endlich durften wir es nehmen und mit Bus, Fähre und Bus gings nach Puerta Ayora, der Inselhauptstadt. Immerhin das war relativ günstig, gerade mal 3$. Der Bus hielt nur 100m vom günstigsten Hostel aus dem Lonely Planet, tatsächlich 17$ für ein Einzelzimmer mit Ventilator und kalter Dusche, völlig ausreichend. Heute Nacht wars mir eher fast zu kalt.
Nach dem Check in zog ich los. Zunächst mal gabs ein Sandwich, dann lief ich in die Darwin Station. Von der hatte ich ehrlich gesagt mehr erwartet, war ziemlich viel Baustelle, den versprochenen Film gabs auch nicht. Aber es war kostenlos. Süß war die Aufzuchtstation der Babyschildkröten und zwei etwa einen Meter große Exemplare gabs auch. Das eine schlief aber... Auf dem Rückweg wäre ich fast noch auf einen Iguana gelatscht, der sich komplett schwarz auf schwarzem Lavagestein sonnte und nicht vom Fleck rührte. Danach suchte ich mir ne Tauchschule, von wegen 80-120$, lieber Lonely Planet, mit 150 war ich noch gut dabei! Dann gings auf nen schnellen Ananassaft in ein kleines Restaurant und danach direkt weiter zum Abendessen, preislich ok, aber nix besonderes.
Heute früh musste ich um halb 8 in der Tauchschule stehen. Ich war die einzige! Nur eine andere Tauchlehrerin kam noch mit. Mit dem Auto gings über die Insel, wo das Boot wartete. Dann fuhren wir etwa 45 Minuten zu den Gordon Rocks. Ganz schöner Seegang, hab ein bisserl Angst vor meiner Kreuzfahrt... Auf der Rückseite der Felsen wurde erstmal die Ausrüstung gecheckt und getestet ob die Bleimenge stimmt. Immerhin war ich mit einem 7mm Neopren unterwegs, extrem dick für das, was ich bisher gemacht hab, inklusive Schuhen und Kapuze. War auch gut so, denn statt der versuchten 5kg reichten dann doch 4. Wär ich wieder zur Bleiente geworden... Dann gings um die Felsen rum und wieder ins Wasser. Alles musste schnell gehen, rein und gleich runter, da hier extreme Strömungen herrschen. Das Wasser war eine extrem trübe Brühe, in Thailand oder so wäre man total enttäuscht, aber hier sind die Viecher etwas größer. Schon kamen zwei Tortugas von gut nem Meter Länge umd die Ecke. Kennt ihr nicht? Mann, Schildkröten! Unter uns kreisten verschiedene 2-3m lange Haie, kenne leider den deutschen Namen nicht. Definitiv mehr als ich bisher insgesamt gesehen hab und viel größer! So gesehen gabs jeden Hai wohl für unter 10 Dollar... Auf jeden Fall wars saukalt, trotz der Ausrüstung. Irgendwann kam auch noch ein recht großer Rochen vorbei. Ich dachte schon, wir hätten alle Highlights gesehen, da kam der supersüße Seelöwe geschwommen. Der fand mich wohl genauso inteessant wie ich ihn, denn er umkreiste mich mehrfach und sah mich mit seinem Hundeblick an. Hätte ich am liebsten gleich für die Badewanne eingepackt! Nach ner knappen Stunde gings wieder nach oben. Es gab heißen Tee und Müsli bevor wir zum zweiten Tauchgang aufbrachen. Ähnlich wie der erste aber ohne meinen Seelöwenfreund! Danach fuhren wir mit dem Boot nach Puerto Ayora zurück, unterwegs gabs noch Lunch. Vom Service her war das heute schon überragend, sogar Handtücher waren inklusive. Nur leider, nicht die Foto-CD, die kostete nochmal 25 extra. Wars mir aber wert, jetzt hab ich sogar ein Video vom Seelöwen. Und zwar nicht auf CD, sondern gleich aufs Tablet gezogen. Leider zu groß zum Posten.
Am frühen Nachmittag war ich zurück, dann gings zum Turtle Bay. Laut LP sollte es hier auch viele Tiere geben, aber es war "nur" ein sehr schöner weißer Sandstrand. Leider wars mir zum Baden zu kalt, gut 20 Grad, aber stark bewölkt mit Hang zu Nieselregen. Also gings bald zurück.
Habe jetzt beschlossen, morgen doch nicht mehr zu tauchen, alle Highlights hab ich gesehen, kann man nicht toppen. Stattdessen hab ich eine Tour zu einer Insel gebucht, auf die ich sonst nicht komme. In den 6 Stunden, die man dort ist, wurde mir so einiges versprochen: Landschildkröten, Schnorcheln, Pinguine, Haie, Flamingos und was weiß ich nicht alles. Das wird also alles ganz kurz sein, aber ich lass mich einfach überraschen...
So, Ende jetzt, es ist 6, ich hab Hunger!
Donnerstag, 4. September 2014
Satz mit X... 3.-4.9.
... war wohl nix :-(
Tja, was soll ich sagen, hat nicht geklappt, nicht etwa, weil ich mich schlecht gefühlt hab oder nicht fit war. Auch die Höhe war ok, hatte weder Kopfschmerzen noch war mir schlecht oder so. Und erfroren bin ich auch nicht, sogar Finger und Zehen waren trotz eisigem Wind noch vorhanden. Was dann das verdammte Problem war, wollt ihr wissen? Ja, damit hätte ich auch niemlas gerechnet: Die beschissenen Bergschuhe, die ich geliehen hatte, zusammen mit den Steigeisen haben so stark auf meinen rechten Fuß gedrückt, dass jeder Schritt ne Qual war. Oder zumindest jeder zweite. So wäre ich nie bis zum Gipfel gekommen und daher war leider nach dem ersten Gletscher in 5200m Höhe Schluss. Keine Chance. Tut immer noch weh :-(
Bin echt ziemlich angepisst grade eben, weil ich jetzt genauso wenig weiß, ob ich es schaffen könnte wie vorher. Wahrscheinlich wäre ich mit meinen Wanderschuhen auch bis dorthin gekommen, so steil wars noch nicht.
So, aber der Fairness halber gibts jetzt trotzdem alles seit dem letzten Blog:
Über vorgestern gibts nix zu erzählen, Internet, Lesen, Sudoku... Ach doch, abends hab ich es geschafft, dass mein Ofen nach außen räucherte und nicht zu mir.
Ich hatte den Auftrag lang zu schlafen, lustig, das kann ich so gut, aber immerhin bis 9 hab ich noch gedöst. Dann gabs ein großes Frühstück. Danach sammelten sich 5 bekloppte im Vorraum: Detlef, der ältere Deutsche, ein Holländerpaar, das grade mal 2 Tage Akklimatisation in Quito vorweisen konnte, ich und Caro aus der Schweiz, Forni, du kennst sie. Sie hatte es am letzten Samstag schon mal versucht, musste aber abbrechen, weil die, mit der sie unterwegs war, nicht fit war. Jetzt hatte sie ihren eigenen Guide, damit nix schiefgehen konnte. Wir bekamen unsre Ausrüstung, Megaschlafsack, Fleecejacke, die ich am Ende nicht mal brauchte, zwei Zelthosen, Eispickel, Steigeisen, Gamaschen und was weiß ich nicht alles. Und die tollen Schuhe. Fing schon gut an, es gab nämlich keine 37... 38 war zu groß, die angebliche 36 aber auch. Hab aber nicht drauf geschaut. Ist halt schon mal Mist, auch wenn ich da noch nix gemerkt hab, aber wie auch, sind halt wie Skischuhe, ob die passen merkt man ja auch erst, wenns zu spät ist... Hab später die Einlagen aus meinen Laufschuhen rein, dann gings eigentlich.
Mit unsen Guides und zwei vollen Jeeps fuhren wir los, erst zum Mittagessen, echt lecker, Suppe und Forelle ohne Kopf ;-)
Dann gings weiter ins Basecamp auf 3800m, da die eigentliche Hütte oben ja renoviert wird. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht, saßen da zwei Jungs, die ich erstmal einordnen musste. Es waren zwei der drei Schweizer, mit denen wir in Quito die Radtour gemacht hatten! Einer von ihnen teilte das Schicksal von Caro, die beiden kannten sich schon von ihrem ersten Versuch. Gescheitert waren sie übrigens wegen der Selbstüberschätzung einer Amerikanerin, die meinte sie schaffts noch bis hoch, sonst hätten die beiden nämlich einfach tauschen können. Und die dann auch 100m weiter abkackte.
Im Camp übten wir dann Laufen mit Steigeisen, eigentlich ganz lustig, da drückte auch noch nix. Nur sehr ungewohnt für Skifahrer: Man muss nämlich, wenn man quer zum Hang steht, mit dem ganzen Fuß am Boden sein, nix Bergkante belasten und so...
Dann gabs auch schon wieder Abendessen und um 6 gings in den Schlafsack auf bequemen Stockbetten. Der war echt mal warm, hätte aber von der Größe her nicht mal allein in meinen großen Rucksack gepasst... Hm, was soll ich sagen, wie oft penn ich zu Hause um 8 auf dem Sofa ein? Aber nein, wenns drauf ankommt, kann ich erst um halb 10 einschlafen. Wunderbar. Hab geschwitzt wie Sau in dem Schlafsack. Und natürlich gabs abends Suppe, noch Fragen?!? Hm, um 10 war die Nacht zu Ende, es gab "Frühstück". Um 11 fuhren wir los bis zum Parkplatz, wo wir um halb 12 starteten. Die Nacht war klar, man sah 1000e Sterne und einen tollen Halbmond, außerdem Quito hinter uns. Der Wind war eiskalt, aber ich war gut verpackt und so ging die erste Stunde bis zur Hütte auch ganz gut. Kurze Pause, dann gings weiter, ne halbe Stunde bis zum Gletscherrand, wo ich ja schon mal war. Die Steigeisen wurden befestigt, und zwar anders als beim Üben. José wickelte das Band nämlich zunächst einmal um meinen Knöchel und ich fürchte, genau das war es, was den Druck auf meinen Fuß verursachte. Er meinte, so hälts besser und ich habs später leider nicht in Verbindung gebracht... Bis dahin war also echt alles top und ich dachte echt, ich kanns packen. Aber keine 100 Höhenmeter weiter gings los, jeder Schritt mit rechts tat weh wie Sau und mir wurde klar, dass ich das nicht noch 800 Höhenmeter länger durchhalt. Und runter dann ja auch noch. Ich quälte mich noch weng weiter, aber bald war echt Schluss. José zerrte mich bis zum Ende des ersten Gletschers, da man den dann runterwärts umgehen konnte, indem man über Sand und Geröll lief. Tja, das wars dann, gerade mal 3 Uhr. Die beiden Holländer teilten mein Schicksal, aber aus anderen Gründen. Sie sah echt scheiße aus, definitiv höhenkrank mit Schwindel usw. Aber auch sie hatte Blasen von den Schuhen, ist doch echt Mist. Also gings wieder runter und als ich die Steigeisen abmachen durfte, gings auch meinem Fuß schon etwas besser. Half mir aber auch nix mehr. So gings zurück zum Auto und dann wieder ins Camp, wo wir nochmal 2h pennten. Jetzt war der Schlafsack aber echt toll!
Dann fuhren wir zurück zum Papagayo. José brachte mich dann noch an die Panamericana, wo auch nach kürzester Zeit ein Bus nach Quito vorbeikam. Für 75Cent. Der brachte mich zum Busbahnhof und der Metrobus bis 1,5 km vors Hostel. Den Rest geht's jetzt zu Fuß, wobei ich grad noch nen Stopp auf einen Cappuccino mit Wifi mache. Wenn der Blog fertig ist, gehts weiter ins Hostel. Und dann noch etwas Frustcachen im Park, in Joggingschuhen auf grad mal 2800m renn ich ja wie ein Wiesel...
Morgen früh um 7 flieg ich dann auf die Galapagosinseln. Hoffe mal, dass ich da ne halbwegs bezahlbare Unterkunft finde, im Internet siehts schlecht aus, die günstigen aus dem Lonely Planet haben alle keine Webside... Naja, ich werde schon nicht unter der Brücke schlafen müssen... Auf jeden Fall wird das dort richtig toll, da will ich ja schon seit Jahren hin und das löscht dann den heutigen Tag aus den Urlaubserinnerungen ;-)
Dienstag, 2. September 2014
Warm up - Teil 2 1.-2.9.
Vorgestern gabs wirklich Nudeln mit lecker Pilzsoße und Salat. Danach hab ich meinen Kamin angeheizt und bin in den heißen Jaccuzzi gehüpft. Super. Als ich in mein Häuslein zurück kam, wars kuschelig warm, nur leider auch ziemlich verräuchert. Leider fehlt nämlich das Glas vorne am Kamin... So schlief ich recht bald, da meine Augen zu tränen anfingen.
Gestern ging es mit einem riesigen Pancake zum Frühstück los. Dann bekam ich Fäustlinge und einen Helm und los gings mit dem deutschen Paar Eva und Hans, Anfang 60, aber topfit und meinem Guide José. Detlef hatte seinen eigenen Guide. Sehr gut, falls ich übermorgen abkacke...
Wir fuhren eine gute Stunde zum Fuß des Iliniza Norte auf etwa 4000m. Gegen 10 starteten wir dort, zunächst gings ganz leicht bergauf, dann wurde es aber immer steiler. Der Untergrund war sandig und steinig. José gab ein sehr langsames, angenehmes Tempo vor, das wir gut halten konnten, Eva und ich unterhielten uns auch die ganze Zeit noch ohne groß zu Schnaufen. Hans gings nicht ganz so gut, er hatte Probleme mit dem Rücken, was dann auch ins Bein runterzog. Zu Beginn sah das Wetter noch gut aus, leider blieb es nicht so, es zog zu, der Gipfel verschwand und ein eisiger Wind wehte. Wir kämpften uns bis zu einem Refugio auf 4700m, bis dorthin ging das auch gut mit den dünnen Handschuhen. Auch die Jacke war noch im Rucksack, ich hatte "nur" mein Skishirt, Tshirt, Pulli und Softshelljacke an, dazu Skiunterhose, Laufhose und Outdoorhose...
Im Refugio kochten wir schnell einen Tee und aßen ein Sandwich aus dem Lunchpaket, dann ging es weiter. Allerdings nur zu zweit, Hans fühlte sich echt schlecht und Eva war vom Wetter ordentlich angepisst und sah verständlicherweise keinen Sinn im weiteren Aufstieg. Jetzt mit Fäustlingen, Jacke und Helm auf der Mütze. Der Weg wurde schon bald anspruchsvoller, es ging über felsigen Untergrund, stellenweise musste man sogar etwas klettern. Der Wind pfiff immer fieser und da wir mittlerweile mitten in den Wolken steckten auch nasser. Auf gut 4900m, also nur noch 200m vor dem Gipfel kam und Detlef entgegen, der deutlich schneller unterwegs war. Die beiden mussten kurz vor uns abbrechen, als nur ein Stück neben ihnen eine Lawine runterkam. Das hieß für uns also auch Feierabend, das war einfach zu gefährlich. Schade, da der obere Teil wohl noch mal sehr steil und klettertechnisch anspruchsvoller geworden wäre, aber ging einfach nicht. Also gings wieder runter, auf einem anderen Weg, sehr sandig, man konnte wieder gut schlittern. So gings zügig zum Refugio, wo die ersten Kleidungsschichten fielen. Ich muss sagen, oben wars echt saukalt, aber eigentlich nur im Gesicht. Finger und Füße waren zwar nicht warm, aber es ging und ansonsten wars dank der Bewegung echt warm. Was dicke Handschuhe für einen Unterschied machen. Schnell liefen wir weiter ins Tal, gegen 3 waren wir am Auto zurück.
Dann fuhren wir zurück in die Hosteria, es gab wieder Schokokuchen und meinen Cocatee. Wir saßen auf der Couch am Kamin. Ich fühlte mich trotz 900 Höhenmetern überaus fit, hab auch jetzt keinen Muskelkater und auch sonst hatte ich keine Probleme mit der Höhe, Kopfschmerzen oder so. Detlef sah da etwas fertiger aus und brauchte auch erstmal ein Nickerchen. Naja, einen kleinen Altersvorteil muss ich halt auch haben. Wobei Eva und Hans auch fit waren. Echt mal Hut ab, kann man sich nur wünschen, in dem Alter noch so sportlich unterwegs zu sein!
Um 6 gingen wir alle zusammen essen, dieses Mal nahm ich den vegetarischen Wok, auch superlecker. Danach wollten wir eigentlich in den Jaccuzzi, aber leider wurde der nicht wirklich warm. Also gabs nur ne arme Dusche und dann ein warmes Bett in meiner Räucherkammer.
Heute hab ich frei! Heißt ich mache echt mal gar nix. Grad sitz sich im Garten, leider versteckt sich die Sonne im Moment etwas hinter Wolken. Außer lesen, Internet und Tee trinken werde ich auch nicht viel machen.
Morgen gehts dann ans Eingemachte. Ja ich werde es doch machen! Mittags werde ich abgeholt, Ausrüstung gecheckt, dann gibts Essen und es geht ins Basecamp. Normal würde man auf die Hütte auf 4800m aufsteigen, leider gibt's die im Moment nicht. Daher schlafen wir im Zelt, brrr, auf 3900m. Es geht früh in den Schlafsack, da man um 11 Uhr abends(!) schon losgehen muss. Start ist dann auf etwa 4600m, das Ziel liegt auf 5890m. Scheiße viel! Wenn alles gut geht, kommt man dann um 6 oder 7 am Gipfel an, wenn die Sonne aufgeht. Runter gehts dann wohl in grad mal 3h.
Also, wer mir gut zureden will, kann das gerne noch tun, ansonsten dürft ihr Donnerstag ab 6 Uhr früh deutsche Zeit die Daumen drücken bis um 2...
Weiß noch nicht wann ich mich wieder melden kann, evtl. erst von den Galapagosinseln...
Sonntag, 31. August 2014
Beginn des offiziellen Warmups: 4200m, lächerlich :-) 31.8.
Den gestrigen Abend ließ ich gemütlich ausklingen, erst saßen wir mit Tee am Kamin zusammen, ich lernte ein deutsches Ehepaar Anfang 60 kennen, die morgen mit mir auf den Berg wollen, scheinen verdammt fit zu sein (für ihr Alter). Außerdem waren noch 4 deutsche Mädels da, die gestern mit auf der Tour waren und heute noch eine andere machen. Dann gingen wir gemeinsam essen, es gab ein leckeres heißes Getränk inklusive, auf jeden Fall mit Zimt, Zucker und Saft. Zu Essen gabs einen geilen Salatteller mit echtem Dressing, hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Dann gingen wir alle recht bald schlafen. Und wer ist schuld dran? Die Höhe natürlich! War schon ziemlich kühl im Zimmer, ich habe einen freistehenden Bungalow, der macht due Sache auch nicht besser. Und der süße Heizstrahler kann auch nicht viel ausrichten, wenn man unter der Tür und dem Fenster durchschauen kann. Aber unter den ganzen Decken wars echt kuschelig warm und so schlief ich gut.
Um halb acht gabs Frühstück, lecker, aber ich hab um die Zeit halt so meine Probleme mit fester Nahrung. Um halb 9 gings los mit Helga und Detlef, der auch die nächsten Berge mit mir machen wird, wenn ich sie denn mache... Unser Guide chauffierte uns bis auf 3700m an den Pasachoa, auch ein Vulkan, aber erloschen. Heute hatte ich noch mehr Klamotten mit, ließ aber einen Pulli gleich mal im Auto. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, es war nur wieder ziemlich windig. Trotzdem kam ich auch ohne Jacke aus. Um 10 starteten wir und liefen ganz gemütlich, Juan gab das Tempo vor, v.a. wenns steiler wurde lief er super langsam, was aber top war, da man so echt weite Strecken durchlaufen konnte ohne stehen zu bleiben. Mit einer Viertelstunde Pause kamen wir dann nach oben, die letzten Meter waren wieder sehr nach meinem Geschmack, einmal über die Felsen kraxeln, das ohne frieren, im Gegenteil. Nur die Mütze hatte ich auf, weil der Wind mir ordentlich in die Ohren pustete. Vielleicht wollte er auch nur den Cotopaxistaub gegen Pasachoastaub austauschen... Nach 2 1/4h waren wir oben auf 4200m, wo wir einen Wahnsinnsausblick hatten. Wir sahen sogar 2 Kondore, die normal hier nie unterwegs sind und in der Ferne den Pilz über einem gerade ausbrechenden Vulkan. Der Cotopaxi versuchte sich auch ordentlich bei mir einzuschleimen, da er echt durchgehend sichtbar war als wollte er sagen, komm rüber, ich warte... Detlef und Juan halfen ihm auch ordentlich, indem sie ständig auf mich einredeten, so dass ich im Moment echt wieder unentschlossen bin... Eher etwas pro Cotopaxi, aber das entscheide ich morgen nach dem schwerern Aufstieg.
Nach einigen Gipfelbildern und einem leckeren Sandwich aus dem Lunchpaket gings wieder bergab, natürlich deutlich zügiger. Um halb oder dreiviertel 2 waren wir wieder am Auto und es ging zurück. Laut Agency wären wir um 2 erst oben gewesen. Ich glaube einfach ganz fest daran, dass das an uns lag, nicht an der großzügigen Kalkulation der Agency.
Auf der Heimfahrt holten wir uns noch ein Eis, ja es war echt voll warm, dann gings ins Papagayo,wo schon wieder Schokokuchen und Tee auf uns warteten. Jetzt ist es 5, ich sitz auf der Couch und mach nix außer das Internet zu nutzen. Später esse ich mit Detlef zusammen zu Abend, ich glaub heute gibts Nudeln für mich, ordentlich Kohlenhydrate für morgen... Da steht der Iliniza Norte auf dem Plan, mit 5100m ne etwas andere Hausnummer. Und man startet auf 4000, muss etwas klettern und oben landet man in Eis und Schnee... Danach weiß ich auch etwas besser, was ich vom Cotopaxi halten soll...
Samstag, 30. August 2014
Cotopaxi - Klappe die erste 30.8.
...und vielleicht auch die letzte ;-)
Heute war unser letzter gemeinsamer Tag. Um 6.15 klingelte der Wecker, ich packte und los gings zum Treffpunkt für die heutige Tour. Die Gruppe von an die 20 Personen bestand zu einem Großteil aus Mädels, von denen wiederum die meisten aus Deutschland kamen. Über einen Aussichtspunkt auf Quito, natürlich nicht so gut wie der gestern, gings zur Hostaria Papagayo, wo ich die nächsten vier Nächte residiere. Anders kann mans echt nicht nennen, später mehr dazu.
Unterwegs hörten wir schon raus, irgendwie war das nicht ganz das, was wir ursprünglich buchen wollten. Anscheinend gabs da ein Missverständnis oder was auch immer, aber die Tour verlief völlig anders als erwartet, was nicht unbedingt schlechter heißt, aber die heißen Quellen fehlten schon.
Von der Hostaria gings schon mit Rädern auf dem Dach los, aber zunächst mal zum Cotopaxi selber! Auf der Fahrt zeigte er sich auch schon mal, das tut er nämlich nicht so oft und lange, scheint recht scheu zu sein... So ging es also zu dem Berg, auf den ich noch gar nicht wollte. Über eine Schotterpiste gings hoch bis auf etwa 4650m zum Parkplatz, von dem auch die echte Besteigung beginnt. Es wehte ein unglaublicher eiskalter Wind, der Wahnsinn, ein Kleinbus war über den Rand vom Parkplatz abgerutscht gewesen! Wir mummelten uns ein mit vielen Schichten, Mütze, Handschuhen... Leider aber mit Joggingschuhen, war doch auf Radeln eingestellt. Hatten viele andere aber auch und meine Füße waren am Ende nicht das Kälteste an mir... Und so ging es da hoch, wo ich ja eh hinwollte und jetzt irgendwie nicht mehr wirklich hin will. Gegen den Wind gestemmt kämpften wir uns Meter für Meter nach oben bis zur ersten Schutzhütte, irgendwie eher ein leerstehendes Haus oder ne halbe Baustelle, auf 4865m. Der Weg war mehr eine Sand- und Geröllpiste, extrem steil, man kam nicht wirklich vorwärts. Nach einer kurzen Pause, gut wegen der dünnen Luft, aber schlecht für den Temperaturzustand meiner Finger, ging es weiter, minimal flacher, aber nicht wesentlich einfacher. Und der Wind blies, meine Finger hatten sich gefühlsmäßig komplett von mir verabschiedet, die traf ich erst im Bus wieder... Es ging bis auf angeblich 5010m, wo der Gletscher begann. Laut Gipsy waren wir ganz knapp unter 5000, aber da wollen wir doch einfach mal dem Guide glauben :P Auf jeden Fall wars echt beeindruckend! Auch wenn es ganz offensichtlich taut :-( Vor zehn Jahren musste man sicher noch nicht so hoch um im ewigen (?) Eis zu stehen. Konditions- und lufttechnisch ging das auch alles recht gut, wir brauchten bis oben mit Pausen nur knapp 1,5 Stunden. Aber ich seh im Moment echt noch nicht den Sinn drin, was ich ganz oben soll. Aufwand und Ergebnis stehen da für mich Minimalisten in keinem guten Verhältnis. Es war da schon sowas von scheiße kalt plus eisiger Wind, das ganze dann noch mitten in der Nacht 6 oder 8 Stunden lang und noch 900m höher... Nee also im Moment tendiere ich sehr stark dazu, meine letzten beiden Tourtage umzubuchen. Karsten, Simon und alle anderen Bergsteiger, sorry, aber ich glaub ich brauch ein anderes Hobby :P Ein wärmeres am besten.
Außerdem war ich jetzt ja schon auf dem Cotopaxi, der Berg existiert ja auch schon unter 5890m! Also nur, wenn jemand fragen sollte... Ich war auf dem Cotopaxi, nur halt net auf dem Gipfel :P
Runter gings dann deutlich schneller und auch motivierter, wartete doch der Bus auf uns. Forni und ich waren die schnellsten, sind auch fast schon gerannt. Und dieser sandige Untergrund war bergab genial, stellt euch vor, ihr lauft in Skischuhen ne Piste runter und rutsch immer noch nen Meter weiter. Das Prinzip hat außer uns aber kaum jemand gecheckt. So waren wir nach ner halben Stunde schon im Bus, wo wir auftauten, während es draußen fast schneite. Eher gefrorene Regentropfen, sehr widerlich und noch ein Grund mehr unten zu bleiben. Und meine Finger waren auch schon da!
Mit dem Bus gings dann 2 Kilometer nach unten, wo es nicht mehr ganz so zog. Dann kamen wir zu dem schöneren, aber viel zu kurzen Teil: Die nächsten 10km fuhren wir mit Mountainbikes auf der Schotterpiste, ja, viel mehr mein Hobby! So fühle ich mich wohl. Also Helm auf die Mütze und nach der 5. Wiederholung des Guides, wo die Bremsen sind und dass man rechts fährt gings los. Ich muss sagen, auf der Death Road in Bolivien hab ich schon was gelernt. Nach der 3. Kurve war ich allein ;-) Laufen lassen, abbremsen, rum um die Kurve funktioniert eben immer. Erst als ich zum Fotografieren anhielt, kamen noch zwei Jungs, mit denen ich dann weiterdüste. Die 8km bergab waren leider viel zu schnell um. Unten dauerte es dann schon ein Stück bis die nächsten kamen. Wir fuhren noch 2km weit zu einer kleinen Lagune. Dort warteten wir bestimmt nochmal 20 Minuten bis die letzten eintrudelten. Zwei Mädels hats sogar zerlegt und zwei andee kamen im Bus angefahren... Nee, auf dem Fahrrad fühl ich mich einfach am wohlsten! Viel besser als in Wanderschuhen.
Von der Lagune gings dann zurück zum Papagayo, wo wir kurz vor 4 zum Lunch eintrafen. Sehr lecker, Suppe, Nudeln und Salat und Kuchen zum Nachtisch. Forni und ich zogen schnell die letzten Bilder auf ihr Handy und schauten uns die von heute noch auf dem Tablet an, dann hieß es Abschied nehmen. Für Forni gings zurück nach Quito, von wo sie morgen heimfliegt. Früh um 6 zum Shoppen nach Bogota (dann muss sie wenigstens nicht nach dem Spieleparadies für mich suchen...) und um 9 abends weiter nach Frankfurt, so wie ich auch heute in 2 Wochen. Die Sommerferien sind eben auch nicht mehr das, was sie einmal waren...
Ich hab dann hier eingecheckt, hatte ganz vergessen, dass zu meiner Tour ein Einzelzimmer gehört! Bombastisch, ein eigener kleiner Bungalow sogar mit Heizstrahler, dicken Decken und grandioser heißer Dusche. Ungefähr so groß wie ein 4-6-Bett-Zimmer im Hostel! Hab also erstmal heiß geduscht und mir den ganzen Staub abgeschrubbt und dabei an Forni gedacht, die heute hoffentlich auch halbwegs warmes Wasser hat, bei mir wars gestern eiskalt. Jetzt ist es sechs Uhr, ich werde noch weng die tolle Wifiverbindung nutzen und dann nochmal ne Kleinigkeit essen. Und dann ist da ja auch noch der Jaccuzzi, der auch jetzt demnächst aufgeheizt wird ;-)
Freitag, 29. August 2014
Pichincha - 4700m hoch 29.8.
Heute, Freitag, sollte es anstrengend werden. Früh deckten wir uns wieder beim Bäcker ein, dann gings mit Bus und Taxi zur TeleferiQo, die uns laut eigenen Angaben auf 4100m bringen sollte. Und schon wieder verarscgt, sie endete nämlich in Wirklichkeit knapp unter 4000m! Von dort aus hatten wir schon mal einen genialen Blick über Quito und die Berge dahinter. Nur der Cotopaxi versteckte sich wie wohl meistens. Doch mit gefakten 4000m gaben wir uns nicht zufrieden, das Ziel lag auf 4700m. Und so stapften wir los, quasi immer bergauf mit unzähligen Pausen und es wurde immer steiler und kälter. Mütze und Handschuhe machten sich bald bezahlt und auch auf meine Stöcke hätte ich nur ungern verzichtet. Da bei uns in Sachen Akklimatisation leider noch nicht viel passiert ist, brauchten wir auch über 3 Stunden bis zum Gipfel. Aber auch wenn ich teilweise nur 40 Schritte gelaufen bin, um dann wieder durchzuschaufen, haben wirs gepackt. Oben wars echt eiskalt, trotz Handschuhen und Mütze. V.a. die letzten 100 Höhenmeter hattens echt in sich, es ging über eine Art Geröllfeld und am Schluss mussten wir auch noch über steile Felshänge klettern. War schon hart an der Grenze, aber schließlich standen wir unter der Tafel am Gipfel und konnten mit halb erfrorenen Fingern Fotos machen. Auf was hab ich mich da nur die nächsten Tage eingelassen, der Nationalpark Cotopaxi wird nochmal deutlich härter und der Cotopaxi v.a. nochmal über 1000m höher. Ich glaub ich sperr mich dann einfach in meiner Hostaria Papagayo ein, die hat einen Jaccuzzi ;-)
Ok, runter waren wir deutlich schneller, zumindest nachdem wir die Felsen hinter uns hatten. An einer Stelle dort wars nämlich echt ganz schön eng... Ne Bandschlinge wäre schon toll gewesen. Dann gings sehr zügig weiter und knapp zwei Stunden später saßen wir bei einem Cocatee in der Bergstation. Die Preise passten auch zu österreichischen Skipisten, 2,60$ für einen Teebeutel mit Wasser. Danach fuhren wir wieder runter. Das Gondel Auffüllen haben sie leider nicht von unsrern Alpennachbarn übernommen und so standen wir ewig, obwohl eigentlich keine 20 Man vor uns waren, weil statt 6 immer 3 oder 4 rein sind. Und dazu noch die Gondeln sauweit auseinander waren... Irgendwann gings dann doch runter und mit dem Taxi zurück. Geld und Verpflegung wurden noch aufgefüllt. Jetzt sitzen wir im Hostel und trinken irgendeinen Tee und warten aufs Abendessen, hausgemachte Gnocchi. Dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen, immerhin unser letzter gemeinsamer.
Morgen starten wir um 6.45 zu unsrer Mountainbiketour im Cotopaxi Nationalpark, die praktischerweise an meinem Papagayo vorbeiführt und mich dann dort absetzt.
Donnerstag, 28. August 2014
Äquator - Voll die Verarschung 28.8.
Heute morgen (Donnerstag) deckten wir uns zunächst mal bei einem Bäcker ein, dann gings mit nem Metrobus (die haben eigene Spuren und sind sehr zügig unterwegs) und einem normalen für 40 Cent 16km zum Äquator. Nach 1 bis 1,5h kamen wir dort an, zahlten brav unsre 2 dollar Eintritt und rein gings. Dank lonely Planet wussten wir schon, dass dieser Äquator nicht wirklich am Äquator liegt. Die Franzosen haben sich da im 18. Jahrhundert mal ordentlich vermessen. Trotzdem ist dort ne tolle gelbe Linie gezogen und ein großer Turm behauptet von sich, auf dem Äquator zu stehen. Und hunderte Touris stehen täglich drauf um sich fotografieren zu lassen. Wir natürlich auch, aber mit Gipsy, der eine Abweichung von 130 Millisekunden anzeigte! Und im ganzen Äquatorpark wird das mit keinem Wort erwähnt! Der echte Äquator verläuft gut 150m nördlich davon und ist frei zugänglich... Nachdem wir also die Verarsche mitgemacht und noch nen leckeren Saft getrunken hatten, machten wir uns mit Gipsy auf den Weg zum echten Äquator, den wir auch kurz danach an der Straße in einer Firmeneinfahrt fanden. Als wir da so standen und uberlegten, wie wir das fotografisch festhalten sollten, kam ein Auto aus der Einfahrt. Der Fahrer winkte uns freundlich zu mit Daumen hoch und grinste, bevor er weg fuhr.
Im Anschluss gingen wir noch in ein kleines Museum neben dem Fake-Äquator, das den Äquator markierte, den die hier ansässigen indigenen Stämme schon lange vorher markiert hatten. Lustigerweise waren sie mit ihrer Abschätzung deutlich näher dran als die Franzosen samt ihrer Technik... Das Museum war eh toll, eigentlich das beste überhaupt. Alles im Freien bestand es zum einen aus diversen Hütten und Gegenständen der indigenen Bevölkerung von früher. Außerdem hielt es all das, was wir uns vom echten versprochen hatten. So konnte man ausprobieren, ob man am Äquator wirklich ein Ei auf einem Nagel balancieren kann, ich jedenfalls nicht, aber wir waren ja auch noch entfernt davon... Und die ominöse Geschichte mit dem abfließenden Wasser. Ich glaub ja immer noch dran, dass es auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn abläuft, auf der Südhalbkugel andersrum. Erstaunlich war aber, dass es hier echt funktionierte und auf der Linie floss es einfach senkrecht raus. Wie diesr Trick aber funktionieren soll, wenn man nicht an der richtigen Stelle steht, ist uns immer noch unbegreiflich, aber irgendwas ist faul. Nützliche Hinweise und physikalische Erklärungen werden gerne angenommen (Jürgen, wenn dann bitte ohne Grießhammer-Witze!). Naja, jedenfalls wars dort recht unterhaltsam. Nach einem kleine Besuch im Subway fuhren wir zurück in die Stadt. Inzwischen war es etwa drei. Wir stärkten uns mit einem riesigen Obstsalat plus frischem Saft, zu zweit für 5,50$, latschten noch wen durch die Gegend und landeten wieder mal auf dem kleinen Markt. Dort gönnten wir uns jeweils noch ein Ecuadorshirt, meines natürlich cachertypisch mit den passenden Koordinaten. Schließlich endeten wir in einem Schokocafe mit leckerem Mokkacino und super Wifi. Leider ohne Tablet, deshalb gibts wieder keine Fotos. Hihi, wobei ich kann ja grad im Hostel eh nix hochladen, also gibts auch keinen Blog ;-) Und wenn ihr das dann doch lesen könnt, könnt ihr vielleicht auch die Fotos dazu sehen. Oder auch nicht, das wird sich zeigen... Na gut, dann gings jedenfalls vorbei an der Wäscherei, wo wir unsre spottbillig gesäuberten Klamotten holten, ins Hostel. Abendessen gabs heute eher wenig, hatten ja irgendwie durchgehend gefuttert. Wir landeten bei Aladdin, einem orientalischen Restaurant. Es gab Falafel im Sandwich mit ecuadorianischem Bier und zum Nachtisch eine Shisha.
Jetzt lassen wir den Abend wieder gechillt im Hostel ausklingen. Nach 9 soll man hier auch nicht mehr vor die Tür und sich nur noch mit dem Taxi durch die Gegend bewegen...
Montag, 25. August 2014
Hoch und nasskalt - noch höher und sonnig warm 26.-27.8.
Gestern früh starteten wir in einem kalten Bogota mit einem leckeren Früchte-Müsli-Mix in einem süßen Café. Dann gings zur Biketour mit bogotours. Mit drei schweizer Jungs und einem echt coolen einheimischen Guide gings auf Mountainbikes mit nicht wirklich funktionierender Schaltung durch die Stadt. Das tolle, es ging nicht nur zu den typischen Touriplätzen, sondern wir sahen einige besondere Plätze und erfuhren auch viele Hintergrundinfos.
Zunächst gings auf einen großen Platz, wo Smaragde vertickt werden. Ziemlich günstig, eigentlich hätte man zuschlagen müssen... Danach gings über den Plaza Bolivar zur Stierkampfarena, die (mich freuts) seit zwei Jahren leer steht. Über weitere interessante Stellen gings weiter. Irgendwann gabs zur Mittagspause einen speziellen Obstsalat. Mit Raspelkäse obendrauf! Froni fand den ganz lecker, ich hab gestreikt, was der Bauer net kennt...
Dann sahen wir noch einige tolle Graffitis, Bogota ist echt voll davon und die sind echt super gemacht. Gegen Ende kehrten wir in einer ehemals deutschen Kaffeerösteei ein, wo es einen leckeren Kaffee gab und wir uns für zu Hause mit Bohnen eindeckten. Das Wetter war die ganze Tour über ziemlich durchwachsen, zeitweise regnete es auch ordentlich. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der teuersten Privatuni vorbei, in der ein Semester so 10000$ kostet. Schon krass, auf 9 Millionen Einwohner kommen etwa 1000 Unis, von denen gerade mal 10 öffentlich sind. Und direkt neben der Eliteuni beginnen die Slums. Kein Wunder, dass es da regelmäßig zu Überfallen kommt. Nach vier Stunden Tour waren wir wieder zurück. Wir gingen ne Kleinigkeit essen und dann ins Goldmuseum. Schon beeindruckend, die Kunstwerke aus einigen Jahrtausenden, aber wir sind einfach keine Museumfans. Dann gings zurück zum Hostel und weiter zum Flughafen. Schnell einchecken und ins nächste Fastfoodrestaurant, nein nicht das M. Um halb 10 ging der Flieger, knapp 1,5h später landeten wir in Quito in Ecuador auf etwa 2800m Höhe die zweithöchste Hauptstadt der Welt nach... ? Ich denke mal Kathmandu, La Paz ist ja nur Regierungssitz. Korrigiert mich wenn ihrs besser wisst. Nach den Einreiseformalitäten gerieten wir an einen Taxifahrer, der dann doch keiner war. Der Spaß kostete uns 3 Dollar, aber wir nahmen dann doch lieber ein echtes, v.a. nachts um 12. Das brachte uns dann auch gleich zu unsem Hostel. Dachten wir. Da wir aber um 20 Minuten nach Mitternacht einliefen, erklärte der nette Herr an der Rezeption, es gäbe kein Zimmer mehr! Last check in um 12 und alle Betten wären nun belegt. Wers glaubt! Wir hatten eine Reservation und ich hatte extra noch ne Mail geschrieben, dass wir sehr spät kommen würden. Also für alle die mal nach Quito wollen, vom Backpackers Inn können wir nur abraten. Immerhin war er so nett, uns ein Hostel gleich um die Ecke zu organisieren, zum selben Preis für 7 $. Ach ja, wir hätten dann heute gerne wieder kommen können ;-) Mal ehrlich, hat der den Arsch offen? Wieso sollten wir? Scheiß doch auf die 6 Euro Anzahlung, dem Idioten tragen wir kein Geld hinterher. Außerdem ist unser Ersatzhostel richtig schön, warme Betten und ein nettes Café im Erdgeschoss.
Wir schliefen super im Viererdorm allein. Heute früh gingen wir zunächst mal zur Gulliver Tour Agency, wo ich Cotopaxi und Galapagos gebucht hatte. Wir lernten Astrid kennen, mit der ich immer geschrieben hatte und buchten noch eine Fahrradtour für Samstag in der Ecke vom Cotopaxi, die mich am Ende direkt an meiner Unterkunft dort absetzt. Dann erkundeten wir die Stadt. Es gibt hier echt tolle Parks und in der Altstadt viele alte Kolonialgebäude und wunderschöne Kirchen. Von einer auf einem kleinen Berg hatte man einen super Blick vom Turm, auch wenn wir beim Hochsteigen dank Höhenluft ordentlich schnauften. Auf halber Höhe gabs ein Café mit grandiosem Ausblick und Frühstück für mich. Dann gings weiter über Plätze vorbei an Kirchen. Es war extrem angenehm warm, zeitweise war ich im Top unterwegs. Nachdem gegen 4 das Sightseeingprogramm zu Ende war, gingen wir noch ordentlich shoppen. In einem kleinen Markt deckten wir uns ein mit Mützen, Schals, Handschuhen und Pullis aus Alpakawolle (Pullis für 19$ aus Alpaka? Such den Fehler...) Alles sehr kuschelig und für 4 Pullis, 4 Paar Handschuhe, 2 Mützen und einen Schal zahlten wir läppische 115 Dollar. Danach gabs für Forni noch neue Laufschuhe, die alten stinken seit der Ciudad Perdida zum Himmel und für mich ein Paar Wanderstöcke für den Cotopaxi. Schwer beladen gings zum Hostel. Leider kann ich unserShoppingbild nicht hochladen, da das Internet im Hostel sich nicht mit meinem Tablet versteht. Jetzt sitzen wir um die Ecke und haben gerade vegetarisch ecuadorianisch gegessen. Hier geht das Internet, aber die Kamera samt Fotos liegt im Hostel... Ihr müsst euch also gedulden.
Auch mit dem nächsten Blog kann ich nicht versprechen, wann ich wieder ins Internet komme.
Folgendes wirds dann aber zu berichten geben: Morgen gehts zum Äquator, der Mitad del mundo (Mitte der Welt), Freitag auf den Hausberg mit 4600m, Samstag dann zum Radeln. Lasst euch einfach überraschen ;-)
Bogota - ganz schön kalt hier oben! 24.-25.8.
Gesten verlief der Tag genau so wie geplant. Strand bis um drei, schnell duschen und los gings. Mit dem Mototaxi zur Hauptstraße, wo der Bus schon wartete, um uns nach Santa Marta zu bringen. Der Fahrer setzte uns genau an der richtigen Stelle ab, wo auch schon der Bus zum "Flughafen" stand. Der brauchte dann auch nur gut ne Stunde für die grade mal 16km bis zum Ziel... Unglaublich, dieses ständige Leute auflesen kann ganz schön nerven.
Der Flughafen hatte dann ganze 2 Checkin Schalter, unsre Hoffnung auf Subway war genauso schnell dahin... Also schnell nen Toast mit Pommes und weiter zum einen der beiden Gates. Das Beladen ging schnell und wir starteten pünktlich, um gerade mal ne Stunde später in Bogota zu landen. Die Rucksäcke kamen auch schnell und vor dem Airport standen schon genügend Taxis bereit, um uns zum Hostel zu bringen, wo wir etwa 20 Minuten später gegen halb 12 eintrafen. Das Hostel ist sehr schön, ruhig und sauber, nur die Matratzen haben die besten Jahre schon hinter sich. Aus dem Bett fallen kann man dafür nicht, die Kuhle ist eindeutig zu tief...
Heute früh waren wir schon wieder mal recht bald wach. Forni startete mit Frühstück, ich ohne. Nachdem wir die Dreckwäsche in die Lavanderia nebenan gebracht hatten, starteten wir in Richtung Centro. Es war recht kühl, aber in Pulli und langer Hose schon ok. Wir schlenderten durch die Altstadt, die leider nicht so viel her macht wie Panama City oder Cartagena und so waren wir auch recht schnell durch. Zwischendurch gabs noch ein kostenloses Museum von Boteri, einem Maler, der alles und alle in dick gemalt hat, unter anderem auch die Mona Lisa. Am späten Vormittage gabs dann nen Kaffee bei der Kette Oma. Ich bin ja der Meinung, die hat ein Deutscher hierher gebracht, es gab auch viele süße Sachen wie bei Omas... Danach gings zur Seilbahn, mit der wir auf den Hausberg Cerro Monserrate auf 3200m fahren wollten. Der Lonely Planet warnte einen davor, die letzten 500m zur Station seien sehr gefährlich und man solle ein Taxi nehmen. Was soll ich sagen, wir sind gelaufen, es sah alles harmlos aus und wir haben samt Kamera überlebt ;-) Der gefährlichste Teil lag wohl darin, eine etwas größere Straße zu überqueren...
Mit der Seilbahn gings nach oben, leider begann es mal wieder zu regnen und sollte auch oben nicht mehr aufhören. Der Ausblick auf die Stadt war trotzdem toll, nur mit dem Fernblick wars halt nicht so toll. Nachdem ich auch noch einen Cache gefunden habe und wir uns einen Cocatee genehmigt hatten, gings auch wieder nach unten, wo wir erstmal einen weiteren Cappuccino zu uns nahmen. Nach etwas rumschlendern gingen wir über zu einem Smoothie, extrem lecker, um dann nahtlosen mit dem Abendessen weiterzumachen. Wir landeten - wie könnte es anders sein - bei einem Italiener, Modell eher hochwertig, aber mit unter 25 Euro inklusive Wein, Vorspeise, hausgemachter Pasta und Holzofenpizza kann man auch nicht wirklich meckern.
Auf dem Rückweg zum Hostel kauften wir noch eine Tüte Cocablätter und Zucker, so gabs gerade einen heißen Tee, denn von Heizung halten die hier nicht so viel. Aber die Decken sind warm ;-)
Morgen sind wir noch hier, abends fliegen wir dann weiter nach Quito. Gerade wurden die nächsten Tage geplant und ein Hostel gebucht. Der nächste Bericht kommt dann also voraussichtlich schon aus Ecuador.
Samstag, 23. August 2014
Strand und Meehr... 21.-23.8.
Donnerstag: Nach den vier mega anstrengenden Tagen hatten wir uns etwas Erholung verdient. So standen wir ganz gemütlich auf, checkten erstmal das Internet, immerhin waren wir ja auf Entzug, und gingen frühstücken. Danach begaben wir uns zum Strand, wo wir quasi auf jegliche Bewegung verzichteten. Nachmittags gings für mich dann zum Tauchen, Forni blieb am Strand. Taganga ist wohl eines der günstigsten Tauchreviere weltweit, so gab es für mich zwei Tauchgänge für gute 50 Euro. War ganz ok, aber auch nix spektakuläres. Und ziemlich kalt, trotz langem Neoprenanzug und Schuhen. Aber immerhin entdeckte ich ganz selbst eine ziemlich große Moräne mit riesigem Maul voller spitzer Zähne. Abends gingen wir um die Ecke in die Baguetteria, sehr leckere belegte knusprige Baguettes. Danach bewegten wir uns nur noch bis zum Hostel.
Freitag: Früh startete ich erstmal mit einem Cache, der mich auf einen kleinen Berg brachte, von dem man an einen tollen Blick auf Taganga hatte. Nach dem Frühstück packten wir unsre sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Palomino, ein kleines verschlafenes Dorf ohne jeglichen Tourismus und nennenswerte Infrastrukutur. Eigentlich wollten wir wieder den Hostel to Hostel Shuttle, aber der Mensch aus der Touriinfo wollte wohl kein Geschäft machen, denn er war irgendwie nie da. Also gings mit dem normalen Bus nach Santa Marta und von dort weiter nach Palomino. Wir hatten Glück, der erste Bus nahm uns schon auf unsem Weg zur Bushaltestelle mit und der zweite stand quasi auch schon bereit und fuhr 5 Minuten, nachdem wir ankamen ab. Zwei Stunden später standen wir in Palomino, wo wir uns zwei Mototaxis zum Strand gönnten. Insgesamt haben wir für etwa 12 Euro die ganze Strecke zurückgelegt. Wir bezogen die Finca Perdida, in der Tat eine versteckte Finca, die von einem Österreicher und einer Deutschen betrieben wir. Ziemlich paradiesisch hier. Weißer Sandstrand mit türkisem Wasser, Palmen und Bambushütten, das Restaurant samt Bar direkt am Strand. Und auch nicht viele Menschen um uns herum. Dafür auch etwas teurer als in Taganga, aber das zahlen wir gern. Also gings direkt rein in den Bikini und ab an den Strand mit super Wellen. Forni verschwand daher gleich mal für zwei Stunden zum Surfen, ich entschied mich für die Faulenzerversion...
Abends latschten wir in den Ort, da is echt die Katz verreckt! Mit Müh und Not fanden wir überhaupt etwas zum Essen und mussten feststellen, dass es sich preislich an der Hauptstraße kaum von unsrem Strandrestaurant unterschied... Naja, es schmeckte zumindest nicht schlecht. Danach gings zurück in die Finca und auf einen Caipi und eine Runde Kwirkle auf dem Tablet an den Strand.
Samstag: Wir schliefen recht gut in unsrem Dorm, in dem wir nur zu zweit waren, und starteten recht früh in den Tag. Soll für mich heißen, es ging direkt an den Strand, von wo ich mich auch kaum wegbewegte. Nur gelegentlich ins Wasser und mal zum mittaglichen Crepe-Frühstück 10 Meter weiter zum Restaurant. Ansonsten verbrachte ich den Tag mit Lesen, Sudoku und Nichtstun. Ach ja und die Choreographie vom neuen Gardetanz hab ich zwischendurch auch noch geschafft, war also richtig fleißig! Jetzt sitzen wir am Strand und haben gerade zu Abend gegessen. Es gab fur mich Spaghetti mit Champignons und Knoblauch, sehr lecker, für Forni Fisch, den sie aber vor zwei süßen roten Katern verteidigen musste, die ihre besten Freunde werden wollten, zumindest solange noch was auf dem Teller war. Dazu gabs lecker Mai Tai. So, viel mehr wird hier heute auch nicht mehr passieren.
Morgen wird der Tag genauso losgehen, Strand und Meer. Am späten Nachmittag müssen wir dann aber leider weiter, mit dem Bus zurück nach Santa Marta und von dort geht dann abends um halb 10 unser Flieger nach Bogota. Vorher gibts von mir nix mehr, da wir hier nur eine Stunde Internet inklusive haben, reicht ja auch völlig... Also melde ich mich erst wieder, wenn ich etwa 2000m höher bin und es mit Sicherheit auch deutlich kälter ist...
Donnerstag, 21. August 2014
Ciudad Perdida - Vier Tage Hardcore 17.-20.8.
So, der bisher härteste Teil unses Urlaubs ist vorbei. Frisch geduscht und ausgeschlafen sitz ich wieder im Hostel und schone meine Füße. Aber alles von Anfang an:
Tag 1: Sonntag morgen um 9 wurden wir im Hostel eingesammelt mit unseren kleinen, aber doch ordentlich schweren Rucksäcken. Erstmal ins Büro von Ecoturs, wo wir schon mal um unser Geld erleichtert wurden. Dort fiel unser Blick zum ersten Mal auf das Gepäck eines etwas älteren deutschen Paars. Sie mit einem Rucksack, der schon meinem großen Konkurrenz machen würde und ich schloss im Kopf schon erste Wetten ab, wie lange das gut gehen würde... Dann wurde unsre Gruppe in den Jeep verladen. Zumindest 9 davon, das deutsche Paar, passte nicht mehr rein und wurde extra transportiert. In unsrem Jeep fanden sich 9 Personen, alle etwa in unsrem Alter. Marina und Robert aus Deuschland, Peter aus Australien, Rory und John aus Irland und Fanny und Nicolas aus Frankreich. Alles in allem eine super geile Truppe. Dazu kamen Camacho, unser Guide, seine Frau als Köchin und Sergio zum Übersetzen. Hätten wir aber auch ohne ihn geschafft, Camacho hatte eine super klare Aussprache.
Los gings nach El Mamey, einem kleinen Dorf, das wohl nur wegen den Wandertouris existiert. Dort gabs Sandwich zum Mittagessen. Dann wurde die Sonnencreme aufgelegt und die Schuhe geschnürt. Der erste Abschnitt bis zu einem Naturpool sollte nur etwa 40 Minuten dauern, wir waren aber deutlich schneller. Und die Deutsche maulte zum ersten Mal über das Tempo von unsrem Guide... Nach einer kurzen Erfrischung gings dann richtig los. Insgesamt liefen wir etwa 1,5h sehr steil bergauf und das auf sandigem Untergrund. Schwitzend und schnaufend gings nach oben, mit einem Stopp, wo es frische Melone gab. Dreimal dürft ihr raten, auf wen wir ständig warten mussten. Richtig! Als wir schließlich ganz oben standen, kam sie plötzlich mit Sergios kleinem Rucksack und Sergio mit ihrem Sechs-Wochen-Urlaub-Modell... Und war fix und alle. Naja, von da an gings nur noch berab, vielleicht noch ne halbe Stunde und wir erreichten Camp 1. Was uns sehr positiv überraschte, es gab keine Hängematten, sondern Stockbetten, wenn auch nicht sehr bequem, echte Toiletten und sogar Duschen! Auch die anderen Camps sollten sich als ähnlich ausgestattet zeigen. Zunächst interessierte uns aber nur der Naturpool, den es übrigens auch an jedem Camp gab. Nach einer Runde schwimmen gabs dann tatsächlich ne Runde Cerveza und die Spielkarten wurden ausgepackt. Nach einem leckeren Abendessen mit Fisch wurde noch etwas weiter gespielt bevor wir alle gegen zehn unter den Moskitonetzen verschwanden.
Tag 2: Der wohl härteste von allen. Um halb 6 gabs Frühstück, danach sattelten wir die Hühner. Der Tag begann mit Berg 2, der es um diese Uhrzeit auch schon in sich hatte. Madame bewegte sich ab diesem Zeitpunkt komplett ohne Gepäck, da Camacho ihr Rucksackmonster kurzerhand über seinen warf. Krasser Typ! Trotzdem hing sie immer extrem weit hinter uns. Zum Glück wurde unsre Gruppe komplett geteilt, die beiden Deutschen mit Sergio hinter uns anderen, die wir doch relativ homogen waren. Gut die Jungs waren schon noch etwas schneller, aber es passte recht gut. Nach einer Orangenpause am Gipfel nach vielleicht 1 bis 1,5h gings wieder steil bergab und dann über relativ ebenes Gelände zu Camp 2, wo wir als erste Gruppe gegen 9 aufschlugen. Ab gings zum Baden in den Fluss, der schon ne ordentliche Strömung hatte. Und wir wussten, dass uns an diesem Tag noch eine Flussdurchquerung bevorstand. Wenn wir gewusst hätten, wie die werden sollte, wären wir wahrscheinlich umgedreht :P Nach ordentlich Plantschen und in der Sonne dösen gabs Mittagessen und gegen 11 waren wir on the road again. Die erste Flussüberquerung ging über eine recht abenteuerliche Hängebrücke, die es wohl überhaupt erst seit zwei Jahren gibt. Danach gings, wie könnte es anders sein, steil bergauf au Berg 3. Also wieder etwa eine Stunde hochlaufen. Kurz vor dem Gipfel begann es dann auch wie angekündigt zu regnen. Wir machten eine kurze Pause in der Hütte am Gipfel. Aber nicht etwa um den Regen abzuwarten, denn der drehte jetzt erst richtig auf. Es pisste wie aus Eimern, dazu gabs ein ordentliches Gewitter, doch wir mussten weiter. Der Weg nach unten hatte sich inzwischen schon in einen Bach verwandelt und alle Versuche, die Füße trocken zu halten, wurden nach Sekunden aufgegeben. Wir schwammen mehr hinunter als dass wir liefen und verloren jegliches Zeitgefühl. Kleinste Rinnsäle, die den Weg kreuzten hatten sich in reißende Gebirgsbäche samt Wasserfall verwandelt und mehr als einmal war ich froh, dass wir uns da gegenseitig durchhelfen konnten. Als wir endlich unten ankamen, trauten wir unsren Augen nicht. Der Fluss, durch den wir mussten und der normal nicht mal hüfthoch ist und gemächlich dahinfließt, entpuppte sich als reißendes Etwas, das braune Wassermassen durch die Gegend schoss. Nach und nach sammelten sich dann dort alle Gruppen, etwa 40 bis 50 Touris plus Guides. Nun hieß es abwarten, die Guides waren sich einig, es müsste besser werden. So standen wir im strömenden Regen, zitterten und klapperten vor Kälte und warteten. Irgendwann schafften die Guides es dann, ein Seil hinüber zu bringen und zu befestigen. Karsten, du und alle anderen Kletterer, ich eingeschlossen, wären über die Art entsetzt gewesen... Wie durch ein Wunder hats aber gehalten. Nun begannen die Guides zunächst mal, die Verpflegung rüber zu schaffen, denn die Pferde konnten hier echt nicht durch. Danach hieß es, unse Rucksäcke wären dran ohne uns. Ich war natürlich wieder ganz vorn, denn ich wollte nur noch rüber und ins trockene Camp, also war mein Rucksack der erste.
Der Typ, der ihn transportierte, nahm gleich zwei, meine lose in der Hand überm Kopf. Mir war echt schlecht und ich konnte nicht hinsehen. Da war alles drin, v.a. die Kamera! Gut, die war dreifach geschützt, Plastiktüte im Ocean Pack unter der Rucksackregenhülle. Hätte es den Typen aber reingehauen, wäre er weg gewesen. Aber ich hatte Glück, er kam rüber und dank der über Kopf Position auch fast komplett trocken. Nachdem der wichtigste Teil also geschafft war, gabs für mich auch kein halten mehr und da sich bei den meisten die Begeisterung noch in Grenzen hielt, war ich als dritte an der Reihe. Mit einer vogelwilden Seilkonstruktion um Bauch und Beine (will nicht wissen, was gewesen wäre, wenns mich zerlegt hätte...) wurde ich ans Seil gebunden und durft rüber. Eigentlich hat das mehr gestört als geholfen, ebenso der Typ neben mir der mich festgehalten hat (oder doch sich an mir?!?), denn mit beiden Händen am Seil fühlte ich mich doch recht sicher und in Panik verfallen, wenns spannend wird, gehört ja auch nicht zu meinen Hobbies... Das Halteseil war aber echt wichtig, denn die Strömung war schon echt krass. So kam ich aber gut rüber ohne weggerissen zu werden und wurde wieder mit meinem Rucksack vereint. Der Regen hielt übrigens nach wie vor an und schien eher stärker zu werden. Später stieg das Wasser sogar so stark, dass die letzten wirklich am Seil durchgezogen wurden ohne Bodenkontakt. Alle Rucksäcke schafften auch ihren Weg, wenn auch teils völlig durchnässt. Als die ersten 5 drüben waren, was echt dauerte, durften wir zum Camp los laufen. Ein trockenes Dach über dem Kopf kann echt beschleunigend wirken, und wir rannten mehr als dass wir liefen. Und jubelten als sich nach vielleicht ner halben Stunde gegen 6 Uhr das Camp vor uns zeigte. Dort saß schon bei nem heißen Kaffee eine Gruppe, die die 5 Tagestour machte und vor dem Regen ankam. Wie die schauten, als sie meine Fotos sahen! Dann hieß es endlich was trockenes anziehen. Mein Rucksack war echt trocken, innen zumindest und es wurden alle Klamotten, die verfügbar waren angezogen. Nach und nach tröpfelte auch unsre Gruppe ein. Zuletzt, ja klar, die beiden Deutschen und mit den nassen Sachen durch uns trockene frierende Menschen bis zum Stockbett. Ohne Worte... Alles andere Nasse hing außen unterm Dach! Trocken gelegt wurden wir dann noch mit heißem Kaffee versorgt, man kann mich manchmal schon leicht glücklich machen. Sogar ohne Milch drin! Dann wurde wieder Karten gespielt und bald gabs Essen. Danach, gegen 9, fielen alle wie tot ins feuchte Bett.
Tag 3: Früh wie immer begann der Tag mit dem Frühstück, das Wetter war prima und der reißende Fluss hatte sich in ein schönes gemütliches Flüsslein verwandelt. War auch gut so, denn heute mussten wir da gleich dreimal durch. Schnell gings los, den letzten Kilometer zur Ciudad Perdida zurücklegen und die erste Flussdurchquerung. Dann gings aber nochmal angebliche 1200 Stufen hoch, nass und rutschig, die Stadt lag nochmal 300m über uns auf 1200m Höhe. Schnaufend und schwitzend und Rory auch noch kotzend gings nach oben. Immerhin nur mit leichtem Gepäck, sprich Wasser und Kamera. Schon krass, die Stadt gabs etwa seit dem 4. Jahrhundert nach Christus und hielt sich über 1000 Jahre bis die Spanier nervten und sie aufgegeben wurde. Dann wurde sie erst 1975 wieder entdeckt von einigen Grabräubern oder sowas, die auf der Suche nach alten Schätzen waren. Schon irgendwie toll, nicht wie in Machu Picchu, hier waren wir wirklich allein. Heißt Bilder ohne Touris drauf. Toll! Ganz oben angekommen konnten wir den Blick auf die Terrassen genießen, die Anstrengungen waren vergessen. Nach einiger Zeit gings dann wieder runter. Jetzt kotzte auch noch Robert, dafür hatte Rory das schlimmste hinter sich... Es ging zurück ins Camp, die inzwischen getrockneten Sachen wurden eingesammelt und es gab Lunch. Danach gings zurück bis zu Camp 2. Lächerlich der Fluss konnte ganz leicht durchquert werden, ohne Seil und mit trockenem Rucksack. Vgl. die beiden Fotos... Auch der weitere Weg den Berg hoch war nichts verglichen mit dem Tag davor. Nur ein paar Pfützen und Rinnsäle... Allerdings zog der Himmel schon wieder zu. Oben auf dem Berg gabs wieder den obligatorischen Obststopp und wir trafen auf den ersten Gegenverkehr, den wir mit unsren Fotos vom Fluss schockieren konnten. Runterwärts wars echt hart, die Beine brannten und unsere Füße waren dank ständig nasser Socken auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Ein Blasenpflasterhersteller könnte im Camp mit Sicherheit zu Reichtum kommen... Irgendwie quälten wir uns hinunter und über die Brücke, als es leicht zu regnen anfing. Wir gaben Gas und schafften es. Gerade als es richtig anfing, bogen wir in die Zielgerade ein und gelangten ins Camp ohne uns auswinden zu können. Aber genau rechtzeitig gegen drei Uhr, um unter der Regenrinne duschen zu können. So einen Wasserdruck hatte noch keine Hosteldusche überhaupt! Es pisste wie aus Eimern über mehrere Stunden. Unsre beiden besonderen Freunde kamen völlig durchweicht an. Im Riesenrucksack fand sich scheinbar keine Regenjacke! Mitleid? Sorry, war leider grade aus! Hat nur für ne klare Ansage gereicht, was man mit nassen Sachen macht! Den restlichen Nachmitag verbrachten wir mit Lesen, Kaffee trinken und Spielen. Abends gabs Nudeln, jetzt war Fanny und Robert schlecht, scheinbar durfte jeder Mal! Zwischen 8 und 9 lagen wir im Bett.
Tag 4: Um 5 sollte es Frühstück geben, irgendwie wurde es doch später und statt um 6 gings erst um dreiviertel 7 los. Wir waren voller Elan, alle Blasen und Druckstellen waren versorgt und wir wollten nur noch zurück in die Zivilisation. Leider ging es nun auch noch Madame schlecht, aufgrund zweier Blasen konnte sie leider nicht mehr laufen und musste auf einem Pferd reiten. Was aber zumindest bergab total anstrengend war, wie sie später beklagte! Die soll doch Blasen am Arsch kriegen, die blöde Henne! Wir waren jedenfalls fit und stapften munter drauf los. Eine Stunde lang gings wieder nur bergauf, Pausen machten wir quasi gar keine bis wir nach knapp drei Stunden im ersten Camp ankamen. Vielleicht versuchten wir auch nur vor unsrem eigenen Gestank davon zu laufen, eine Mischung aus toter Kanalratte und nassem Hund. Im Camp gabs frischen Saft und Obst und schon gings weiter, der letzte Anstieg lag vor uns, die Sonne brannte runter, keiner hatte mehr Bock, stehen bleiben gabs aber nicht. Eine dreiviertel Stunde später war es geschafft, es ging nur noch bergab, das aber ordentlich. Halb rennend, halb rutschend gings hinunter. Mein Respekt vor mir selbst wuchs, hier bin ich hochgelaufen? Unglaublich! Und schon waren wir wieder am ersten Pool, wo schon einige badeten, die an diesem Tag erst starteten. Mit samter Hose sprang ich ins Wasser, konnte nicht mehr schlimmer werden. Dann gings zur letzten Etappe, das Mittagessen rief. Um halb zwei liefen wir dann fix und alle, aber unglaublich glücklich und zufrieden im Dorf ein, wünschten den Newbies viel Glück und ließen uns in die Stühle im Restaurant fallen. Nach einem mehr als verdienten Bier und dem Essen und dem Abschied von unsrem Camacho wurden wir in den Jeep verladen, die arme Deutsche, der es ja so schlecht ging, vorne am Fenster mit dem Typen, wir hinten zu zehnt. Muss wohl sehr unbequem da vorn gewesen sein. Zum Glück fuhren die beiden nur zu einem Hotel in der Nähe mit, dann konnten zwei von uns vor, die das recht angenehm empfanden. Und wir waren nicht mehr völlig eingequetscht. Schließlich kamen wir wieder in Taganga an.
Im Hostel vertrieben wir erstmal zwei Israelimädels aus dem Dorm. Ob es ihnen zu voll wurde oder ob es am Geruch lag, der aus unsren Rucksäcken drang, wissen wir nicht... Die Dreckwäsche Modell Sondermüll wurde abgeliefert und wir waren kurz darauf frisch geduscht unterwegs zum Pizzaessen. Geil, die war echt italienisch gut! Später am Abend trafen wir uns dann noch mit dem netten Teil der Gruppe, also allen außer zweien. Wobei Marina dieses Mal auch fehlte, jetzt war nämlich ihr schlecht. Anscheinend waren Forni und ich die einzigen, die ihr Essen in keine der beiden Richtungen unfreiwillig verloren hatten. Waren aber auch die einzigen, die schonmal in Indien waren, das härtet halt einfach ab... Auf jeden Fall gabs noch einen leckeren Mojito, bevor wir totmüde in unsre Hostelbetten kippten...
So, Respekt an alle, die bis hierher durchgehalten haben. Offensichtlich gibts bei diesem Blog keine Zeichenbegrenzung. Aber bevor meine Finger jetzt auch noch Blasen kriegen, hör ich lieber auf...