Dienstag, 2. September 2014

Warm up - Teil 2 1.-2.9.

Vorgestern gabs wirklich Nudeln mit lecker Pilzsoße und Salat. Danach hab ich meinen Kamin angeheizt und bin in den heißen Jaccuzzi gehüpft. Super. Als ich in mein Häuslein zurück kam, wars kuschelig warm, nur leider auch ziemlich verräuchert. Leider fehlt nämlich das Glas vorne am Kamin... So schlief ich recht bald, da meine Augen zu tränen anfingen.
Gestern ging es mit einem riesigen Pancake zum Frühstück los. Dann bekam ich Fäustlinge und einen Helm und los gings mit dem deutschen Paar Eva und Hans, Anfang 60, aber topfit und meinem Guide José. Detlef hatte seinen eigenen Guide. Sehr gut, falls ich übermorgen abkacke...
Wir fuhren eine gute Stunde zum Fuß des Iliniza Norte auf etwa 4000m. Gegen 10 starteten wir dort, zunächst gings ganz leicht bergauf, dann wurde es aber immer steiler. Der Untergrund war sandig und steinig. José gab ein sehr langsames, angenehmes Tempo vor, das wir gut halten konnten, Eva und ich unterhielten uns auch die ganze Zeit noch ohne groß zu Schnaufen. Hans gings nicht ganz so gut, er hatte Probleme mit dem Rücken,  was dann auch ins Bein runterzog. Zu Beginn sah das Wetter noch gut aus, leider blieb es nicht so, es zog zu, der Gipfel verschwand und ein eisiger Wind wehte. Wir kämpften uns bis zu einem Refugio auf 4700m, bis dorthin ging das auch gut mit den dünnen Handschuhen. Auch die Jacke war noch im Rucksack, ich hatte "nur" mein Skishirt, Tshirt, Pulli und Softshelljacke an, dazu Skiunterhose, Laufhose und Outdoorhose...
Im Refugio kochten wir schnell einen Tee und aßen ein Sandwich aus dem Lunchpaket, dann ging es weiter. Allerdings nur zu zweit, Hans fühlte sich echt schlecht und Eva war vom Wetter ordentlich angepisst und sah verständlicherweise keinen Sinn im weiteren Aufstieg. Jetzt mit Fäustlingen, Jacke und Helm auf der Mütze. Der Weg wurde schon bald anspruchsvoller, es ging über felsigen Untergrund, stellenweise musste man sogar etwas klettern. Der Wind pfiff immer fieser und da wir mittlerweile mitten in den Wolken steckten auch nasser. Auf gut 4900m, also nur noch 200m vor dem Gipfel kam und Detlef entgegen, der deutlich schneller unterwegs war. Die beiden mussten kurz vor uns abbrechen, als nur ein Stück neben ihnen eine Lawine runterkam. Das hieß für uns also auch Feierabend, das war einfach zu gefährlich. Schade, da der obere Teil wohl noch mal sehr steil und klettertechnisch anspruchsvoller geworden wäre,  aber ging einfach nicht. Also gings wieder runter, auf einem anderen Weg, sehr sandig, man konnte wieder gut schlittern. So gings zügig zum Refugio, wo die ersten Kleidungsschichten fielen. Ich muss sagen, oben wars echt saukalt, aber eigentlich nur im Gesicht. Finger und Füße waren zwar nicht warm, aber es ging und ansonsten wars dank der Bewegung echt warm. Was dicke Handschuhe für einen Unterschied machen. Schnell liefen wir weiter ins Tal, gegen 3 waren wir am Auto zurück.
Dann fuhren wir zurück in die Hosteria, es gab wieder Schokokuchen und meinen Cocatee. Wir saßen auf der Couch am Kamin. Ich fühlte mich trotz 900 Höhenmetern überaus fit, hab auch jetzt keinen Muskelkater und auch sonst hatte ich keine Probleme mit der Höhe,  Kopfschmerzen oder so. Detlef sah da etwas fertiger aus und brauchte auch erstmal ein Nickerchen. Naja, einen kleinen Altersvorteil muss ich halt auch haben. Wobei Eva und Hans auch fit waren. Echt mal Hut ab, kann man sich nur wünschen,  in dem Alter noch so sportlich unterwegs zu sein!
Um 6 gingen wir alle zusammen essen, dieses Mal nahm ich den vegetarischen Wok, auch superlecker. Danach wollten wir eigentlich in den Jaccuzzi,  aber leider wurde der nicht wirklich warm. Also gabs nur ne arme Dusche und dann ein warmes Bett in meiner Räucherkammer.
Heute hab ich frei! Heißt ich mache echt mal gar nix. Grad sitz sich im Garten, leider versteckt sich die Sonne im Moment etwas hinter Wolken. Außer lesen, Internet und Tee trinken werde ich auch nicht viel machen.
Morgen gehts dann ans Eingemachte. Ja ich werde es doch machen! Mittags werde ich abgeholt, Ausrüstung gecheckt, dann gibts Essen und es geht ins Basecamp. Normal würde man auf die Hütte auf 4800m aufsteigen, leider gibt's die im Moment nicht. Daher schlafen wir im Zelt, brrr, auf 3900m. Es geht früh in den Schlafsack, da man um 11 Uhr abends(!) schon losgehen muss. Start ist dann auf etwa 4600m, das Ziel liegt auf 5890m. Scheiße viel! Wenn alles gut geht, kommt man dann um 6 oder 7 am Gipfel an, wenn die Sonne aufgeht. Runter gehts dann wohl in grad mal 3h.
Also, wer mir gut zureden will, kann das gerne noch tun, ansonsten dürft ihr Donnerstag ab 6 Uhr früh deutsche Zeit die Daumen drücken bis um 2...
Weiß noch nicht wann ich mich wieder melden kann, evtl. erst von den Galapagosinseln...

Der rechte wärs gewesen...

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