Donnerstag, 4. September 2014

Satz mit X... 3.-4.9.

... war wohl nix :-(
Tja, was soll ich sagen, hat nicht geklappt, nicht etwa, weil ich mich schlecht gefühlt hab oder nicht fit war. Auch die Höhe war ok, hatte weder Kopfschmerzen noch war mir schlecht oder so. Und erfroren bin ich auch nicht, sogar Finger und Zehen waren trotz eisigem Wind noch vorhanden. Was dann das verdammte Problem war, wollt ihr wissen? Ja, damit hätte ich auch niemlas gerechnet: Die beschissenen Bergschuhe, die ich geliehen hatte, zusammen mit den Steigeisen haben so stark auf meinen rechten Fuß gedrückt, dass jeder Schritt ne Qual war. Oder zumindest jeder zweite. So wäre ich nie bis zum Gipfel gekommen und daher war leider nach dem ersten Gletscher in 5200m Höhe Schluss. Keine Chance. Tut immer noch weh :-(
Bin echt ziemlich angepisst grade eben, weil ich jetzt genauso wenig weiß, ob ich es schaffen könnte wie vorher. Wahrscheinlich wäre ich mit meinen Wanderschuhen auch bis dorthin gekommen, so steil wars noch nicht.
So, aber der Fairness halber gibts jetzt trotzdem alles seit dem letzten Blog:
Über vorgestern gibts nix zu erzählen,  Internet, Lesen, Sudoku... Ach doch, abends hab ich es geschafft, dass mein Ofen nach außen räucherte und nicht zu mir.
Ich hatte den Auftrag lang zu schlafen, lustig, das kann ich so gut, aber immerhin bis 9 hab ich noch gedöst. Dann gabs ein großes Frühstück. Danach sammelten sich 5 bekloppte im Vorraum: Detlef, der ältere Deutsche, ein Holländerpaar,  das grade mal 2 Tage Akklimatisation in Quito vorweisen konnte, ich und Caro aus der Schweiz, Forni, du kennst sie. Sie hatte es am letzten Samstag schon mal versucht, musste aber abbrechen, weil die, mit der sie unterwegs war, nicht fit war. Jetzt hatte sie ihren eigenen Guide, damit nix schiefgehen konnte. Wir bekamen unsre Ausrüstung, Megaschlafsack, Fleecejacke, die ich am Ende nicht mal brauchte, zwei Zelthosen, Eispickel, Steigeisen, Gamaschen und was weiß ich nicht alles. Und die tollen Schuhe. Fing schon gut an, es gab nämlich keine 37... 38 war zu groß, die angebliche 36 aber auch. Hab aber nicht drauf geschaut. Ist halt schon mal Mist, auch wenn ich da noch nix gemerkt hab, aber wie auch, sind halt wie Skischuhe, ob die passen merkt man ja auch erst, wenns zu spät ist... Hab später die Einlagen aus meinen Laufschuhen rein, dann gings eigentlich.
Mit unsen Guides und zwei vollen Jeeps fuhren wir los, erst zum Mittagessen, echt lecker, Suppe und Forelle ohne Kopf ;-)
Dann gings weiter ins Basecamp auf 3800m, da die eigentliche Hütte oben ja renoviert wird. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht, saßen da zwei Jungs, die ich erstmal einordnen musste. Es waren zwei der drei Schweizer, mit denen wir in Quito die Radtour gemacht hatten! Einer von ihnen teilte das Schicksal von Caro, die beiden kannten sich schon von ihrem ersten Versuch. Gescheitert waren sie übrigens wegen der Selbstüberschätzung einer Amerikanerin, die meinte sie schaffts noch bis hoch, sonst hätten die beiden nämlich einfach tauschen können. Und die dann auch 100m weiter abkackte.
Im Camp übten wir dann Laufen mit Steigeisen, eigentlich ganz lustig, da drückte auch noch nix. Nur sehr ungewohnt für Skifahrer: Man muss nämlich,  wenn man quer zum Hang steht, mit dem ganzen Fuß am Boden sein, nix Bergkante belasten und so...
Dann gabs auch schon wieder Abendessen und um 6 gings in den Schlafsack auf bequemen Stockbetten. Der war echt mal warm, hätte aber von der Größe her nicht mal allein in meinen großen Rucksack gepasst... Hm, was soll ich sagen, wie oft penn ich zu Hause um 8 auf dem Sofa ein? Aber nein, wenns drauf ankommt, kann ich erst um halb 10 einschlafen. Wunderbar. Hab geschwitzt wie Sau in dem Schlafsack. Und natürlich gabs abends Suppe, noch Fragen?!? Hm, um 10 war die Nacht zu Ende, es gab "Frühstück". Um 11 fuhren wir los bis zum Parkplatz, wo wir um halb 12 starteten. Die Nacht war klar, man sah 1000e Sterne und einen tollen Halbmond, außerdem Quito hinter uns. Der Wind war eiskalt, aber ich war gut verpackt und so ging die erste Stunde bis zur Hütte auch ganz gut. Kurze Pause, dann gings weiter, ne halbe Stunde bis zum Gletscherrand, wo ich ja schon mal war. Die Steigeisen wurden befestigt, und zwar anders als beim Üben. José wickelte das Band nämlich zunächst einmal um meinen Knöchel und ich fürchte, genau das war es, was den Druck auf meinen Fuß verursachte. Er meinte, so hälts besser und ich habs später leider nicht in Verbindung gebracht... Bis dahin war also echt alles top und ich dachte echt, ich kanns packen. Aber keine 100 Höhenmeter weiter gings los, jeder Schritt mit rechts tat weh wie Sau und mir wurde klar, dass ich das nicht noch 800 Höhenmeter länger durchhalt. Und runter dann ja auch noch. Ich quälte mich noch weng weiter, aber bald war echt Schluss. José zerrte mich bis zum Ende des ersten Gletschers,  da man den dann runterwärts umgehen konnte, indem man über Sand und Geröll lief. Tja, das wars dann, gerade mal 3 Uhr. Die beiden Holländer teilten mein Schicksal,  aber aus anderen Gründen. Sie sah echt scheiße aus, definitiv höhenkrank mit Schwindel usw. Aber auch sie hatte Blasen von den Schuhen, ist doch echt Mist. Also gings wieder runter und als ich die Steigeisen abmachen durfte, gings auch meinem Fuß schon etwas besser. Half mir aber auch nix mehr. So gings zurück zum Auto und dann wieder ins Camp, wo wir nochmal 2h pennten. Jetzt war der Schlafsack aber echt toll!
Dann fuhren wir zurück zum Papagayo. José brachte mich dann noch an die Panamericana, wo auch nach kürzester Zeit ein Bus nach Quito vorbeikam. Für 75Cent. Der brachte mich zum Busbahnhof und der Metrobus bis 1,5 km vors Hostel. Den Rest geht's jetzt zu Fuß,  wobei ich grad noch nen Stopp auf einen Cappuccino mit Wifi mache. Wenn der Blog fertig ist, gehts weiter ins Hostel. Und dann noch etwas Frustcachen im Park, in Joggingschuhen auf grad mal 2800m renn ich ja wie ein Wiesel...
Morgen früh um 7 flieg ich dann auf die Galapagosinseln. Hoffe mal, dass ich da ne halbwegs bezahlbare Unterkunft finde, im Internet siehts schlecht aus, die günstigen aus dem Lonely Planet haben alle keine Webside... Naja, ich werde schon nicht unter der Brücke schlafen müssen... Auf jeden Fall wird das dort richtig toll, da will ich ja schon seit Jahren hin und das löscht dann den heutigen Tag aus den Urlaubserinnerungen ;-)

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