Sonntag, 31. August 2014

Beginn des offiziellen Warmups: 4200m, lächerlich :-) 31.8.

Den gestrigen Abend ließ ich gemütlich ausklingen, erst saßen wir mit Tee am Kamin zusammen, ich lernte ein deutsches Ehepaar Anfang 60 kennen, die morgen mit mir auf den Berg wollen, scheinen verdammt fit zu sein (für ihr Alter). Außerdem waren noch 4 deutsche Mädels da, die gestern mit auf der Tour waren und heute noch eine andere machen. Dann gingen wir gemeinsam essen, es gab ein leckeres heißes Getränk inklusive, auf jeden Fall mit Zimt, Zucker und Saft. Zu Essen gabs einen geilen Salatteller mit echtem Dressing, hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Dann gingen wir alle recht bald schlafen.  Und wer ist schuld dran? Die Höhe natürlich! War schon ziemlich kühl im Zimmer, ich habe einen freistehenden Bungalow, der macht due Sache auch nicht besser. Und der süße Heizstrahler kann auch nicht viel ausrichten, wenn man unter der Tür und dem Fenster durchschauen kann. Aber unter den ganzen Decken wars echt kuschelig warm und so schlief ich gut.
Um halb acht gabs Frühstück, lecker, aber ich hab um die Zeit halt so meine Probleme mit fester Nahrung. Um halb 9 gings los mit Helga und Detlef, der auch die nächsten Berge mit mir machen wird, wenn ich sie denn mache... Unser Guide chauffierte uns bis auf 3700m an den Pasachoa, auch ein Vulkan, aber erloschen. Heute hatte ich noch mehr Klamotten mit, ließ aber einen Pulli gleich mal im Auto. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, es war nur wieder ziemlich windig. Trotzdem kam ich auch ohne Jacke aus. Um 10 starteten wir und liefen ganz gemütlich, Juan gab das Tempo vor, v.a. wenns steiler wurde lief er super langsam, was aber top war, da man so echt weite Strecken durchlaufen konnte ohne stehen zu bleiben. Mit einer Viertelstunde Pause kamen wir dann nach oben, die letzten Meter waren wieder sehr nach meinem Geschmack, einmal über die Felsen kraxeln, das ohne frieren, im Gegenteil. Nur die Mütze hatte ich auf, weil der Wind mir ordentlich in die Ohren pustete. Vielleicht wollte er auch nur den Cotopaxistaub gegen Pasachoastaub austauschen... Nach 2 1/4h waren wir oben auf 4200m, wo wir einen Wahnsinnsausblick hatten. Wir sahen sogar 2 Kondore, die normal hier nie unterwegs sind und in der Ferne den Pilz über einem gerade ausbrechenden Vulkan. Der Cotopaxi versuchte sich auch ordentlich bei mir einzuschleimen, da er echt durchgehend sichtbar war als wollte er sagen, komm rüber,  ich warte... Detlef und Juan halfen ihm auch ordentlich,  indem sie ständig auf mich einredeten, so dass ich im Moment echt wieder unentschlossen bin... Eher etwas pro Cotopaxi,  aber das entscheide ich morgen nach dem schwerern Aufstieg.
Nach einigen Gipfelbildern und einem leckeren Sandwich aus dem Lunchpaket gings wieder bergab, natürlich deutlich zügiger. Um halb oder dreiviertel 2 waren wir wieder am Auto und es ging zurück. Laut Agency wären wir um 2 erst oben gewesen. Ich glaube einfach ganz fest daran,  dass das an uns lag, nicht an der großzügigen Kalkulation der Agency.
Auf der Heimfahrt holten wir uns noch ein Eis, ja es war echt voll warm, dann gings ins Papagayo,wo schon wieder Schokokuchen und Tee auf uns warteten. Jetzt ist es 5, ich sitz auf der Couch und mach nix außer das Internet zu nutzen. Später esse ich mit Detlef zusammen zu Abend, ich glaub heute gibts Nudeln für mich, ordentlich Kohlenhydrate für morgen... Da steht der Iliniza Norte auf dem Plan, mit 5100m ne etwas andere Hausnummer. Und man startet auf 4000, muss etwas klettern und oben landet man in Eis und Schnee... Danach weiß ich auch etwas besser, was ich vom Cotopaxi halten soll...

Samstag, 30. August 2014

Cotopaxi - Klappe die erste 30.8.

...und vielleicht auch die letzte ;-)
Heute war unser letzter gemeinsamer Tag. Um 6.15 klingelte der Wecker, ich packte und los gings zum Treffpunkt für die heutige Tour. Die Gruppe von an die 20 Personen bestand zu einem Großteil aus Mädels, von denen wiederum die meisten aus Deutschland kamen. Über einen Aussichtspunkt auf Quito, natürlich nicht so gut wie der gestern, gings zur Hostaria Papagayo, wo ich die nächsten vier Nächte residiere. Anders kann mans echt nicht nennen, später mehr dazu.
Unterwegs hörten wir schon raus, irgendwie war das nicht ganz das, was wir ursprünglich buchen wollten. Anscheinend gabs da ein Missverständnis oder was auch immer, aber die Tour verlief völlig anders als erwartet, was nicht unbedingt schlechter heißt, aber die heißen Quellen fehlten schon.
Von der Hostaria gings schon mit Rädern auf dem Dach los, aber zunächst mal zum Cotopaxi selber! Auf der Fahrt zeigte er sich auch schon mal, das tut er nämlich nicht so oft und lange, scheint recht scheu zu sein... So ging es also zu dem Berg, auf den ich noch gar nicht wollte. Über eine Schotterpiste gings hoch bis auf etwa 4650m zum Parkplatz, von dem auch die echte Besteigung beginnt. Es wehte ein unglaublicher eiskalter Wind, der Wahnsinn, ein Kleinbus war über den Rand vom Parkplatz abgerutscht gewesen! Wir mummelten uns ein mit vielen Schichten, Mütze,  Handschuhen... Leider aber mit Joggingschuhen, war doch auf Radeln eingestellt. Hatten viele andere aber auch und meine Füße waren am Ende nicht das Kälteste an mir... Und so ging es da hoch, wo ich ja eh hinwollte und jetzt irgendwie nicht mehr wirklich hin will. Gegen den Wind gestemmt kämpften wir uns Meter für Meter nach oben bis zur ersten Schutzhütte, irgendwie eher ein leerstehendes Haus oder ne halbe Baustelle, auf 4865m. Der Weg war mehr eine Sand- und Geröllpiste, extrem steil, man kam nicht wirklich vorwärts. Nach einer kurzen Pause, gut wegen der dünnen Luft, aber schlecht für den Temperaturzustand meiner Finger, ging es weiter, minimal flacher, aber nicht wesentlich einfacher. Und der Wind blies, meine Finger hatten sich gefühlsmäßig komplett von mir verabschiedet, die traf ich erst im Bus wieder... Es ging bis auf angeblich 5010m, wo der Gletscher begann. Laut Gipsy waren wir ganz knapp unter 5000, aber da wollen wir doch einfach mal dem Guide glauben :P Auf jeden Fall wars echt beeindruckend! Auch wenn es ganz offensichtlich taut :-( Vor zehn Jahren musste man sicher noch nicht so hoch um im ewigen (?) Eis zu stehen. Konditions- und lufttechnisch ging das auch alles recht gut, wir brauchten bis oben mit Pausen nur knapp 1,5 Stunden. Aber ich seh im Moment echt noch nicht den Sinn drin, was ich ganz oben soll. Aufwand und Ergebnis stehen da für mich Minimalisten in keinem guten Verhältnis. Es war da schon sowas von scheiße kalt plus eisiger Wind, das ganze dann noch mitten in der Nacht 6 oder 8 Stunden lang und noch 900m höher... Nee also im Moment tendiere ich sehr stark dazu, meine letzten beiden Tourtage umzubuchen. Karsten, Simon und alle anderen Bergsteiger, sorry, aber ich glaub ich brauch ein anderes Hobby :P Ein wärmeres am besten.
Außerdem war ich jetzt ja schon auf dem Cotopaxi, der Berg existiert ja auch schon unter 5890m! Also nur, wenn jemand fragen sollte... Ich war auf dem Cotopaxi, nur halt net auf dem Gipfel :P
Runter gings dann deutlich schneller und auch motivierter, wartete doch der Bus auf uns. Forni und ich waren die schnellsten, sind auch fast schon gerannt. Und dieser sandige Untergrund war bergab genial, stellt euch vor, ihr lauft in Skischuhen ne Piste runter und rutsch immer noch nen Meter weiter. Das Prinzip hat außer uns aber kaum jemand gecheckt. So waren wir nach ner halben Stunde schon im Bus, wo wir auftauten, während es draußen fast schneite. Eher gefrorene Regentropfen, sehr widerlich und noch ein Grund mehr unten zu bleiben. Und meine Finger waren auch schon da!
Mit dem Bus gings dann 2 Kilometer nach unten, wo es nicht mehr ganz so zog. Dann  kamen wir zu dem schöneren, aber viel zu kurzen Teil: Die nächsten 10km fuhren wir mit Mountainbikes auf der Schotterpiste, ja, viel mehr mein Hobby! So fühle ich mich wohl. Also Helm auf die Mütze und nach der 5. Wiederholung des Guides, wo die Bremsen sind und dass man rechts fährt gings los. Ich muss sagen, auf der Death Road in Bolivien hab ich schon was gelernt. Nach der 3. Kurve war ich allein ;-) Laufen lassen, abbremsen, rum um die Kurve funktioniert eben immer. Erst als ich zum Fotografieren anhielt, kamen noch zwei Jungs, mit denen ich dann weiterdüste. Die 8km bergab waren leider viel zu schnell um. Unten dauerte es dann schon ein Stück bis die nächsten kamen. Wir fuhren noch 2km weit zu einer kleinen Lagune. Dort warteten wir bestimmt nochmal 20 Minuten bis die letzten eintrudelten. Zwei Mädels hats sogar zerlegt und zwei andee kamen im Bus angefahren... Nee, auf dem Fahrrad fühl ich mich einfach am wohlsten! Viel besser als in Wanderschuhen.
Von der Lagune gings dann zurück zum Papagayo,  wo wir kurz vor 4 zum Lunch eintrafen. Sehr lecker, Suppe,  Nudeln und Salat und Kuchen zum Nachtisch. Forni und ich zogen schnell die letzten Bilder auf ihr Handy und schauten uns die von heute noch auf dem Tablet an, dann hieß es Abschied nehmen. Für Forni gings zurück nach Quito, von wo sie morgen heimfliegt. Früh um 6 zum Shoppen nach Bogota (dann muss sie wenigstens nicht nach dem Spieleparadies für mich suchen...) und um 9 abends weiter nach Frankfurt, so wie ich auch heute in 2 Wochen. Die Sommerferien sind eben auch nicht mehr das, was sie einmal waren...
Ich hab dann hier eingecheckt, hatte ganz vergessen, dass zu meiner Tour ein Einzelzimmer gehört! Bombastisch, ein eigener kleiner Bungalow sogar mit Heizstrahler, dicken Decken und grandioser heißer Dusche. Ungefähr so groß wie ein 4-6-Bett-Zimmer im Hostel! Hab also erstmal heiß geduscht und mir den ganzen Staub abgeschrubbt und dabei an Forni gedacht, die heute hoffentlich auch halbwegs warmes Wasser hat, bei mir wars gestern eiskalt. Jetzt ist es sechs Uhr, ich werde noch weng die tolle Wifiverbindung nutzen und dann nochmal ne Kleinigkeit essen. Und dann ist da ja auch noch der Jaccuzzi, der auch jetzt demnächst aufgeheizt wird ;-)

Freitag, 29. August 2014

Pichincha - 4700m hoch 29.8.

Heute, Freitag, sollte es anstrengend werden. Früh deckten wir uns wieder beim Bäcker ein, dann gings mit Bus und Taxi zur TeleferiQo, die uns laut eigenen Angaben auf 4100m bringen sollte. Und schon wieder verarscgt, sie endete nämlich in Wirklichkeit knapp unter 4000m! Von dort aus hatten wir schon mal einen genialen Blick über Quito und die Berge dahinter. Nur der Cotopaxi versteckte sich wie wohl meistens. Doch mit gefakten 4000m gaben wir uns nicht zufrieden, das Ziel lag auf 4700m. Und so stapften wir los, quasi immer bergauf mit unzähligen Pausen und es wurde immer steiler und kälter. Mütze und Handschuhe machten sich bald bezahlt und auch auf meine Stöcke hätte ich nur ungern verzichtet. Da bei uns in Sachen Akklimatisation leider noch nicht viel passiert ist, brauchten wir auch über 3 Stunden bis zum Gipfel. Aber auch wenn ich teilweise nur 40 Schritte gelaufen bin, um dann wieder durchzuschaufen, haben wirs gepackt. Oben wars echt eiskalt, trotz Handschuhen und Mütze. V.a. die letzten 100 Höhenmeter hattens echt in sich, es ging über eine Art Geröllfeld und am Schluss mussten wir auch noch über steile Felshänge klettern. War schon hart an der Grenze, aber schließlich standen wir unter der Tafel am Gipfel und konnten mit halb erfrorenen Fingern Fotos machen. Auf was hab ich mich da nur die nächsten Tage eingelassen, der Nationalpark Cotopaxi wird nochmal deutlich härter und der Cotopaxi v.a. nochmal über 1000m höher.  Ich glaub ich sperr mich dann einfach in meiner Hostaria Papagayo ein, die hat einen Jaccuzzi ;-)
Ok, runter waren wir deutlich schneller, zumindest nachdem wir die Felsen hinter uns hatten. An einer Stelle dort wars nämlich echt ganz schön eng... Ne Bandschlinge wäre schon toll gewesen. Dann gings sehr zügig weiter und knapp zwei Stunden später saßen wir bei einem Cocatee in der Bergstation. Die Preise passten auch zu österreichischen Skipisten, 2,60$ für einen Teebeutel mit Wasser. Danach fuhren wir wieder runter. Das Gondel Auffüllen haben sie leider nicht von unsrern Alpennachbarn übernommen und so standen wir ewig, obwohl eigentlich keine 20 Man  vor uns waren, weil statt 6 immer 3 oder 4 rein sind. Und dazu noch die Gondeln sauweit auseinander waren... Irgendwann gings dann doch runter und mit dem Taxi zurück.  Geld und Verpflegung wurden noch aufgefüllt. Jetzt sitzen wir im Hostel und trinken irgendeinen Tee und warten aufs Abendessen, hausgemachte Gnocchi. Dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen, immerhin unser letzter gemeinsamer.
Morgen starten wir um 6.45 zu unsrer Mountainbiketour im Cotopaxi Nationalpark, die praktischerweise an meinem Papagayo vorbeiführt und mich dann dort absetzt.

Donnerstag, 28. August 2014

Äquator - Voll die Verarschung 28.8.

Heute morgen (Donnerstag) deckten wir uns zunächst mal bei einem Bäcker ein, dann gings mit nem Metrobus (die haben eigene Spuren und sind sehr zügig unterwegs) und einem normalen für 40 Cent 16km zum Äquator. Nach 1 bis 1,5h kamen wir dort an, zahlten brav unsre 2 dollar Eintritt und rein gings. Dank lonely Planet wussten wir schon, dass dieser Äquator nicht wirklich am Äquator liegt. Die Franzosen haben sich da im 18. Jahrhundert mal ordentlich vermessen. Trotzdem ist dort ne tolle gelbe Linie gezogen und ein großer Turm behauptet von sich, auf dem Äquator zu stehen. Und hunderte Touris stehen täglich drauf um sich fotografieren zu lassen. Wir natürlich auch, aber mit Gipsy, der eine Abweichung von 130 Millisekunden anzeigte! Und im ganzen Äquatorpark wird das mit keinem Wort erwähnt! Der echte Äquator verläuft gut 150m nördlich davon und ist frei zugänglich... Nachdem wir also die Verarsche mitgemacht und noch nen leckeren Saft getrunken hatten, machten wir uns mit Gipsy auf den Weg zum echten Äquator, den wir auch kurz danach an der Straße in einer Firmeneinfahrt fanden. Als wir da so standen und uberlegten, wie wir das fotografisch festhalten sollten, kam ein Auto aus der Einfahrt. Der Fahrer winkte uns freundlich zu mit Daumen hoch und grinste, bevor er weg fuhr.
Im Anschluss gingen wir noch in ein kleines Museum neben dem Fake-Äquator, das den Äquator markierte, den die hier ansässigen indigenen Stämme schon lange vorher markiert hatten. Lustigerweise waren sie mit ihrer Abschätzung deutlich näher dran als die Franzosen samt ihrer Technik... Das Museum war eh toll, eigentlich das beste überhaupt. Alles im Freien bestand es zum einen aus diversen Hütten und Gegenständen der indigenen Bevölkerung von früher. Außerdem hielt es all das, was wir uns vom echten versprochen hatten. So konnte man ausprobieren, ob man am Äquator wirklich ein Ei auf einem Nagel balancieren kann, ich jedenfalls nicht, aber wir waren ja auch noch entfernt davon... Und die ominöse Geschichte mit dem abfließenden Wasser. Ich glaub ja immer noch dran, dass es auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn abläuft,  auf der Südhalbkugel andersrum. Erstaunlich war aber, dass es hier echt funktionierte und auf der Linie floss es einfach senkrecht raus. Wie diesr Trick aber funktionieren soll, wenn man nicht an der richtigen Stelle steht, ist uns immer noch unbegreiflich, aber irgendwas ist faul. Nützliche Hinweise und physikalische Erklärungen werden gerne angenommen (Jürgen, wenn dann bitte ohne Grießhammer-Witze!). Naja, jedenfalls wars dort recht unterhaltsam. Nach einem kleine Besuch im Subway fuhren wir zurück in die Stadt. Inzwischen war es etwa drei. Wir stärkten uns mit einem riesigen Obstsalat plus frischem Saft, zu zweit für 5,50$, latschten noch wen durch die Gegend und landeten wieder mal auf dem kleinen Markt. Dort gönnten wir uns jeweils noch ein Ecuadorshirt, meines natürlich cachertypisch mit den passenden Koordinaten. Schließlich endeten wir in einem Schokocafe mit leckerem Mokkacino und super Wifi. Leider ohne Tablet, deshalb gibts wieder keine Fotos. Hihi, wobei ich kann ja grad im Hostel eh nix hochladen, also gibts auch keinen Blog ;-) Und wenn ihr das dann doch lesen könnt,  könnt ihr vielleicht auch die Fotos dazu sehen. Oder auch nicht, das wird sich zeigen... Na gut, dann gings jedenfalls vorbei an der Wäscherei, wo wir unsre spottbillig gesäuberten Klamotten holten,  ins Hostel. Abendessen gabs heute eher wenig, hatten ja irgendwie durchgehend gefuttert. Wir landeten bei Aladdin, einem orientalischen Restaurant. Es gab Falafel im Sandwich mit ecuadorianischem Bier und zum Nachtisch eine Shisha.
Jetzt lassen wir den Abend wieder gechillt im Hostel ausklingen. Nach 9 soll man hier auch nicht mehr vor die Tür und sich nur noch mit dem Taxi durch die Gegend bewegen...

Montag, 25. August 2014

Hoch und nasskalt - noch höher und sonnig warm 26.-27.8.

Gestern früh starteten wir in einem kalten Bogota mit einem leckeren Früchte-Müsli-Mix in einem süßen Café. Dann gings zur Biketour mit bogotours. Mit drei schweizer Jungs und einem echt coolen einheimischen Guide gings auf Mountainbikes mit nicht wirklich funktionierender Schaltung durch die Stadt. Das tolle, es ging nicht nur zu den typischen Touriplätzen, sondern wir sahen einige besondere Plätze und erfuhren auch viele Hintergrundinfos.
Zunächst gings auf einen großen Platz, wo Smaragde vertickt werden. Ziemlich günstig, eigentlich hätte man zuschlagen müssen... Danach gings über den Plaza Bolivar zur Stierkampfarena, die (mich freuts) seit zwei Jahren leer steht. Über weitere interessante Stellen gings weiter. Irgendwann gabs zur Mittagspause einen speziellen Obstsalat. Mit Raspelkäse obendrauf! Froni fand den ganz lecker, ich hab gestreikt, was der Bauer net kennt...
Dann sahen wir noch einige tolle Graffitis, Bogota ist echt voll davon und die sind echt super gemacht. Gegen Ende kehrten wir in einer ehemals deutschen Kaffeerösteei ein, wo es einen leckeren Kaffee gab und wir uns für zu Hause mit Bohnen eindeckten. Das Wetter war die ganze Tour über ziemlich durchwachsen, zeitweise regnete es auch ordentlich. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der teuersten Privatuni vorbei, in der ein Semester so 10000$ kostet. Schon krass, auf 9 Millionen Einwohner kommen etwa 1000 Unis, von denen gerade mal 10 öffentlich sind. Und direkt neben der Eliteuni beginnen die Slums. Kein Wunder, dass es da regelmäßig zu Überfallen kommt. Nach vier Stunden Tour waren wir wieder zurück. Wir gingen ne Kleinigkeit essen und dann ins Goldmuseum. Schon beeindruckend, die Kunstwerke aus einigen Jahrtausenden, aber wir sind einfach keine Museumfans. Dann gings zurück zum Hostel und weiter zum Flughafen. Schnell einchecken und ins nächste Fastfoodrestaurant, nein nicht das M. Um halb 10 ging der Flieger, knapp 1,5h später landeten wir in Quito in Ecuador auf etwa 2800m Höhe die zweithöchste Hauptstadt der Welt nach... ? Ich denke mal Kathmandu, La Paz ist ja nur Regierungssitz. Korrigiert mich wenn ihrs besser wisst. Nach den Einreiseformalitäten gerieten wir an einen Taxifahrer, der dann doch keiner war. Der Spaß kostete uns 3 Dollar, aber wir nahmen dann doch lieber ein echtes, v.a. nachts um 12. Das brachte uns dann auch gleich zu unsem Hostel. Dachten wir. Da wir aber um 20 Minuten nach Mitternacht einliefen, erklärte der nette Herr an der Rezeption, es gäbe kein Zimmer mehr! Last check in um 12 und alle Betten wären nun belegt. Wers glaubt! Wir hatten eine Reservation und ich hatte extra noch ne Mail geschrieben, dass wir sehr spät kommen würden. Also für alle die mal nach Quito wollen, vom Backpackers Inn können wir nur abraten. Immerhin war er so nett, uns ein Hostel gleich um die Ecke zu organisieren, zum selben Preis für 7 $. Ach ja, wir hätten dann heute gerne wieder kommen können ;-) Mal ehrlich, hat der den Arsch offen? Wieso sollten wir? Scheiß doch auf die 6 Euro Anzahlung, dem Idioten tragen wir kein Geld hinterher. Außerdem ist unser Ersatzhostel richtig schön, warme Betten und ein nettes Café im Erdgeschoss.
Wir schliefen super im Viererdorm allein. Heute früh gingen wir zunächst mal zur Gulliver Tour Agency, wo ich Cotopaxi und Galapagos gebucht hatte. Wir lernten Astrid kennen, mit der ich immer geschrieben hatte und buchten noch eine Fahrradtour für Samstag in der Ecke vom Cotopaxi,  die mich am Ende direkt an meiner Unterkunft dort absetzt. Dann erkundeten wir die Stadt. Es gibt hier echt tolle Parks und in der Altstadt viele alte Kolonialgebäude und wunderschöne Kirchen. Von einer auf einem kleinen Berg hatte man einen super Blick vom Turm, auch wenn wir beim Hochsteigen dank Höhenluft ordentlich schnauften. Auf halber Höhe gabs ein Café mit grandiosem Ausblick und Frühstück für mich. Dann gings weiter über Plätze vorbei an Kirchen. Es war extrem angenehm warm, zeitweise war ich im Top unterwegs. Nachdem gegen 4 das Sightseeingprogramm zu Ende war, gingen wir noch ordentlich shoppen. In einem kleinen Markt deckten wir uns ein mit Mützen, Schals, Handschuhen und Pullis aus Alpakawolle (Pullis für 19$ aus Alpaka? Such den Fehler...) Alles sehr kuschelig und für 4 Pullis, 4 Paar Handschuhe, 2 Mützen und einen Schal zahlten wir läppische 115 Dollar. Danach gabs für Forni noch neue Laufschuhe, die alten stinken seit der Ciudad Perdida zum Himmel und für mich ein Paar Wanderstöcke für den Cotopaxi. Schwer beladen gings zum Hostel. Leider kann ich unserShoppingbild nicht hochladen, da das Internet im Hostel sich nicht mit meinem Tablet versteht. Jetzt sitzen wir um die Ecke und haben gerade vegetarisch ecuadorianisch gegessen. Hier geht das Internet,  aber die Kamera samt Fotos liegt im Hostel... Ihr müsst euch also gedulden.
Auch mit dem nächsten Blog kann ich nicht versprechen, wann ich wieder ins Internet komme.
Folgendes wirds dann aber zu berichten geben: Morgen gehts zum Äquator,  der Mitad del mundo (Mitte der Welt), Freitag auf den Hausberg mit 4600m, Samstag dann zum Radeln. Lasst euch einfach überraschen ;-)

Bogota - ganz schön kalt hier oben! 24.-25.8.

Gesten verlief der Tag genau so wie geplant. Strand bis um drei, schnell duschen und los gings. Mit dem Mototaxi zur Hauptstraße, wo der Bus schon wartete, um uns nach Santa Marta zu bringen. Der Fahrer setzte uns genau an der richtigen Stelle ab, wo auch schon der Bus zum "Flughafen" stand. Der brauchte dann auch nur gut ne Stunde für die grade mal 16km bis zum Ziel... Unglaublich, dieses ständige Leute  auflesen kann ganz schön nerven.
Der Flughafen hatte dann ganze 2 Checkin Schalter, unsre Hoffnung auf Subway war genauso schnell dahin... Also schnell nen Toast mit Pommes und weiter zum einen der beiden Gates. Das Beladen ging schnell und wir starteten pünktlich, um gerade mal ne Stunde später in Bogota zu landen. Die Rucksäcke kamen auch schnell und vor dem Airport standen schon genügend Taxis bereit, um uns zum Hostel zu bringen, wo wir etwa 20 Minuten später gegen halb 12 eintrafen. Das Hostel ist sehr schön, ruhig und sauber, nur die Matratzen haben die besten Jahre schon hinter sich. Aus dem Bett fallen kann man dafür nicht, die Kuhle ist eindeutig zu tief...
Heute früh waren wir schon wieder mal recht bald wach. Forni startete mit Frühstück, ich ohne. Nachdem wir die Dreckwäsche in die Lavanderia nebenan gebracht hatten, starteten wir in Richtung Centro. Es war recht kühl,  aber in Pulli und langer Hose schon ok. Wir schlenderten durch die Altstadt, die leider nicht so viel her macht wie Panama City oder Cartagena und so waren wir auch recht schnell durch. Zwischendurch gabs noch ein kostenloses Museum von Boteri, einem Maler, der alles und alle in dick gemalt hat, unter anderem auch die Mona Lisa. Am späten Vormittage gabs dann nen Kaffee bei der Kette Oma. Ich bin ja der Meinung, die hat ein Deutscher hierher gebracht, es gab auch viele süße Sachen wie bei Omas... Danach gings zur Seilbahn, mit der wir auf den Hausberg Cerro Monserrate auf 3200m fahren wollten. Der Lonely Planet warnte einen davor, die letzten 500m zur Station seien sehr gefährlich und man solle ein Taxi nehmen. Was soll ich sagen, wir sind gelaufen, es sah alles harmlos aus und wir haben samt Kamera überlebt ;-) Der gefährlichste Teil lag wohl darin, eine etwas größere Straße zu überqueren...
Mit der Seilbahn gings nach oben, leider begann es mal wieder zu regnen und sollte auch oben nicht mehr aufhören. Der Ausblick auf die Stadt war trotzdem toll, nur mit dem Fernblick wars halt nicht so toll. Nachdem ich auch noch einen Cache gefunden habe und wir uns einen Cocatee genehmigt hatten, gings auch wieder nach unten, wo wir erstmal einen weiteren Cappuccino zu uns nahmen. Nach etwas rumschlendern gingen wir über zu einem Smoothie, extrem lecker, um dann nahtlosen mit dem Abendessen weiterzumachen. Wir landeten - wie könnte es anders sein - bei einem Italiener, Modell eher hochwertig, aber mit unter 25 Euro inklusive Wein, Vorspeise, hausgemachter Pasta und Holzofenpizza kann man auch nicht wirklich meckern.
Auf dem Rückweg zum Hostel kauften wir noch eine Tüte Cocablätter und Zucker, so gabs gerade einen heißen Tee, denn von Heizung halten die hier nicht so viel. Aber die Decken sind warm ;-)
Morgen sind wir noch hier, abends fliegen wir dann weiter nach Quito. Gerade wurden die nächsten Tage geplant und ein Hostel gebucht. Der nächste Bericht kommt dann also voraussichtlich schon aus Ecuador. 

Samstag, 23. August 2014

Strand und Meehr... 21.-23.8.

Donnerstag: Nach den vier mega anstrengenden Tagen hatten wir uns etwas Erholung verdient. So standen wir ganz gemütlich auf, checkten erstmal das Internet, immerhin waren wir ja auf Entzug, und gingen frühstücken. Danach begaben wir uns zum Strand, wo wir quasi auf jegliche Bewegung verzichteten. Nachmittags gings für mich dann zum Tauchen, Forni blieb am Strand. Taganga ist wohl eines der günstigsten Tauchreviere weltweit, so gab es für mich zwei Tauchgänge für gute 50 Euro. War ganz ok, aber auch nix spektakuläres. Und ziemlich kalt, trotz langem Neoprenanzug und Schuhen. Aber immerhin entdeckte ich ganz selbst eine ziemlich große Moräne mit riesigem Maul voller spitzer Zähne. Abends gingen wir um die Ecke in die Baguetteria, sehr leckere belegte knusprige Baguettes. Danach bewegten wir uns nur noch bis zum Hostel.

Freitag: Früh startete ich erstmal mit einem Cache, der mich auf einen kleinen Berg brachte, von dem man an einen tollen Blick auf Taganga hatte. Nach dem Frühstück packten wir unsre sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Palomino, ein kleines verschlafenes Dorf ohne jeglichen Tourismus und nennenswerte Infrastrukutur. Eigentlich wollten wir wieder den Hostel to Hostel Shuttle, aber der Mensch aus der Touriinfo wollte wohl kein Geschäft machen, denn er war irgendwie nie da. Also gings mit dem normalen Bus nach Santa Marta und von dort weiter nach Palomino. Wir hatten Glück, der erste Bus nahm uns schon auf unsem Weg zur Bushaltestelle mit und der zweite stand quasi auch schon bereit und fuhr 5 Minuten, nachdem wir ankamen ab. Zwei Stunden später standen wir in Palomino, wo wir uns zwei Mototaxis zum Strand gönnten. Insgesamt haben wir für etwa 12 Euro die ganze Strecke zurückgelegt. Wir bezogen die Finca Perdida, in der Tat eine versteckte Finca, die von einem Österreicher und einer Deutschen betrieben wir. Ziemlich paradiesisch hier. Weißer Sandstrand mit türkisem Wasser, Palmen und Bambushütten, das Restaurant samt Bar direkt am Strand. Und auch nicht viele Menschen um uns herum. Dafür auch etwas teurer als in Taganga, aber das zahlen wir gern. Also gings direkt rein in den Bikini und ab an den Strand mit super Wellen. Forni verschwand daher gleich mal für zwei Stunden zum Surfen, ich entschied mich für die Faulenzerversion...
Abends latschten wir in den Ort, da is echt die Katz verreckt! Mit Müh und Not fanden wir überhaupt etwas zum Essen und mussten feststellen, dass es sich preislich an der Hauptstraße kaum von unsrem Strandrestaurant unterschied... Naja, es schmeckte zumindest nicht schlecht. Danach gings zurück in die Finca und auf einen Caipi und eine Runde Kwirkle auf dem Tablet an den Strand.

Samstag: Wir schliefen recht gut in unsrem Dorm, in dem wir nur zu zweit waren, und starteten recht früh in den Tag. Soll für mich heißen,  es ging direkt an den Strand, von wo ich mich auch kaum wegbewegte. Nur gelegentlich ins Wasser und mal zum mittaglichen Crepe-Frühstück 10 Meter weiter zum Restaurant. Ansonsten verbrachte ich den Tag mit Lesen, Sudoku und Nichtstun. Ach ja und die Choreographie vom neuen Gardetanz hab ich zwischendurch auch noch geschafft, war also richtig fleißig! Jetzt sitzen wir am Strand und haben gerade zu Abend gegessen. Es gab fur mich Spaghetti mit Champignons und Knoblauch, sehr lecker, für Forni Fisch, den sie aber vor zwei süßen roten Katern verteidigen musste, die ihre besten Freunde werden wollten, zumindest solange noch was auf dem Teller war. Dazu gabs lecker Mai Tai. So, viel mehr wird hier heute auch nicht mehr passieren.
Morgen wird der Tag genauso losgehen, Strand und Meer. Am späten Nachmittag müssen wir dann aber leider weiter, mit dem Bus zurück nach Santa Marta und von dort geht dann abends um halb 10 unser Flieger nach Bogota. Vorher gibts von mir nix mehr, da wir hier nur eine Stunde Internet inklusive haben, reicht ja auch völlig... Also melde ich mich erst wieder, wenn ich etwa 2000m höher bin und es mit Sicherheit auch deutlich kälter ist...

Donnerstag, 21. August 2014

Ciudad Perdida - Vier Tage Hardcore 17.-20.8.

So, der bisher härteste Teil unses Urlaubs ist vorbei. Frisch geduscht und ausgeschlafen sitz ich wieder im Hostel und schone meine Füße.  Aber alles von Anfang an:
Tag 1: Sonntag morgen um 9 wurden wir im Hostel eingesammelt mit unseren kleinen, aber doch ordentlich schweren Rucksäcken. Erstmal ins Büro von Ecoturs, wo wir schon mal um unser Geld erleichtert wurden. Dort fiel unser Blick zum ersten Mal auf das Gepäck eines etwas älteren deutschen Paars. Sie mit einem Rucksack, der schon meinem großen Konkurrenz machen würde und ich schloss im Kopf schon erste Wetten ab, wie lange das gut gehen würde... Dann wurde unsre Gruppe in den Jeep verladen. Zumindest 9 davon, das deutsche Paar, passte nicht mehr rein und wurde extra transportiert. In unsrem Jeep fanden sich 9 Personen, alle etwa in unsrem Alter. Marina und Robert aus Deuschland, Peter aus Australien, Rory und John aus Irland und Fanny und Nicolas aus Frankreich. Alles in allem eine super geile Truppe. Dazu kamen Camacho, unser Guide, seine Frau als Köchin und Sergio zum Übersetzen. Hätten wir aber auch ohne ihn geschafft, Camacho hatte eine super klare Aussprache.
Los gings nach El Mamey, einem kleinen Dorf, das wohl nur wegen den Wandertouris existiert. Dort gabs Sandwich zum Mittagessen. Dann wurde die Sonnencreme aufgelegt und die Schuhe geschnürt. Der erste Abschnitt bis zu einem Naturpool sollte nur etwa 40 Minuten dauern, wir waren aber deutlich schneller. Und die Deutsche maulte zum ersten Mal über das Tempo von unsrem Guide... Nach einer kurzen Erfrischung gings dann richtig los. Insgesamt liefen wir etwa 1,5h sehr steil bergauf und das auf sandigem Untergrund. Schwitzend und schnaufend gings nach oben, mit einem Stopp, wo es frische Melone gab. Dreimal dürft ihr raten, auf wen wir ständig warten mussten. Richtig! Als wir schließlich ganz oben standen, kam sie plötzlich mit Sergios kleinem Rucksack und Sergio mit ihrem Sechs-Wochen-Urlaub-Modell... Und war fix und alle. Naja, von da an gings nur noch berab, vielleicht noch ne halbe Stunde und wir erreichten Camp 1. Was uns sehr positiv überraschte,  es gab keine Hängematten,  sondern Stockbetten, wenn auch nicht sehr bequem, echte Toiletten und sogar Duschen! Auch die anderen Camps sollten sich als ähnlich ausgestattet zeigen. Zunächst interessierte uns aber nur der Naturpool, den es übrigens auch an jedem Camp gab. Nach einer Runde schwimmen gabs dann tatsächlich ne Runde Cerveza und die Spielkarten wurden ausgepackt. Nach einem leckeren Abendessen mit Fisch wurde noch etwas weiter gespielt bevor wir alle gegen zehn unter den Moskitonetzen verschwanden.

Tag 2: Der wohl härteste von allen. Um halb 6 gabs Frühstück, danach sattelten wir die Hühner. Der Tag begann mit Berg 2, der es um diese Uhrzeit auch schon in sich hatte. Madame bewegte sich ab diesem Zeitpunkt komplett ohne Gepäck, da Camacho ihr Rucksackmonster kurzerhand über seinen warf. Krasser Typ! Trotzdem hing sie immer extrem weit hinter uns. Zum Glück wurde unsre Gruppe komplett geteilt, die beiden Deutschen mit Sergio hinter uns anderen, die wir doch relativ homogen waren. Gut die Jungs waren schon noch etwas schneller, aber es passte recht gut. Nach einer Orangenpause am Gipfel nach vielleicht 1 bis 1,5h gings wieder steil bergab und dann über relativ ebenes Gelände zu Camp 2, wo wir als erste Gruppe gegen 9 aufschlugen. Ab gings zum Baden in den Fluss,  der schon ne ordentliche Strömung hatte. Und wir wussten, dass uns an diesem Tag noch eine Flussdurchquerung bevorstand. Wenn wir gewusst hätten, wie die werden sollte, wären wir wahrscheinlich umgedreht :P Nach ordentlich Plantschen und in der Sonne dösen gabs Mittagessen und gegen 11 waren wir on the road again. Die erste Flussüberquerung ging über eine recht abenteuerliche Hängebrücke, die es wohl überhaupt erst seit zwei Jahren gibt. Danach gings, wie könnte es anders sein, steil bergauf au Berg 3. Also wieder etwa eine Stunde hochlaufen. Kurz vor dem Gipfel begann es dann auch wie angekündigt zu regnen. Wir machten eine kurze Pause in der Hütte am Gipfel. Aber nicht etwa um den Regen abzuwarten, denn der drehte jetzt erst richtig auf. Es pisste wie aus Eimern, dazu gabs ein ordentliches Gewitter, doch wir mussten weiter. Der Weg nach unten hatte sich inzwischen schon in einen Bach verwandelt und alle Versuche, die Füße trocken zu halten, wurden nach Sekunden aufgegeben. Wir schwammen mehr hinunter als dass wir liefen und verloren jegliches Zeitgefühl. Kleinste Rinnsäle, die den Weg kreuzten hatten sich in reißende Gebirgsbäche samt Wasserfall verwandelt und mehr als einmal war ich froh, dass wir uns da gegenseitig durchhelfen konnten. Als wir endlich unten ankamen, trauten wir unsren Augen nicht. Der Fluss, durch den wir mussten und der normal nicht mal hüfthoch ist und gemächlich dahinfließt, entpuppte sich als reißendes Etwas, das braune Wassermassen durch die Gegend schoss. Nach und nach sammelten sich dann dort alle Gruppen, etwa 40 bis 50 Touris plus Guides. Nun hieß es abwarten, die Guides waren sich einig, es müsste besser werden. So standen wir im strömenden Regen, zitterten und klapperten vor Kälte und warteten. Irgendwann schafften die Guides es dann, ein Seil hinüber zu bringen und zu befestigen. Karsten, du und alle anderen Kletterer, ich eingeschlossen, wären über die Art entsetzt gewesen... Wie durch ein Wunder hats aber gehalten. Nun begannen die Guides zunächst mal, die Verpflegung rüber zu schaffen, denn die Pferde konnten hier echt nicht durch. Danach hieß es, unse Rucksäcke wären dran ohne uns. Ich war natürlich wieder ganz vorn, denn ich wollte nur noch rüber und ins trockene Camp, also war mein Rucksack der erste. 
Der Typ, der ihn transportierte, nahm gleich zwei, meine lose in der Hand überm Kopf. Mir war echt schlecht und ich konnte nicht hinsehen. Da war alles drin, v.a. die Kamera! Gut, die war dreifach geschützt,  Plastiktüte im Ocean Pack unter der Rucksackregenhülle. Hätte es den Typen aber reingehauen, wäre er weg gewesen. Aber ich hatte Glück, er kam rüber und dank der über Kopf Position auch fast komplett trocken. Nachdem der wichtigste Teil also geschafft war, gabs für mich auch kein halten mehr und da sich bei den meisten die Begeisterung noch in Grenzen hielt, war ich als dritte an der Reihe. Mit einer vogelwilden Seilkonstruktion um Bauch und Beine (will nicht wissen, was gewesen wäre, wenns mich zerlegt hätte...) wurde ich ans Seil gebunden und durft rüber. Eigentlich hat das mehr gestört als geholfen, ebenso der Typ neben mir der mich festgehalten hat (oder doch sich an mir?!?), denn mit beiden Händen am Seil fühlte ich mich doch recht sicher und in Panik verfallen, wenns spannend wird, gehört ja auch nicht zu meinen Hobbies... Das Halteseil war aber echt wichtig, denn die Strömung war schon echt krass. So kam ich aber gut rüber ohne weggerissen zu werden und wurde wieder mit meinem Rucksack vereint. Der Regen hielt übrigens nach wie vor an und schien eher stärker zu werden. Später stieg das Wasser sogar so stark, dass die letzten wirklich am Seil durchgezogen wurden ohne Bodenkontakt. Alle Rucksäcke schafften auch ihren Weg, wenn auch teils völlig durchnässt. Als die ersten 5 drüben waren, was echt dauerte, durften wir zum Camp los laufen. Ein trockenes Dach über dem Kopf kann echt beschleunigend wirken, und wir rannten mehr als dass wir liefen. Und jubelten als sich nach vielleicht ner halben Stunde gegen 6 Uhr das Camp vor uns zeigte. Dort saß schon bei nem heißen Kaffee eine Gruppe, die die 5 Tagestour machte und vor dem Regen ankam. Wie die schauten, als sie meine Fotos sahen! Dann hieß es endlich was trockenes anziehen. Mein Rucksack war echt trocken, innen zumindest und es wurden alle Klamotten,  die verfügbar waren angezogen. Nach und nach tröpfelte auch unsre Gruppe ein. Zuletzt, ja klar, die beiden Deutschen und mit den nassen Sachen durch uns trockene frierende Menschen bis zum Stockbett. Ohne Worte... Alles andere Nasse hing außen unterm Dach! Trocken gelegt wurden wir dann noch mit heißem Kaffee versorgt, man kann mich manchmal schon leicht glücklich machen. Sogar ohne Milch drin! Dann wurde wieder Karten gespielt und bald gabs Essen. Danach, gegen 9, fielen alle wie tot ins feuchte Bett.

Tag 3: Früh wie immer begann der Tag mit dem Frühstück, das Wetter war prima und der reißende Fluss hatte sich in ein schönes gemütliches Flüsslein verwandelt. War auch gut so, denn heute mussten wir da gleich dreimal durch. Schnell gings los, den letzten Kilometer zur Ciudad Perdida zurücklegen und die erste Flussdurchquerung. Dann gings aber nochmal angebliche 1200 Stufen hoch, nass und rutschig, die Stadt lag nochmal 300m über uns auf 1200m Höhe. Schnaufend und schwitzend und Rory auch noch kotzend gings nach oben. Immerhin nur mit leichtem Gepäck,  sprich Wasser und Kamera. Schon krass, die Stadt gabs etwa seit dem 4. Jahrhundert nach Christus und hielt sich über 1000 Jahre bis die Spanier nervten und sie aufgegeben wurde. Dann wurde sie erst 1975 wieder entdeckt von einigen Grabräubern oder sowas, die auf der Suche nach alten Schätzen waren. Schon irgendwie toll, nicht wie in Machu Picchu, hier waren wir wirklich allein. Heißt Bilder ohne Touris drauf. Toll! Ganz oben angekommen konnten wir den Blick auf die Terrassen genießen,  die Anstrengungen waren vergessen. Nach einiger Zeit gings dann wieder runter. Jetzt kotzte auch noch Robert, dafür hatte Rory das schlimmste hinter sich... Es ging zurück ins Camp, die inzwischen getrockneten Sachen wurden eingesammelt und es gab Lunch. Danach gings zurück bis zu Camp 2. Lächerlich der Fluss konnte ganz leicht durchquert werden, ohne Seil und mit trockenem Rucksack. Vgl. die beiden Fotos... Auch der weitere Weg den Berg hoch war nichts verglichen mit dem Tag davor. Nur ein paar Pfützen und Rinnsäle... Allerdings zog der Himmel schon wieder zu. Oben auf dem Berg gabs wieder den obligatorischen Obststopp und wir trafen auf den ersten Gegenverkehr, den wir mit unsren Fotos vom Fluss schockieren konnten. Runterwärts wars echt hart, die Beine brannten und unsere Füße waren dank ständig nasser Socken auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Ein Blasenpflasterhersteller könnte im Camp mit Sicherheit zu Reichtum kommen... Irgendwie quälten wir uns hinunter und über die Brücke,  als es leicht zu regnen anfing. Wir gaben Gas und schafften es. Gerade als es richtig anfing, bogen wir in die Zielgerade ein und gelangten ins Camp ohne uns auswinden zu können. Aber genau rechtzeitig gegen drei Uhr, um unter der Regenrinne duschen zu können. So einen Wasserdruck hatte noch keine Hosteldusche überhaupt! Es pisste wie aus Eimern über mehrere Stunden. Unsre beiden besonderen Freunde kamen völlig durchweicht an. Im Riesenrucksack fand sich scheinbar keine Regenjacke! Mitleid? Sorry, war leider grade aus! Hat nur für ne klare Ansage gereicht, was man mit nassen Sachen macht! Den restlichen Nachmitag verbrachten wir mit Lesen, Kaffee trinken und Spielen. Abends gabs Nudeln,  jetzt war Fanny und Robert schlecht, scheinbar durfte jeder Mal! Zwischen 8 und 9 lagen wir im Bett.

Tag 4: Um 5 sollte es Frühstück geben, irgendwie wurde es doch später und statt um 6 gings erst um dreiviertel 7 los. Wir waren voller Elan, alle Blasen und Druckstellen waren versorgt und wir wollten nur noch zurück in die Zivilisation. Leider ging es nun auch noch Madame schlecht, aufgrund zweier Blasen konnte sie leider nicht mehr laufen und musste auf einem Pferd reiten. Was aber zumindest bergab total anstrengend war, wie sie später beklagte! Die soll doch Blasen am Arsch kriegen, die blöde Henne! Wir waren jedenfalls fit und stapften munter drauf los. Eine Stunde lang gings wieder nur bergauf,  Pausen machten wir quasi gar keine bis wir nach knapp drei Stunden im ersten Camp ankamen. Vielleicht versuchten wir auch nur vor unsrem eigenen Gestank davon zu laufen, eine Mischung aus toter Kanalratte und nassem Hund. Im Camp gabs frischen Saft und Obst und schon gings weiter, der letzte Anstieg lag vor uns, die Sonne brannte runter, keiner hatte mehr Bock, stehen bleiben gabs aber nicht. Eine dreiviertel Stunde später war es geschafft, es ging nur noch bergab, das aber ordentlich. Halb rennend, halb rutschend gings hinunter. Mein Respekt vor mir selbst wuchs, hier bin ich hochgelaufen? Unglaublich! Und schon waren wir wieder am ersten Pool, wo schon einige badeten, die an diesem Tag erst starteten. Mit samter Hose sprang ich ins Wasser, konnte nicht mehr schlimmer werden. Dann gings zur letzten Etappe, das Mittagessen rief. Um halb zwei liefen wir dann fix und alle, aber unglaublich glücklich und zufrieden im Dorf ein, wünschten den Newbies viel Glück und ließen uns in die Stühle im Restaurant fallen. Nach einem mehr als verdienten Bier und dem Essen und dem Abschied von unsrem Camacho wurden wir in den Jeep verladen, die arme Deutsche, der es ja so schlecht ging, vorne am Fenster mit dem Typen, wir hinten zu zehnt.  Muss wohl sehr unbequem da vorn gewesen sein. Zum Glück fuhren die beiden nur zu einem Hotel in der Nähe mit, dann konnten zwei von uns vor, die das recht angenehm empfanden. Und wir waren nicht mehr völlig eingequetscht. Schließlich kamen wir wieder in Taganga an.
Im Hostel vertrieben wir erstmal zwei Israelimädels aus dem Dorm. Ob es ihnen zu voll wurde oder ob es am Geruch lag, der aus unsren Rucksäcken drang, wissen wir nicht... Die Dreckwäsche Modell Sondermüll wurde abgeliefert und wir waren kurz darauf frisch geduscht unterwegs zum Pizzaessen. Geil, die war echt italienisch gut! Später am Abend trafen wir uns dann noch mit dem netten Teil der Gruppe,  also allen außer zweien. Wobei Marina dieses Mal auch fehlte, jetzt war nämlich ihr schlecht. Anscheinend waren Forni und ich die einzigen, die ihr Essen in keine der beiden Richtungen unfreiwillig verloren hatten. Waren aber auch die einzigen, die schonmal in Indien waren, das härtet halt einfach ab... Auf jeden Fall gabs noch einen leckeren Mojito, bevor wir totmüde in unsre Hostelbetten kippten...
So, Respekt an alle, die bis hierher durchgehalten haben. Offensichtlich gibts bei diesem Blog keine Zeichenbegrenzung. Aber bevor meine Finger jetzt auch noch Blasen kriegen, hör ich lieber auf...

Freitag, 15. August 2014

Taganga - Fischerdorf mit Backpackerszene 15.-16.8.

Gestern früh starteten wir mit einem leckeren Frühstück mit Müsli, Nutellacrepe, Saft und Cappuccino im Gato Negro, danke an Manu für den Tipp. Ein süßes kleines Cafe gleich um die Ecke, das einer deutschen gehört. Zwischen all dem Frühstück gabs auch diverse schwarze Katzen und ne süße Babykatze mitten auf unsrem Tisch. Für die Weiterreise hab ich gleich noch ein Stück leckeres Vollkornsauerteigbrot erstanden. Um 11 ging dann der Bus nach Taganga. Es begann mit dem Pickup im Hostel durch einen kleinen, angenehm temperierten Kleinbus mit Beinfreiheit und endete gut 5 Stunden später im selben Bus vor der Hosteltür in Taganga. Eine sehr entspannte Art zu reisen! Taganga ist ein süßes kleines Fischerdorf mit einigen (hängen geblieben) Backpackern. Unser Hostel ist keine 500m vom Strand,  kostet mit Pool, AC und einigem an Hostelflair keine 8 Euro und das Wlan läuft auch. Hier lässt sichs aushalten. Ist aber zu 99 Prozent in israelischer Hand und durch unse bloße Anwesenheit sind wir schon zugekifft... Sind dann gleich mal über die ungeteerten Straßen gelaufen, viele Restaurants und Bars, alle spottbillig und meist recht hübsch. Wir nahmen zunächst mal einen Eiskaffee im "Hafen" zu uns während die Sonne knapp neben dem Meer hinterm Berg unterging. Dann entschieden wir uns für das Tagesgericht in einem kleinen Restaurant direkt am Wasser. Es gab fur ganze 4 Euro panierten Fisch mit Reis,  Linsen, frittierten Bananen, Salat und Fischsuppe. Perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis und lecker wars auch noch! Nach ner kurzen Runde duschen und Internet gehen wir jetzt nochmal zum Strand runter was trinken. Leckeren Mojito aus Einmachgläsern in einer schönen Bar.
Heute stand der Tag ganz im Nichtstun. Ohne Stress gings zum nicht übermäßig schönen, aber immerhin vorhandenen Stand. So verbrachten wir den Tag mit viel Lesen und im angenehm kühlen Wasser. Mittags mussten wir aber mal für ein paar Stunden aus der Sonne verschwinden. Also ab in die Hängematte im Hostel. Spater gingen wir dann nochmal zum Strand und endlich mal ging die Sonne überm Meer unter. Danach gings ab unter die Dusche und dann zum Essen, lecker Pasta, nochmal ordentlich Kohlenhydrate in uns reinschaufeln. Zurück im Hostel wurden die Rucksäcke für unsren Dschungeltrek morgen gepackt. Um halb 9 werden wir abgeholt und dann gehts für vier Tage weg von der Zivilisation. Etwa 50km stehen uns bevor mit einigem an Höhenmetern auf schlechten Wegen und einige Flüsse, die durchquert werden wollen. Wenn alles gut geht, kommen wir dann am 3. Tag zu der berühmten Ciudad Perdida,  einer alten Stadt der Tayrona, die hier seit tausenden Jaheren oder so leben. Also verabschiede ich mich hiermit, bis frühestens in 4 bis 5 Tagen...

Montag, 11. August 2014

San Blas - Das Paradies oder ein riesengroßer Fehler?!? 7.-10.08.

Wenn ihr das lest, haben wir wieder festen Boden unter uns. Oder wir saufen in den nächsten 30 Stunden ab und keine Sau wird das je lesen...
Ok, das läuft wohl unter Galgenhumor, in weniger als drei Stunden gehts auf hohe See. Doch nun von vorne:
Vorgestern um halb 6 früh kamen ein paar Jeeps ins Hostel, luden uns ein und los gings. Jetzt weiß ich definitiv, was man mit Sardinen in der Dose meint. Wir saßen ganz hinten, mein linker Fuß war schon nach wenigen Minuten im Tiefschlaf so zusammengefaltet war ich. Und die Sardinendose stand natürlich im Kühlschrank... Der Kühlschrank wurde ganz offensichtlich von einem verrückten Rallyefahrer gefahren und das über mehr oder weniger gut ausgebaute Serpentinen. Ach ja, außerdem regnete es und mein Rucksack lag nur notdürftig bedeckt auf dem Dach... Nach knapp drei Stunden durften wir die Dose verlassen, ich merkte dass ich tatsächlich zwei Beine hatte... und einen halbnassen Rucksack. Von dort aus ging es dann direkt weiter auf ein kleines Boot, das uns aufs Meer auf die Independence brachte, unser Zuhause für die nächsten vier Nächte. Mit uns kamen etwa15 weitere Verrückte an und mehrere Paletten Bier und einige Flaschen Rum, zwei Hunde und ein Motorrad. Während wir noch auf die letzte Ladung warteten, machten wir uns schon mal mit dem ersten Bier bekannt... Wir sind ein bunt gemischter Haufen. Ein Weltumseglerpaar aus Dänemark bzw. Brasilien,  zwei Hippies Anfang 60, zwei Paare  mit Hund, etwas älter als wir, und ein paar Kiddies Anfang 20. Nach dem ersten Bier gings nahtlos weiter mit dem Begrüßungspunch von Captain Michelle. Und los ging die Fahrt. Das Wetter war noch nicht so toll, es nieselte ganz leicht, was uns aber nicht davon abhielt, das Vorderdeck zu befüllen. Die Zimmer  wurden verteilt, irgendwie bekamen wir das Loch. Ähnlich einem Alkoven im Wohnmobil, aber für meinen Geschmack zu niedrig, keine Chance sich darin aufzusetzen. Weswegen ich bisher auch noch nicht drin war... Nach kurzer Zeit gabs Lunch, gekocht vonunsrer Crew Laura, Victor und Daniel, die es echt drauf haben. Nur leckeres Essen! Kurz darauf erreichten wir unseren ersten Ankerplatz zwischen idyllischen Inselchen, wo wir über Nacht blieben. Es ging das erste Mal ins Wasser. Später fuhren wir mit einem kleinen Boot auf eine der Inseln, noch eine sehr touristische, mit Strandbar. Es floss reichlich Bier, dann gabs ein kleines Volleyballmatch. Wehe meine Schüler beschweren sich nochmal über die ach so harten Bälle, dann spielen wir auch mal mit nem Fußball... Nach einem weiteren Bier im Meer und einem Salsa und Merengekurs für die Jungs gabs Abendessen. Fisch mit süßem Reis und Salat. Ok, für meinen Geschmack sah der Fisch etwas zu sehr nach Fisch aus. Und Gräten hatte er auch ohne Ende. Später gings zurück aufs Schiff. Als der jüngste Teil der Besatzung dann mit den Saufspielchen anfing hatte ich doch so ein leichtes Deja-Vu. Alex, weißt noch, Halong Bay?!? Da ich also schon vor drei Jahren entschieden hatte, dass ich für diesen Kindergarten zu alt bin, verzog ich mich mit meinem Rum aufs Vorderdeck, den Sternenhimmel ankucken. Eigentlich wollte ich auch genau dort schlafen,  aber als ich vom Zähneputzen zurück war, saß der Kindergarten in meinem Bett. So suchte ich mir ein chilliges Plätzchen weiter hinten. In unser Loch wollte ich keinesfalls. Für meine Verhältnisse schlief ich relativ gut. 

Bis die Sonne früh aufging. Wir fuhren früh weiter, etwa ne knappe Stunde zu den nächsten Inselchen. Wie aus dem Bilderbuch, die Sonne schien auf die Miniinseln mit einigen Palmen und Sandstrand außenrum. Die Kinder schliefen noch, da war ich schon das erste Mal zum Strand rüber geschwommen. Genial. Kurz darauf gabs Frühstück,  danach gings gleich wieder ins Wasser. Schwimmen, am Strand liegen, Schnorcheln ohne was zu sehen, Kayak fahren... Schon toll. Mittags sammelten wir neun weitere Passagiere ein, jetzt wurde es echt voll. Nach dem Mittagessen gings weiter zu der Stelle, wo wir auch heute Abend noch sind. Selbes Programm. Schwimmen, Kayak, von Board springen, chillen, lesen. Die Kindle-Connection hier rules! Ach ja, und es wurde ein großes Luftkissen aufgepimpt und hinten ans Boot gehängt. Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Dingi an den Strand,  wo ein Lagerfeuer brannte. Unsre Seglerin Benedicta unterhielt uns mit selbstgeschriebenen Songs und ihrer Gitarre. In dieser Nacht waren wir dann schlauer und belegten gleich unsren Schlafplatz. Und Tatsache:wir waren keine zwei Minuten weg, da saßen schon wieder welche auf unsren Decken! Haben wir ihnen aber schnell verklickert, dass das nix wird. Naja, schlafen war dann auch nicht, dank Saufspielchen und schlechter Musik. Kurz nachdem ich eingeschlafen war, wachte ich auch schon wieder auf: Es gewitterte... Also schnell hoch unters Dach, wo wir noch ein Plätzchen fanden. Dafür wurden wir kurz darauf von einer Saufnase fast erschlagen, weil der von der Bank auf uns drauf fiel. 

Naja, kurz darauf war die Nacht eh zu Ende. Ausgeschlafen ist anders... Egal, einmal ins Wasser und schon wars wieder besser. Der Tag heute verlief ähnlich wie der gestrige. Wie man sich das Paradies halt so vorstellt. Heute wurde das ganze noch getoppt durch eine neue Sportart. Wer hat schon mal Kayakboarding gemacht?!? (Man nehme ein Motorboot, binde ein Kayak hinten ran und versuche sich drauf zu stellen und nicht mehr runter zu fallen...) Echt lustig. Wie Snowboarden auf der Buckelpiste mit geschlossenen Augen. Irgendwann wurde dann das Abendessen von ein paar Kuna angeliefert: Etwa 20 Lobster, natürlich lebend... Die dann einer nach dem anderen im Kochtopf verschwanden... Am frühen Abend fings dann wieder an zu gewittern. Wir sammelten fleißig Regenwasser und verdienten uns damit eine Gratisflasche Rum. Danach gabs die Henkersmahlzeit, den Lobster. Für die meisten von uns wohl das erste Mal überhaupt. Kann man echt essen! Auch wenn mir die Zubereitungsart widerstrebt. Jetzt ist es zehn Uhr. Vor ner Stunde gabs die letzten Anweisungen vom Captain. Was wir tun sollen und was nicht und wo wir wie hinkotzen sollen... Und dass wir uns gefälligst alle vorher eine Tablette von ihm holen sollen. In zwei Stunden gehts dann los, nach weiteren 1,5h werden wir dann die offene See erreichen. Uns wurde Sturm prophezeit... Keine Ahnung wo ich schlafen soll. In dem Loch auf keinen Fall. An Deck vorn dürfen wir nicht sein, unterm Dach auch nicht, da braucht der Boss die Crew. Hoffe mal es regnet nicht zu stark, dann hau ich mich aufs hintere Deck...
So, soweit für heute,  weiter gehts wenn ich nimmer kotzen muss...
Ok, endlich in Cartagena an Land und der Erdboden schwankt  nicht mehr. Die erste Nacht an Deck war noch ganz ok. Gut gepennt, nur unter Deck gehen durfte ich nicht, wobei da die Luft so zum Schneiden war, das hätte ich net mal ohne Geschaukel ausgehalten. Früh dachte ich auch noch alles gut, bis ich mich dann unter Deck umgezogen hab. Von da an lag ich dann nur noch flach, da gings mir aber dann recht gut. Nur bewegen und essen war nix... 4 Scheiben Toast und ein kleiner Apfel waren meine ganze Tagesration. Äähm... minus ein Apfel... Die besten 5 Minuten des Tages waren die, als der Captain zum Badestopp rief. 5 Minuten ohne Geschaukel. Wenns nach mir gegangen wäre,  hätte man mich auch gerne hinten ans Boot binden können... Als dann aber die Kotzpastillen vom Captain ausgingen, lagen auch noch einige flach. Alle außer Forni, die ganz offensichtlich vom Seebären abstammt... Wobei mir langfristig meine nahe Verwandtschaft zum Affen doch lieber ist. Und so vegitierte ich Landaffe den restlichen Tag vor  mich hin. Nachts schlief ich aber wieder gut, das hatte ich voll drauf... Gegen vier Uhr früh liefen wir dann auch in Cartagena ein. Und das Geschaukel endete. Später gabs dann noch Frühstück,  jeder versuchte, seine verstreuten Einzelteile zusammen zu sammeln und dann wurden wir im Dingi ans Land geschifft. Mit dem Taxi gings zum Hostel und endlich unter eine nicht schwankende Dusche.
Fazit der ganzen Sache: Der Faktor Paradies hat eindeutig überwogen,  auf den letzten Tag hätte ich aber gut und gerne verzichten können...

Donnerstag, 7. August 2014

Kanaltour 06.08.

Heute wurden wir um halb neun am Hostel abgeholt, geplant war eine Tour zum Kanal und zum Lake Gatun, der die Kanalmitte bildet. Nach der obligatorischen fast einstündigen Fahrt waren alle Tourteilnehmer eingesammelt und es ging zum See, wo das Boot schon auf uns wartete. Dann musste sich jeder eine absolut lebenswichtige Schwimmweste anziehen... Los gings zwischen riesigen Frachtern und klassischem Regenwald, in dem gaaanz natürlich lebende Affen mit Erdnüssen und Bananen angeloggt wurden. Nein, gar nicht touristisch... Als alle Affen satt waren gings weiter zu einem schwimmenden Haus oder nichtfahrenden Hausboot, wie mans will, wo wir uns gleich wieder zum Mittagessen setzen durften. Waren wir doch heute immerhin schon midestens drei Schritte gelaufen, mein Hintern und mein linker Fuß befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einem komatösen Tiefschlaf... Immerhin lag das ganze sehr idyllisch mitten im Nichts.
Nach dem Essen wurde es etwas actionreicher, es ging zum Kajakfahren. Natürlich nur mit Schwimmweste. Das Wasser war stellenweise auch mehr als 30cm tief... Es ging durch einen Kanal, der stellenweise kaum breiter war als unser Kajak und der irgendwann komplett endete. Nach wenigen Minuten zu Fuß standen wir dann vor einem kleinen Wasserfall und endlich wurde es interessant: Raufklettern und runterspringen lautete das Programm! Endlich ein Highlight. Und endlich ohne Schwimmweste. Dann paddelten wir zurück zum Hausboot und auch dort wurde dann noch mal eifrig aus dem 1. Stock gesprungen. Endlich kam ich auf meine Kosten. Dann wurde noch ein obligatorisches Babycocodrillo gefangen und für Fotos missbraucht, bevor es wieder zurück ging.
Fazit:Für jemanden, der noch nie im Regenwald war, sicher ganz toll, aber dank Brasilien und dem Amazonas bin ich doch schon ganz schön verwöhnt. Trotzdem wars ein ganz netter Tag mit netten Mitreisenden.
Zurück in Panama ließen wir uns direkt am Fischmarkt absetzen und gingen was essen. Unfrittierter Fisch und Garnelen.
Danach wurden die Vorräte für die nächsten vier Tage aufgestockt. Morgen früh um halb 6 werden wir mit dem Jeep abgeholt, dann gehts ins Gebiet der Kunaindianer nach San Blas, ein Archipel, das mit einer Insel für jeden Tag des Jahres wirbt. Nach drei Tagen dort auf unsrem Boot gehts dann übers offene Meer nach Cartagena in Kolumbien. Ich melde mich also erst von dort wieder, frühestens am 11., wenn ich meine Seekrankheit losgeworden bin. Bis dahin heißt es Daumendrücken, dass die thailändischen Kotzpastillen wieder helfen... Und auch dass das heute streikende Internet mal kurz mitspielt und den Blog rauslässt...

Montag, 4. August 2014

El Valle - Dorf im Vulkan 03.-05.08.

Gestern früh starteten wir ganz gemütlich.  Mit dem Bus gings zum Busbahnhof, wobei wir ins schon wie Einheimische bewegen können. Mit zwei Donuts versorgt bestiegen wir einen der regelmäßigen Kleinbusse nach El Valle, ein Dorf im Inneren eines erloschenen Vulkans liegt, etwa 100km nördlich von der Hauptstadt. Was ca. 2 1/2h Busfahrt bedeutet. Die erste Zeit lief das ganz gut, doch die letzten Kilometer ins Landesinnere wurde es dann richtig eng, da alle paar Meter noch ein paar Leute reingestopft wurden. Schließlich durften wir am Ortseingang raus und liefen zu dem im Lonely Planet empfohlenen Hostel. Hm, vielleicht sind wie vom Mamallena einfach verwöhnt,  aber das hier hat die besten Zeiten definitiv schon lange hinter sich. War früher wohl mal ein Stall... Naja, wir hatten wenig Lust, was anderes zu suchen, ist ja auch nur für zwei Nächte. Immerhin gehts auch schlimmer. Die Betten sind sauber, wenn auch die Bettwäsche schon uralt ist. Nur das "Bad" stinkt ganz gewaltig nach Gulli... Aber es gibt schlimmeres, das weiß ich aus eigener Erfahrung...
Wir zogen dann auch direkt los, erstmal über den Markt, der nicht so der Knaller war und mit nem kurzen Fressstopp zu einer der Hauptattraktionen. Dem Chorro de las Mozas,  einem Wasserfall. Da hatten wir irgendwie mehr erwartet... Zunächst mal latschten wir den ganzen Weg an der Straße lang und das, wo es heißt, hier könnte man so toll wandern. Und dann waren es leider ziemliche Zwerchfelle. Ääh, Zwergfälle... Und es fing auch noch an zu regnen. Immerhin konnten wir dort ne Runde drin baden. Auf dem Rückweg gab's noch nen leckeren Ananasbatido. Da es dann schon auf sechs zu ging, hielten wir auch gleich noch zum Abendessen.  Der nächste Tipp aus dem LP und dieses Mal ein echt guter: eine echt italienische Pizzeria. Schon beim Reingehen war klar, das wird gut, denn da stand ein echter Holzpizzaofen. Und die war echt super. Und stilecht mit nem guten Wein und Cappuccino hinterher. Nach dem Essen liefen wir heim wo wir den Abend gemütlich und bald ausklingen ließen. Und bis der blöde Hahn krähte schlief ich auch tief und fest. Aber es war ziemlich kühl und das ohne AC und Ventilator.
Heute sollte der Tag spannender werden. Wir starteten gegen neun mit einem Frühstückseinkauf im Supermarkt. Dann gings zum Highlight hier, einem Flying For durch den Dschungel. Schon cool. Erstmal gings zu Fuß ne gute halbe Stunde bergauf durch den Regenwald und dann über vier Ziplines wieder nach unten. Highlight war die dritte. Da gings steil bergab und direkt am Chorro de Macho vorbei, einem deutlich beeindruckenderen Wasserfall von 85m Höhe. Ging schon gut ab. Auf der Höhe des Wasserfalls wurden wir gestoppt, damit wir ihn in Ruhe begutachten und fotografiert werden konnten. Nach der Action gings nochmal zu Fuß zum Wasserfall, man konnte echt direkt unterhalb im Wasser stehen. Zum Abschluss chillten wir noch etwas am Naturpool. Zeitweise waren wir ganz allein. Das Wetter spielte auch mit und es wechselte zwischen runterbrennender Sonne und Wolken. Am frühen Nachmittag brachen wir dann auf, wollten wir doch noch die Piedras Pintadas anschauen, Felsen, die angeblich von Urzeiten bemalt worden sind. Der Wahnsinn. Voll toll, wie waren begeistert und ärgerten uns fast, Zeit mit dem Flying For vertan zu haben :P
Wir stapften dann noch etwas bergauf in der Hoffnung mehr zu sehen, aber nicht wirklich. Immerhin wars ein recht anspruchsvoller steiler Trail, ein kleines Training für die Ciudad Perdida.  Leider wurde dann der Himmel so grau und es donnerte, dass wir lieber wieder umkehrten. Hm, hat bis jetzt nicht geregnet... Egal, es gab wieder lecker Batido und wieder italienisches Essen. Aber wo anders, der von gestern hat heute zu. Daher stiegen wir auf Spaghetti um, ebenfalls sehr lecker.
Jetzt sitzen wir im Hostel, trinken Wein und kämpfen um das Byte, das hier pro Minute durch das WLAN fliegt...

El Valle Tag 3: Heute starteten wir mit einer Packung Müsli und Milch in den Tag. Gar nocht so einfach, mussten in Juans Küche erstmal sauberes Geschirr finden. In der Küche,  die die Familie jeden Tag nutzt... Alles so zu hinterlassen wie wir es vorgefunden haben, war da schon leichter... Dann liefen wir zu den Pozos termales, heißen natürlich sehr gesunden Quellen. Erstmal gabs ne leckere Schlammmaske, danach gings ins 38 Grad warme Wasser. Der Eisengeruch hielt jedenfalls lange nach. Frisch gebadet fuhren wir mittags zurück nach Panama in unser Hostel. Da leider alle Betten ausgebucht waren, wurden wir in ein Doppelzimmer verfrachtet, natürlich zum gleichen Preis.  Wir duschten und zogen zum Essen los. Heute sollte es Indisch geben. Gipsy kannte das Restaurant sogar, echt der Hammer der kleine! Essen war lecker und gegenüber war tatsächlich eine deutsche Kneipe. Die Neugier trieb uns hinein, außen schon war alles noch wm-mäßig dekoriert. Es gab echt alles von Eisbein und Sauerkraut bis zu Nürnberger Bratwürsten. Wir entschieden uns für Becks und Erdinger, stilecht im Glas. Danach gings zurück ins Hostel.

Morgen machen wir eine kleine Tagestour zum Gatunlake am anderen Ende des Kanals. Übermorgen gehts dann mit dem Boot nach San Blas und weiter nach Kolumbien. Da gibts dann mehrere Tage kein Internet, also auch keinen Blog. Evtl. Aber noch mal morgen Abend...

 

Sonntag, 3. August 2014

Stadtdschungel und Kanal 02.08.

Gestern starteten wir ganz gemütlich  mit Mango-Pancake bzw. Mangomassaker in den Tag. Dann ging es mit Bus und Taxi zum Parque Metropolitana. Klingt wie Stadtpark, entpuppte sich aber dank Simons Blog als kleiner Dschungel. Und das mitten in der Großstadt. Darin wanderten wir gut zwei Stunden herum und konnten unterwegs den Ausblick von der etwa 150m hohen Erhebung genießen. Schon lustig, man ist umgeben von riesigen Bäumen,  Lianen und allerlei Getier (zu Fornis besonderer Freude entdeckten wir auch ein paar große getiegerte Spinnen...) und hat dann den Blick auf die Skyline von der City.
Danach gings zur Albrook Mall, einer riesigen Shopping Mall, Produkte und Preise wie in Deutschland. Nur die Fressmeile war nochmal ne andere Hausnummer, die würde ungefähr den halben Rotmaincent einnehmen. Dort gabs dann auch ein kleines Mittagessen und nen frisch gepressten Saft. Der Obststand war bezeichnenderweise auch der mit der kürzesten Schlange...
Danach fuhren wir mit einem total geilen alten Bus bis in die Nähe der Miraflores Locks, DER Aussichtspunkt auf den Kanal und seine Schleusen. Dort angekommen regnete es leicht, mein Rucksack durfte seine neue Regenhaube kennenlernen,  aber wirklich gelohnt hat sich die in diesem Moment nicht,  hörte bald wieder auf. Aber dafür weiß ich jetzt, dass ich da zur Not auch noch mit drunterpasse...
Wir liefen zu den Locks, zahlten den horrenden Eintrittspreis von 15$ und durften zunächst mal einen 3D-Film über den Kanal kucken. Schon echt beeindruckend! Danach ging hinaus auf die extra für Zuschauer gebaute Tribüne, inklusive Stadionsprecher, versteht sich. Ein riesiges Containerschiff war bereits im Anmarsch. Echt riesig, wenn das Ding direkt vor einem steht! In Zeitlupentempo wurde es dann von einem Zwerg in die Schleusen geschleppt und dann ging bergab. Cool zum Ansehen, aber schwer zu beschreiben. Hat auf jeden Fall was von Entdeckung der Langsamkeit. Wie ein paar behäbige Riesenschildkröten.
Im Anschluss gings noch kurz durch das dazugehörige Museum. Das einzig echt coole war die Nachbildung einer Frachterbrücke, die gewackelt hat, als wäre man echt aufm Schiff.
Danach gings mit dem Bus zurück in die Stadt und direkt weiter zum Fischmarkt. Dieses Mal gab's für mich Fischfinger (seit wann haben Fische überhaupt Finger?!? :-o)  und für Forni einen ganzen Fisch, samt Kopf frittiert. Klar hier wird einfach alles frittiert! Unterhaltsam zuzusehen,wie den jemand mit Plastikbesteck zerlegt... Inzwischen war es dunkel und wir gingen nochmal kurz an der Uferpromenade lang. Und nochmal gab's die obligatorischen Fotos von der Skyline und ich muss echt sagen, meine neue Kamera macht echt hammergeile Bilder, auch nachts und ohne Stativ. Eigentlich wollten wir dann ja brave Touris sein und nicht durch die dunklen Straßen zum Hostel laufen. Aber der Taxifahrer,  der hielt, wollte allen Ernstes 5$ für ne Strecke von gut einem Kilometer. Wir lehnten dankend ab und entschieden uns, den Heimweg auch so zu überleben. Die Kriminellen hielten sich auch brav zurück, dafür hätte ich Forni aber um ein Haar durch einen hinterhältigen Angriff der Straße selbst verloren.denn wie aus dem Nichts tat sich die Straße unter ihr auf, ein etwa ein Meter tiefes Loch öffnete sich, getarnt mit einem Stück Pappkarton, und verschluckte sie fast. Nur knapp konnte sie mit dem Leben davonkommen und konnte nur ein paar neue Schrammen und blaue Flecken verzeichnen.
Leicht panisch,was sich da noch vor uns auftun könnte, kehrten wir zum Hostel zurück. Nachdem die Daypacks für die nächsten drei Tage in El Valle gepackt, waren, ließen wir den Tag mit Lesen, Simpson auf spanisch kucken und auf demTablet spielen ausklingen. Ach ja, dieses Mal sind immerhin alle Fotos drauf angekommen :P
P.S.: Liebe Ulla, lieber Rudi, keine Panik, eurem Kind geht's gut!

Samstag, 2. August 2014

Panama City Teil 2 01.08.

So, den Jetlag hab ich doch schon recht gut überwunden, zumindest konnte ich mit ein paarmal Aufwachen bis halb 7 schlafen. Forni, das Murmeltier, hat gleich mal bis halb 9 das Bett gehütet :P In der Zwischenzeit hab ich schon mal die nächsten Tage und Touren geplant. Dazu mal vielen Dank an Simon und seinen Blog, der fast so gut wie ein Reiseführer ist :-)
Nachdem meine Schlafmütze dann endlich erschienen war und natürlich gleich lautstark ihr Frühstück forderte, gabs wieder selbstgemachte Pancakes bzw. zur Hälfte eher Kaiserschmarrn mit Apfel drin.  Dann gings gemütlich weiter, die Stadt erkunden. Wir liefen zur Hauptstraße an der Küste, fanden zielsicher den richtigen Bus und fuhren in dieser Gefriertruhe Richtung Süden nach Panama Viejo. Dort stehen nur noch Ruinen, alles andere hat der liebe Captain Morgan niedergemacht! Nachdem wir dort im Schneckentempo durchgesappt sind fuhren wir mit dem Bus wieder ein Stück zurück ins Banken und Wolkenkratzerviertel. Als wir dort ankamen bekamen wir einen Vorgeschmack auf den tropischen Regen und verschwanden direkt in der nahegelegenen Shopping Mall. Wir kämpften uns in den obersten Stock zur Fressmeile vor und stießen auf Hänsel und Pretzel! Ja echte Pretzeln ;-) in süß und herzhaft, fast wie Laugenbrezelen. Wir entschieden und für Käse Jalopeño und Käse Pepperonisalami.
Frisch gestärkt gings wieder nach draußen. Ein weiterer Platzregen erwischte uns an der Strandpromenade, aber wir fanden ein paar überdachte Fitnessgeräte zum Unterstellen. Und Forni zog gleich mal ein komplettes Workout durch.
Dann liefen wir an der Promenade entlang zurück zum Hostel, unterwegs wurden noch zwei Caches mitgenommen.
Nach einer kalten Duschen und etwas Chillen gings dann zu Fuß die Küste lang zum Mercado de Mariscos, dem Fischmarkt. Ist aber nicht so wie der Veggie-Albtraum eines Fischmarkts mit tausenden toter Fischaugen, die alle ganz vorwurfsvoll kucken, sondern das ist wohl alles innen drin. Außen sind zig kleine Fischrestaurants, keine große Speisekarte, nur so zwei drei Gerichte. Fast hätte ich frittierten Fisch geordert, zum Glück hat Forni den am Nebentisch gesehen, komplett mit Kopf durch die Fritteuse gezogen... So gabs dann Filete, ebenfalls frittiert, mit Pommes. Irgendwie frittieren die hier eh alles und extrem viele schauen auch extrem so aus... hm, der Fisch war trotzdem lecker. Danach genossen die nächtliche Aussicht auf die Skyline und schlenderten weiteren ins Casco Viejo. Was gestern noch ein völlig gechilltes Viertel war, mutierte Freitag Abend ab 7 zur absoluten Partymetropole. Der totale Wahnsinn, eine endlose Autokolonne zog sich durch die engen Sträßchen, die eh schon völlig zugeparkt waren. Und das über Stunden. Wo die alle hin sind, war uns ein Rätsel.  Gab zwar viele Bars, aber so voll waren die dann auch wieder nicht. Wir fanden eine süße in einer der alten Ruinen. Also unter freiem Himmel, das Dach fehlte. Was irgendwie auch erklärt, warum es kaum Rooftopbars gibt, wahrscheinlich sind die alle schon im Keller angekommen...
Auf jeden Fall gabs nen leckeren Sangria, vermutlich der erste seit 15 Jahren, aber um Welten besser. Gegen halb 10 machte sich dann doch ein Rest Jetlag bemerkbar und wir gönnten uns für 3$ ein Taxi zum Hostel. Nachdem ich dann erfolgreich einen Großteil der Fotos des Tages vernichtet hatte, indem ich versuchte, sie wie auch schon gestern aufs Tablet zu spielen (zum Glück sahen die Ruinen doch irgendwie alle gleich aus,  mussen wir uns eben in die Googlebilder reinbauen...), fiel ich todmüde ins Bett und hab echt richtig gut gepennt.
Sollte jemand ne Idee haben, wie ich die Sd-Kartedavon überzeugen kann, die Bilder wiederzufinden, nur raus damit!