Freitag, 12. August 2016

Cartagena Perle der Karibik 11.-14.8.

Frisch geduscht ging es gestern morgen dann los. Zunächst mal zur Immigration, wo Manuel schon mit unsren fertigen Pässen wartete. Dann weiter im Taxi ins Stadtzentrum bzw. in die Altstadt, die wohl völlig zurecht Unesco-Weltkulturerbe ist. Eine typische Kolonialstadt mit engen Gässchen, coolen alten Häuschen mit Holzbalkons, auf denen überall Blumen blühten. Alles total verwinkelt, irgendwie sind wir ständig im Kreis gelaufen. Eigentlich auch sehr ähnlich zum alten Teil in Panama City, nur dass hier deutlich mehr Geld in die Restaurierung geflossen ist und auch deutlich touristischer. Es gibt unzählige Läden mit allen möglichen Souvenirs, Cafes, Straßenverkäufer...
Irgendwie liefen wir da den ganzen Tag drin rum mit vielen Unterbrechungen durch diverse Getränke.  Und einem supergeilen Frozen Joghurt, mit Obst und Müsli drin, total lecker! Es war krass heiß,  sodass wir uns sogar freiwillig in ein Museum verirrten. Im Haus des Inquisitionskommandos gab es diverse Folterinstrumente zu sehen (und zu testen), der Rest der Ausstellungen war leider net so der Hit. Zu viel Text und zu wenig zu sehen. Aber immerhin war der Joghurt dadurch mehr als verdient.
Weiter gings durch die Straßen und am späten Nachmittag schlenderten wir zum Hostel, das direkt um die Ecke in einer extremen Touristraße liegt. Forni meinte wie die Kaosan Road in Bangkok, aber ohne die Verkäufer auf der Straße. Was die Hostel- und Kneipendichte angeht, kommts aber gut hin. Dann war etwas relaxen angesagt, wir wollten eigentlich mal ins Internet, aber die Geschwindigkeit war ziemlich unterirdisch. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass von den 70 Leuten im Hostel gefühlte 69 online sein wollten. Außerhalb der Stoßzeiten wars dann doch deutlich besser.
Abends gingen wir zum Essen zu einem nahegelegenen Platz. War alles ziemlich gut gefüllt und als wir so nen leeren Tisch suchten entdeckten wir Tim und Emily vom Boot, die uns gleich zu sich winkten. Die beiden sind mit dem Van und Hund von Colorado aus unterwegs. Und der Van kam mit dem Containerschiff. Hofften die beiden zumindest. Ist schon krass, es gibt keine Möglichkeit über Land die Grenze zwischen Panama und Kolumbien zu passieren!
So, es gab dann jedenfalls Bier und Pizza, und die war vermutlich mein Verhängnis. Hatte halt doch seit 2 Tagen noch nix wirklich vernünftiges gegessen und die Pizza war zwar gut, aber ziemlich fettig. Und sie wehrte sich die ganze Nacht. Was zur Folge hatte, dass sich der heutige Tag eigentlich in einem Satz erzählen lässt. Gammeln im Hostel... Waren vorhin nur einmal kurz draußen um ne Kleinigkeit zu essen. Ok, wir waren im Subway. Aber jetzt fühl ich mich zumindest wieder etwas besser, nur noch ziemlich matschig. Aber das wird morgen schon wieder. Forni, der alte Schlabbersack hat sich aus lauter Sympathie gleich mal angepasst, hing auch drin wie a Schluck Wasser in der Kurve ;-) Aber wir müssen da gar kein schlechtes Gewissen haben, das halbe Hostel befindet sich im Gammelmodus, wir waren garantiert nicht die einzigen,  die sich nicht weit bewegt haben...

Tag 3: Gestern waren wir wieder auf Normallevel. War um 8 wach und hatte Hunger! Ich, der Oberfrühstücker schlechthin! Allerdings nicht auf Pancakes, also schnell zum Minimarkt Cornflakes kaufen. Trotz Kellogs deutlich süßer als zu Hause. Forni pennte tatsächlich noch mal zwei Stunden länger.  Bei der größten Mittagshitze starteten wir dann zum alten Fort oder Castillo der Spanier. Wirklich viel gabs da drin aber nicht zu sehen. Nur alte Gemäuer,  sonst nix. Dann gingen wir gemütlich in die Altstadt mit Zwischenstopp beim Saftmann und einem rein vegetarischen Laden, wo wir was im Bananenblatt gedünstetes gegessen haben, was schwer nach Maultasche aussah. Mist, grade greift der hosteleigene Papagei an. Musste grad schon die Bikinis und die Kamerataschen retten, jetzt probiert er gerade Zehe auf Flipflop. Ach ja, Forni hat er auch schon auf den Reiseführer gesch... Ja, weiter gings durch die Altstadt über die Stadtmauer und durch einige Souvenirläden bis zu einem Buchladen-Cafe, in dem ein Cache auf mich wartete. Saucoole Idee, sowohl der Cache als auch der Laden. Mit einem kurzen Abstecher durchs Goldmuseum gings ins Hostel zurück,  gerade rechtzeitig vor dem großen Gewitter. Dann gings mit Kerstin, einer deutschen Backpackerin aus unsrem Dorm zu nem süßen kleinen Italiener um die Ecke. Sehr leckere Pasta. Später waren wir dann noch mit einigen Leuten vom Schiff samt Captain im Hostel gegenüber in der Bar/Disco?!? mit Livemusik. War ganz nett und zumindest waren wir mal erst um halb zwei im Bett. Ääh, im Kühlschrank...

Heute war dann unser letzter Tag in Cartagena. Um 8 klingelte der Wecker, um 9 ging der eisgekühlte Shuttlebus zur Playa Blanca, dem schönsten Strand hier in der Gegend. Hm, schön wäre der schon, leider aber sowas von touristisch aufgezogen, das ist echt kein Spaß mehr. Man findet kaum ein Plätzchen, das nicht mit Stühlen, Liegen oder sonst irgendwas zugestellt ist, im Minutentakt rennen die Strandverkäufer an einem vorbei und wollen einem von Schmuck über Auster und Obst alles andrehen. Nur kein Wasser. Und wir sind doch San Blas gewöhnt... Gut wir fanden dann doch 2 Quadratmeter Sand, wo wir unser Handtuch ausbreiteten. Die Sonne brannte und ich konnte schneller wieder ins Wasser als ich getrocknet bin. Um 3, der Strand war mittlerweile voll wie am Ballermann, ging unser Shuttle zurück, reichte auch dicke. Nach nem Stück relaxen im Hostel gings dann zum Abendessen und dann noch auf eine Runde durch die nächtliche Altstadt. Sehr schön,  nachts wird dort nämlich zu einem Großteil der Autoverkehr ausgesperrt und man kann, abgesehen von 1000en Straßenhändlern auch ganz schön langschlendern. Jetzt sitzen wir noch ganz gemütlich auf dem Hostelbalkon und genießen das funktionierende Internet. Morgen, Freitag,  fahren wir weiter nach Taganga, von wo aus am Sonntag unser viertägiger Track zur Ciudad Perdida losgeht.

  

Montag, 15. September 2014

Zurück in der nassen Kälte 13.-14.9.

So, die letzte Nacht in Quito hab ich ohne zu verhungern überstanden. Früh um 4 stand der Taxifahrer vor der Tür und es ging zum Flughafen. Einchecken ging schnell, auch wenn ich meine Rucksack nicht nach Frankfurt durchchecken konnte. Das wäre nicht möglich. Komisch nur, dass es bei Forni vor 2 Wochen geklappt hat. Nein, das könne nicht so gewesen sein, wies mich die Dame am Schalter hin. Hallo? Verarschen kann ich mich selber! Egal, erstmal gabs ne Portion Pommes zum Mittagessen, Abendessen (gestern) und Frühstück (heute)
Es ging weiter nach Bogota, wo ich um halb 8 landete. Der Rucksack wurde für umgerechnet 4 € eingelagert, dann fuhr ich mit einem Colectivo in die Stadt. Das Wetter war wieder typisch für Bogota, grau, kühl und nieselig. So gabs nur zwei Caches und den ein oder anderen Cappuccino oder Futterstopp. Ich ging sogar freiwillig noch ins Nationalmuseum, war nämlich gratis. Und auch ganz ok. Nachmittags gings dann mit dem Transmilenio-Bus (auf extra Spuren) zurück zum Flughafen, wo ich erstmal weiter futterte. Um 6 konnte ich dann mein Gepäck aufgeben, eingecheckt hatte ich schon früh online beim Kaffeetrinken. Um halb 9 wurde eingecheckt. Erklärt mir doch mal, warum man sich da immer schon ne Viertelstunde vorher anstellen muss? Gibts was umsonst für die ersten an Bord? Ich kapiers einfach nicht! Absolutes Chaos bricht los. Dabei kann man so schön gemütlich rumsitzen, das Chaos belächeln und ganz entspannt und direkt zum Bording-Schalter gehen, sobald keiner mehr ansteht...
Die 11 Stunden Flug vergingen verhältnismäßig schnell, hab sogar 2-3 Stunden gepennt, mich dann aber gezwungen, wach zu bleiben, um den Jetlag loszuwerden. Ganz schön schwer im dunklen Flieger, wenn alles pennt. Pünktlich um 3 landeten wir, ich kam schnell durch und auch mein Rucksack kam relativ schnell, so dass ich den Zug um 4 erwischte. Nicht ohne eine Käselaugenbrezel! Wenn auch nicht die beste, aber am Hauptbahnhof in Frankfurt wurde noch ein Bäckerstopp eingelegt. Und nach 5 1/2 Stunden und nur 4x Umsteigen war ich um halb 10 auch schon zu Hause. Ist doch echt schnell unsre Bahn!
Meine lieben Zöllners erwarteten mich schon in der nassen Kälte um mich nach Hause zu bringen, danke nochmal!
Und jetzt bin ich also wieder hier, die Heizung läuft und es gab Salat mit Vollkornbrot und Kaffee zum Frühstück, lecker. 
So, vielen Dank an alle, die hier immer so fleißig gelesen habe, hoffe es hat euch wieder gefallen. Sorry auch für die vielen Rechtschreibfehler, die nicht so typisch für mich sind, wie Meike feststellte. Das liegt wohl am Tablet, da verrutscht man schon gern mal und ne Rechtschreibprüfung gibts ja auch nicht ;-)
Wo es nächsten Sommer hingeht, weiß ich noch nicht. Kreative Vorschläge sind aber gern gesehen! Bis dahin! Machts gut, verreist, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, die Welt ist zu schön, um zuhause im Wohnzimmer zu sitzen!!!
Oder um es mit den Worten meines lieben alten Französischlehrers Monsieur Hans (Wolfrum) zu sagen:
Il n'y a pas l'homme complet que celui qu'ai beaucoup voyagé. (oder so ähnlich, ich kanns nicht mehr schreiben, aber es heißt ungefähr: Es gibt keinen vollständigen Menschen außer den, der viel gereist ist!)
Das hab ich mir gemerkt, musste ich in der Oberstufe auswendig lernen...
In diesem Sinne, bis nächstes Jahr!!!

Freitag, 12. September 2014

Galapagos - Crucera 8.-12.9.

Tag 1:
Heute musste ich mittags um 12 am Flughafen sein. Das hieß leider, um halb 9 mit dem Bus loszufahren, da danach keiner mehr fährt. Mit Fähre usw. war ich dann um 10 am Flughafen und frühstückte erstmal einen Obstsalat mit Joghurt und Granola. Dann lag ich draußen in der Sonne, die sich heute endlich mal richtig zeigte. Mittags trafen dann die restlichen Mitreisenden ein und wir fuhren mit dem Bus zum Hafen. Insgesamt sind wir 14 Mann, davon 10 Amis, alle aus Florida und zum Großteil auch schon deutlich älter... Und vier deutsche, ein Mädel,  mit dem ich mir die echt tolle Kabine teile und ein Paar, das schon seit 5 Tagen an Bord ist. Zum Boot gings natürlich mit der obligatorischen Schwimmweste und allein ins Dingi steigen ist auch eher verpönt...
Das Schiff selbst ist schon echt toll und ziemlich luxuriös, zumindest aus Backpackersicht. Auch unsre Kabine ist klasse, zwei bequeme Betten, ein großes Fenster samt Balkon und aus der Dusche bzw. Badewanne schaut man direkt aufs Meer! Es gab dann gleich mal Mittagessen, echt lecker. Und Salat kann ich hier bis zum Abwinken essen, von dem war danach das meiste übrig ;-)
Nach dem Essen fuhren wir los, ich nahm gleich mal eine Sonnenliege auf dem Vorderdeck ein. Allerdings nicht lange, denn schon ging das Briefing für den Nachmittag los. Es wurden Wander- oder Turnschuhe empfohlen, da kann ich nur müde lächeln. Mit den Dingis gins auf die Insel Seymour Norte, wo wir eine "Wanderung" machten. Sagen wir mal so, ohne Fotos und Erklärungen hätte es vielleicht 20 Minuten gedauert... So latschten wir aber im Schneckentempo dahin und knipsten tausende Fotos, während der Guide zu jedem Vogelschiss was erzählen konnte... Ehrlich! Aber sonst wars schon ganz cool, Seelöwen, Landiguanas, schauen aus als wären sie in Tarnklamotten unterwegs, die Vögel mit den blauen Füßen und die mit dem roten Sack unterm Schnabel und keine Ahnung was sonst noch.
Danach gings zurück an Board, wo wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankamen. Es folgte das Briefing für morgen, hauptsächlich "wandern" und schnorcheln. Dann gabs Abendessen, netterweise nicht im klimatisierten Innenraum, sondern hinten oben an Deck. Es gab gegrillten Thunfisch,  Salate, Kartoffeln... Und viele leckere Soßen dazu.
Jetzt wird der Abend hier gemütlich ausklingen, was soll man auch groß machen. Meine Mitbewohnerin liegt schon im Bett, sie kam gestern erst aus Deutschland und hat noch weng Jetlag...

Tag 2:
Die Nacht war eigentlich recht ruhig, hab dank Ohrenstöpfel auch dann noch gut geschlafen, als um 3 die Maschinen zur Weiterfahrt gestartet wurden. Um 6 war ich aber wach, als die Sonne zum Fenster rein schien. Um 7 gabs Frühstück, ich beschränkte mich auf ne Schüssel Granola mit Joghurt und Obst. Dann gings per Dingi auf die Insel Bartolomé, wo uns ein kaum zu bezwingender Berg mit gut 100m Höhe erwartete. Ein kaum zu bezwingendes Hindernis, auf das eine Amerikanerin gleich mal verzichtete. Wenn ich recht überlege, war die heut gar nicht vom Boot unten... In unglaublichem Schneckentempo gings dann nach oben. Um uns herum war nur karge Vulkanlandschaft, nur getrennt durch den Holzweg, auf dem wir uns befanden... Der Guide war sehr stolz auf diesen noch recht jungen Weg und berichtete, wie schwer der Aufstieg wohl früher war. Hm, sorry, aber da konnte ich mir leider meinen Kommentar nicht verkneifen, dass das doch viel interessanter gewesen sein muss ;-) Aber gut, die Amis wären sonst wohl nicht alle hochgekommen, schnauften wie alte Walrösser, in Wirklichkeit wars gerade mal ein lockeres Aufwärmprogramm. Von oben hatte man aber echt einen tollen Postkartenausblick, es musste also mal wieder ein Sprungfoto her. Danach wurde auf dem Schiff die Schnorchelausrüstung geholt. Die gut 100m an Land zu schwimmen war natürlich wieder verboten... Meinen Bewegungsdrang darf ich hier quasi nie austoben :-( Das Schnorcheln war dann aber echt cool. Hab mal todesmutig auf nen Neoprenanzug verzichtet, der kostet extra. Ich fands auch ganz ok, der Usee ist auch nicht wärmer und die anderen hatten genauso viel Gänsehaut wie ich. Erst wars nix besonderes, nur einige Fische, aber dann tauchte ein cooler Seelöwe auf, der uns echt interessant fand und vor uns das volle Programm abzog. Cool. Leider hab ich den nicht auf dem Handy, da ich da grad mit der Kamera eines nicht schnorchelnden Amis unterwegs war, aber das Video hol ich mir noch!
Danach durfte ich kurz in der Sonne am Strand trocknen, bevor es zum Schiff zurück ging. Mittagessen... Lecker, aber leider mit Koriander verseucht... Nach etwa einer Stunde Siesta an Deck im strahlenden Sonnenschein (ich war allein, die Amis waren wohl im klimatisierten Innenraum...) ging es auf der nächsten Insel an Land. Und zwar auf einen erst gut 100 Jahre alten Inselteil, der nur aus Lava besteht. Hatte so ein bisschen was von Moonwalk. Inzwischen waren wir nur noch zu zehnt, schon 4 Amis blieben an Board. Warum die so ne Tour machen,  ist mir echt ein Rätsel... Zum Abschluss stand nochmal Schnorcheln auf dem Plan,  jetzt nur noch zu sechst, zwei junge Amis und die deutsche Fraktion. Und wieder musste man Geduld mitbringen. Erst gabs wieder gar nix, bis wir nach einiger Zeit eine recht große Schildkröte entdeckten. Und ganz am Ende kam auch noch ein Rochen vorbei.
Um kurz nach 4 waren wir dann auch schon wieder an Bord und fuhren los. Ich duschte während es anfing zu schaukeln. Und schon kam Margit rein auf der Suche nach Kotzpastillen, die sie aber fast in der gleichen Zeit wieder los wurde... Und das zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht mal ich was merkte. Dann wurde das Geschaukel aber doch ziemlich heftig, hab dann sicherheitshalber auch mal was eingeworfen. Hat auch gut gewirkt. Es schaukelte so stark, dass auch einiges an Gläsern zu Bruch ging, da im Speiseraum schon fürs Abendessen eingedeckt war. Nach zwei Stunden wars aber auch schon wieder ganz ruhig. Um 7 gabs dann Abendessen, korianderfrei zum Glück. Sogar Margit schaffte einen Teller Suppe.
Nach dem Essen verschwanden irgendwie alle, nur ich bin noch übrig. Hab aber noch keine Lust auf Kabine, Margit hat sich schon wieder hingelegt, wobei ichs echt nicht kapier, es wackelt gar nix mehr, also müsste sich ihr Magen ja auch mal wieder beruhigen. Jetzt ist es halb zehn, die Fotos vom Tag sind gesichtet, auch die Unterwasserbilder vom Handy sind echt erstaunlich gut geworden. Jetzt wird noch etwas gelesen und dann gehts wohl auch schon wieder ins Bett.
So ein wenig körperliche Auslastung fehlt hier halt leider mal völlig...

Tag 3:
Hm, damit wurde es heute auch nicht besser. Um 7 gabs an Deck Frühstück, leider war es bewölkt, aber vielleicht ist das auch der Plan, dass man nicht zuviel Sonne abbekommt. Dann gings mit dem Boot zum Strand im Norden von Santa Cruz, wo ich die ersten Tage war. Es gab zum ersten Mal ein Wet Landing, woohoo, Action, man bekommt nasse Füße! Es wurden Wasserschuhe oder Sandalen empfohlen, wenn ich gewusst hätte, dass wir den ganzen Weg nur im Sand laufen, hätte ich nicht die ganze Zeit die Sandalen in der Hand getragen... Wirklich viel gabs nicht zu sehen, ein paar Seeiguanas am Strand, wenige Vögel und am Ziel des beschwerlichen Weges ganze 2 Flamingos in der Lagune. Hm. Dann zurück zum Strand zum Schnorcheln. Wir wurden wieder ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man doch ein Tshirt anziehen solle, wenn man ohne Wetsuit schnorchelt. Also ich, den anderen ist das ja zu kalt. Denn man könnte sich verbrennen... Hab ich gestern im strahlenden Sonnenschein nicht geschafft, wurde heute mit Wolkendecke auch nix, außerdem,  wo ist denn da der Witz, der vorletzte Tag, an dem ich die Chance auf etwas Farbe habe... Schnorcheln war leider aber auch Mist, das Wasser war total trüb, da hätte die Schildkröte zwei Meter neben mir vorbei schwimmen können, hätte ich nicht gemerkt...
Dann gings zurück aufs Schiff, umziehen und dann wieder an Land. Wir hatten eine Programmänderung, da wir alle Landschildkröten sehen wollten und die, echt lächerlich, nicht auf dem Plan standen... Für 20 Dollar pro Nase gabs nen Bus zur Farm, auf der sie frei leben. Das war schon richtig cool, da waren wirklich große dabei. Wobei es gar nicht so leicht war, da hin zu kommen, da ein paar Exemplare den Zufahrtsweg blockierten und einfach nicht weg wollten. Krieg mal so ein Gerät von der Straße. Schieben darf man nicht, wegtragen auch nicht und wenn man böse kuckt, verkriechen sie sich in ihrem Schneckenhaus. Ach ja, übrigens durfte ich auch selbst mal Schildkröte spielen und in einen leeren Panzer krabbeln. Ganz schön unhandlich, das Ding!
Danach kam der schlechteste Teil des Tages, denn wir wurden in die ach so tolle Stadt Puerto Ayora gekarrt und zweieinhalb Stunden ausgesetzt. Toll, da musste ich ganz dringend nochmal hin. Davon hat der Guide am Tag vorher nix gesagt. Und dafür wurde die Tour zum Dragon Hill gestrichen, ganz groß! So verbrachte ich dann eine halbe Ewigkeit auf einer Parkbank, es war kühl und nieselte hin und wieder und ein netter Polizist wies mich auch noch darauf hin, dass man auf der Bank nicht liegen darf. Haben die hier sonst keine Probleme?!?
War echt froh, als es dann endlich wieder zurück zum Schiff ging. Bis auf die Schildkröten hätte man sich diesen Tag heute echt schenken können. Hoffe mal morgen, am letzten echten Tag hier, wirds nochmal besser.
So, jetzt ist es 7, eigentlich müsste es jeden Moment was zu futtern geben. Hab echt Hunger, heut mittag gabs nur ein Sandwich und Obst. Juhu, wenn man vom Teufel spricht, unser Guide klingelt zu Tisch...

Tag 4:
Nach dem Frühstück um halb 7 ging es auf die Insel Plaza Sur, eine relativ kleine, auf der es vor Seelöwen und Landiguanas nur so wimmelte. Gemütlich wie immer ging es dahin, es wurden wieder unzählige Fotos geschossen. Die Seelöwen sind ja echt total knuffig, aber leider riecht man sie schon lange bevor man sie sieht. Als Haustier definitiv ungeeignet... Gegen halb 10 waren wir wieder an Bord und bereit für die dreistündige Überfährt nach Santa Fe. Es schaukelte ganz ordentlich, aber mir gings gut und ich lag an Deck in der Sonne. Margit schaffte das mal wieder nur etwa 3 Minuten. Entweder ich gewöhn mich langsam dran oder es gibt echt Leute, die noch ein vielfaches seekranker sind als ich. Als wir ankamen und der Seegang vorbei war, gabs Mittagessen. Ich zog das Achterdeck dem Kühlschrank innen vor und verzog mich mit meinem Teller dorthin.
Nach dem Essen gabs wieder ne gute Stunde Leerlauf, unglaublich, diese Nichtstuerei! Dann kam da Highlight der ganzen Tour. Wir gingen wieder mal Schnorcheln, zum ersten mal direkt vom Dingi aus. Zu Beginn gabs ne Riesenschildkröte, dann erstmal lange nix besonderes. Aber dann! Drei junge Seelöwen kamen angeschwommen und wollten nicht mehr weg. Die waren der Hammer! Und dann kamen noch zwei mehr, kann man echt nicht beschreiben, muss man erlebt haben! Echt cool! Und mein Handy knipste Bild um Bild...
Leider wars dann irgendwann vorbei und wir fuhren zum Schiff zurück. Und quasi direkt weiter zu einem von Seelöwen bevölkerten Stand. Von dort aus gings über die Insel, auch hier gabs wieder Horden von Iguanas zu sehen. Aber das konnte das Schorchelerlebnis echt nicht mehr toppen! Am Strand zurück gab sich noch ein Riffhai die Ehre, der in der Bucht kreiste und uns seine Rückenflosse zeigte. Außerdem noch ein paar Rochen und Schildkröten.
Zurück an Bord wurde geduscht und gepackt, dann gabs einen Abschiedscocktail mit der Crew und das letzte Abendessen. Direkt danach ging die Fahrt nach San Christobal los, bei der wir wieder und ganz besonders durchgeschüttelt wurden. Und mir gings wieder gut! Ok, ich hab vorgebeugt und mir was eingeworfen... Aber bei anderen hilft ja nicht mal das! Leider war um halb 9 alles verwaist, ich blieb allein zurück im Aufenthaltsraum, so dass ich auch bald ins Bett ging...

Tag 5:
Um 7 gab es Frühstück, danach wurden wir zum letzten Mal in Schwimmwesten verpackt und an Land gebracht. Mit dem Bus gings zum Interpretation Center, wo es nochmal einiges an Infos gab. Und einen Cache... Danach fuhren alle zurück zur Stadt, nur ich ging zu Fuß, wenigstens etwas Bewegung muss schon sein... Die angebliche halbe Stunde schaffte ich in 12 Minuten, soviel zur Bewegung. Ich wollte eigentlich noch etwas Wegzehrung kaufen, aber es gab nix gescheites. Wenn ich gewusst hätte, dass ich außer einem lausigen Sandwich im Flieger heute nix mehr kriegen sollte... Es ging im Bus zum "Flughafen", der ist echt lächerlich. Und im Moment völlig improvisiert, da gebaut wird. Es gab nix dort, nicht mal was zu trinken, geschweige denn zu essen. Im Flugzeug wurde es nicht viel besser. So gings hungrig nach Quito. Die Chance auf Essen am Flughafen hab ich dann auch verpasst, da ich dachte im oder am Hostel krieg ich auch was. Falsch gedacht. Das Hostel ist zwar total süß,  hat sogar nen Pool und super Internet und ist nur 10 Minuten vom Flughafen weg. Leider aber auch von allem anderen, hier gibts nix, weder einen Laden noch was Essbares. Naja, jetzt halt ich auch gar durch bis morgen am Flughafen, da wird dann das restliche Geld verfuttert. Ist auch schon 7 Uhr und um 4 Uhr früh muss ich zum Flieger. Geh dann mal bald ins Bett, hoffe mein Magen knurrt nicht zu laut im Dorm ;-)

Montag, 8. September 2014

Galapagos - Isla Isabella 7.9.

Heute ging es schon sehr bald los, um 6.50 Uhr musste ich mich an der Touragency einfinden, da um 7 das Boot zur größten der Inseln starten sollte. Klar dass es halb acht war bis wir endlich aufs Boot konnten. Irgendwie hatte ich mit was größerem gerechnet, aber wir 25 Touris landeten auf einem kleinen Speedboot, eher kleiner als das Tauchboot gestern... Vorher wurde noch das Gepäck kontrolliert, dass wir nix essbares auf die andere Insel schmuggeln, die machen das echt super, mit einem Griff in den Rucksack können die das feststellen! Dann wurde der Rucksack fachmännisch versiegelt, indem ein gelber Kabelbinder durch eine Schnalle gefädelt wurde. Klar, dann komm ich da auch nimmer rein, weder durch die 2. Schnalle noch durch den Reißverschluss unten ;-) Als wir aus dem Hafen fuhren  verteilte der Tourguide gleich mal ne Runde Kotztüten, ich war mal so großkotzig, darauf zu verzichten. Die thailändischen Kotzpastillen waren auch nur im Rucksack. Wir flogen über die Wellen und jetzt weiß ich auch warum die hier alle so klein sind. Die haben praktisch keine Bandscheiben mehr, komplett zusammengestaucht! So fühlte ich mich zumindest danach. Schlecht war mir nur, als die zwei Chinesen gegenüber mit dem Kotzen anfingen, aber ich hab mich tapfer geschlagen! Nach 2h waren wir dann auch schon auf der anderen Insel. Die versiegelten Taschen wurden wieder aufgeschnitten, was hatte ich für ein Glück, offene Taschen wurden gleich nochmal kontrolliert... Wir durften 5 Dollar Inseleintritt löhnen und ein paar Seelöwen und Iguanas am Hafen bewundern. Die Seelöwen lagen ganz gemütlich auf den Parkbänken für die Touris und pennten... Schon gings wieder aufs nächste Boot, wir fuhren an allem möglichen Getier vorbei: Pelikane, Robben und Seelöwen, kleine Galapagospinguine, total süß. Und an lustigen Vögeln mit blauen Füßen, sehen aus, als hätten sie Taucherflossen an! Dann legten wir auf einer Insel an, auf der unzählige Babyiguanas leben. Bzw. sich von der Sonne auf dem schwarzen Lavagestein wärmen lassen. Hab kurz mal überlegt, einen einzupacken, aber bei den super Kontrollen hier... Eher enttäuschend fand ich dagegen die Haie, nur etwa einen Meter lange White Tipped Sharks, die dann auch fast alle noch pennten.
Weiter gings zum Schnorcheln, das nach dem Tauchen auch eher enttäuschte. Eigentlich sah man nämlich gar nix. Dafür weiß ich jetzt aber sicher,  dass mein Handy auch in Salzwasser wasserdicht ist, hat brav nix fotografiert ;-) Wird die nächsten Tage noch öfter gemacht...
Nach dem Schnorcheln gings mit dem Auto zum Mittagessen. Danach gabs noch einen Aussichtspunkt, den der Guide in höchsten Tönen lobte, aber der hat mich jetzt net so vom Hocker gehauen. Vielleicht bin ich inzwischen auch einfach zu verwöhnt. Weiter gings noch zu einer Lagune mit Flamingos. Und zum Abschluss gings noch zu einer Schildkrötenaufzuchtstation. Da war ordentlich was los. Schon krass, die waren echt fast ausgestorben, es gab dank Jagd nur noch 8 Stück. Jetzt werden die wieder gezüchtet bis sie mit etwa 10 Jahre alt sind und so 30 bis 40cm groß. Dann haben sie keine natürlichen Feinde mehr und können in die Freiheit entlassen werden.
Nachdem wir das Marathonprogramm von Rumsitzen, aussteigen und fotografieren hinter uns gebracht haben, gings zurück zum Boot. Auf der Heimfahrt wurden wieder fleißig Tüten befüllt, dank Kotzpastillen gings mir dieses Mal noch besser ;-) Die beiden Chinesen gaben aber wieder alles!
Um halb sechs waren wir dann wieder zurück. Zum Abendessen gönnte ich mit heute mal Nudeln und eine Nutellapizza zum Nachtisch. Geil! Jetzt sitz ich grad noch im Hotel rum. Morgen bis Freitag gehts dann auf das große Schiff. Heißt, ich werde voraussichtlich erst wieder Freitag Abend in Quito Wlan haben, wenn überhaupt. Bis dorthin müsst ihr also auf mich verzichten...

Samstag, 6. September 2014

Galapagos - Isla Santa Cruz 5.-6.9.

Gestern gings wie geplant auf die Galapagosinseln und als Geldschlucker machen sie ihrem Namen alle Ehre.
Früh um 4 gings mit dem Taxi zum Flughafen und schon das Einchecken kostete 10 Dollar, da das Gepäck extra untersucht wurde. Dass man ja keine frischen oder getrockneten Lebensmittel einführt. Cocablätter wurden schon mal nicht entdeckt. Mit Zwischenstopp in Guayaquill gings auf die Inseln, dauerte insgesamt vier Stunden, mit Zeitverschiebung von einer weiteren Stunde (bin jetzt acht Stunden hinter euch her) war es 10. Zu Fuß gings in den "Terminal", hier gabs nicht mal ein Band fürs Gepäck. Immigration und Eintritt in den Nationalpark machten meinen Geldbeutel um die nächsten 100 Dollar leichter. Das Gepäck kam quasi durchs Fenster und wurde erstmal abgestellt, man durfte es sich nicht nehmen, denn zunächst tobten sich zwei Hunde darauf aus. Die suchten wie verrückt, fanden aber nix, langsam glaub ich, ich hab mein Coca verloren! Dann endlich durften wir es nehmen und mit Bus, Fähre und Bus gings nach Puerta Ayora, der Inselhauptstadt. Immerhin das war relativ günstig, gerade mal 3$. Der Bus hielt nur 100m vom günstigsten Hostel aus dem Lonely Planet, tatsächlich 17$ für ein Einzelzimmer mit Ventilator und kalter Dusche, völlig ausreichend. Heute Nacht wars mir eher fast zu kalt.
Nach dem Check in zog ich los. Zunächst mal gabs ein Sandwich, dann lief ich in die Darwin Station. Von der hatte ich ehrlich gesagt mehr erwartet, war ziemlich viel Baustelle, den versprochenen Film gabs auch nicht. Aber es war kostenlos. Süß war die Aufzuchtstation der Babyschildkröten und zwei etwa einen Meter große Exemplare gabs auch. Das eine schlief aber... Auf dem Rückweg wäre ich fast noch auf einen Iguana gelatscht, der sich komplett schwarz auf schwarzem Lavagestein sonnte und nicht vom Fleck rührte. Danach suchte ich mir ne Tauchschule, von wegen 80-120$, lieber Lonely Planet, mit 150 war ich noch gut dabei! Dann gings auf nen schnellen Ananassaft in ein kleines Restaurant und danach direkt weiter zum Abendessen, preislich ok, aber nix besonderes.
Heute früh musste ich um halb 8 in der Tauchschule stehen. Ich war die einzige! Nur eine andere Tauchlehrerin kam noch mit. Mit dem Auto gings über die Insel, wo das Boot wartete. Dann fuhren wir etwa 45 Minuten zu den Gordon Rocks. Ganz schöner Seegang, hab ein bisserl Angst vor meiner Kreuzfahrt... Auf der Rückseite der Felsen wurde erstmal die Ausrüstung gecheckt und getestet ob die Bleimenge stimmt. Immerhin war ich mit einem 7mm Neopren unterwegs, extrem dick für das, was ich bisher gemacht hab, inklusive Schuhen und Kapuze. War auch gut so, denn statt der versuchten 5kg reichten dann doch 4. Wär ich wieder zur Bleiente geworden... Dann gings um die Felsen rum und wieder ins Wasser. Alles musste schnell gehen, rein und gleich runter, da hier extreme Strömungen herrschen. Das Wasser war eine extrem trübe Brühe, in Thailand oder so wäre man total enttäuscht, aber hier sind die Viecher etwas größer. Schon kamen zwei Tortugas von gut nem Meter Länge umd die Ecke. Kennt ihr nicht? Mann, Schildkröten! Unter uns kreisten verschiedene 2-3m lange Haie, kenne leider den deutschen Namen nicht. Definitiv mehr als ich bisher insgesamt gesehen hab und viel größer!  So gesehen gabs jeden Hai wohl für unter 10 Dollar...  Auf jeden Fall wars saukalt, trotz der Ausrüstung. Irgendwann kam auch noch ein recht großer Rochen vorbei. Ich dachte schon, wir hätten alle Highlights gesehen, da kam der supersüße Seelöwe geschwommen. Der fand mich wohl genauso inteessant wie ich ihn, denn er umkreiste mich mehrfach und sah mich mit seinem Hundeblick an. Hätte ich am liebsten gleich für die Badewanne eingepackt! Nach ner knappen Stunde gings wieder nach oben. Es gab heißen Tee und Müsli bevor wir zum zweiten Tauchgang aufbrachen. Ähnlich wie der erste aber ohne meinen Seelöwenfreund! Danach fuhren wir mit dem Boot nach Puerto Ayora zurück, unterwegs gabs noch Lunch. Vom Service her war das heute schon überragend, sogar Handtücher waren inklusive. Nur leider, nicht die Foto-CD, die kostete nochmal 25 extra. Wars mir aber wert,  jetzt hab ich sogar ein Video vom Seelöwen. Und zwar nicht auf CD, sondern gleich aufs Tablet gezogen. Leider zu groß zum Posten.
Am frühen Nachmittag war ich zurück, dann gings zum Turtle Bay. Laut LP sollte es hier auch viele Tiere geben, aber es war "nur" ein sehr schöner weißer Sandstrand. Leider wars mir zum Baden zu kalt, gut 20 Grad, aber stark bewölkt mit Hang zu  Nieselregen. Also gings bald zurück.
Habe jetzt beschlossen, morgen doch nicht mehr zu tauchen, alle Highlights hab ich gesehen, kann man nicht toppen. Stattdessen hab ich eine Tour zu einer Insel gebucht, auf die ich sonst nicht komme. In den 6 Stunden, die man dort ist, wurde mir so einiges versprochen: Landschildkröten, Schnorcheln, Pinguine, Haie, Flamingos und was weiß ich nicht alles. Das wird also alles ganz kurz sein, aber ich lass mich einfach überraschen...
So, Ende jetzt, es ist 6, ich hab Hunger!

Donnerstag, 4. September 2014

Satz mit X... 3.-4.9.

... war wohl nix :-(
Tja, was soll ich sagen, hat nicht geklappt, nicht etwa, weil ich mich schlecht gefühlt hab oder nicht fit war. Auch die Höhe war ok, hatte weder Kopfschmerzen noch war mir schlecht oder so. Und erfroren bin ich auch nicht, sogar Finger und Zehen waren trotz eisigem Wind noch vorhanden. Was dann das verdammte Problem war, wollt ihr wissen? Ja, damit hätte ich auch niemlas gerechnet: Die beschissenen Bergschuhe, die ich geliehen hatte, zusammen mit den Steigeisen haben so stark auf meinen rechten Fuß gedrückt, dass jeder Schritt ne Qual war. Oder zumindest jeder zweite. So wäre ich nie bis zum Gipfel gekommen und daher war leider nach dem ersten Gletscher in 5200m Höhe Schluss. Keine Chance. Tut immer noch weh :-(
Bin echt ziemlich angepisst grade eben, weil ich jetzt genauso wenig weiß, ob ich es schaffen könnte wie vorher. Wahrscheinlich wäre ich mit meinen Wanderschuhen auch bis dorthin gekommen, so steil wars noch nicht.
So, aber der Fairness halber gibts jetzt trotzdem alles seit dem letzten Blog:
Über vorgestern gibts nix zu erzählen,  Internet, Lesen, Sudoku... Ach doch, abends hab ich es geschafft, dass mein Ofen nach außen räucherte und nicht zu mir.
Ich hatte den Auftrag lang zu schlafen, lustig, das kann ich so gut, aber immerhin bis 9 hab ich noch gedöst. Dann gabs ein großes Frühstück. Danach sammelten sich 5 bekloppte im Vorraum: Detlef, der ältere Deutsche, ein Holländerpaar,  das grade mal 2 Tage Akklimatisation in Quito vorweisen konnte, ich und Caro aus der Schweiz, Forni, du kennst sie. Sie hatte es am letzten Samstag schon mal versucht, musste aber abbrechen, weil die, mit der sie unterwegs war, nicht fit war. Jetzt hatte sie ihren eigenen Guide, damit nix schiefgehen konnte. Wir bekamen unsre Ausrüstung, Megaschlafsack, Fleecejacke, die ich am Ende nicht mal brauchte, zwei Zelthosen, Eispickel, Steigeisen, Gamaschen und was weiß ich nicht alles. Und die tollen Schuhe. Fing schon gut an, es gab nämlich keine 37... 38 war zu groß, die angebliche 36 aber auch. Hab aber nicht drauf geschaut. Ist halt schon mal Mist, auch wenn ich da noch nix gemerkt hab, aber wie auch, sind halt wie Skischuhe, ob die passen merkt man ja auch erst, wenns zu spät ist... Hab später die Einlagen aus meinen Laufschuhen rein, dann gings eigentlich.
Mit unsen Guides und zwei vollen Jeeps fuhren wir los, erst zum Mittagessen, echt lecker, Suppe und Forelle ohne Kopf ;-)
Dann gings weiter ins Basecamp auf 3800m, da die eigentliche Hütte oben ja renoviert wird. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht, saßen da zwei Jungs, die ich erstmal einordnen musste. Es waren zwei der drei Schweizer, mit denen wir in Quito die Radtour gemacht hatten! Einer von ihnen teilte das Schicksal von Caro, die beiden kannten sich schon von ihrem ersten Versuch. Gescheitert waren sie übrigens wegen der Selbstüberschätzung einer Amerikanerin, die meinte sie schaffts noch bis hoch, sonst hätten die beiden nämlich einfach tauschen können. Und die dann auch 100m weiter abkackte.
Im Camp übten wir dann Laufen mit Steigeisen, eigentlich ganz lustig, da drückte auch noch nix. Nur sehr ungewohnt für Skifahrer: Man muss nämlich,  wenn man quer zum Hang steht, mit dem ganzen Fuß am Boden sein, nix Bergkante belasten und so...
Dann gabs auch schon wieder Abendessen und um 6 gings in den Schlafsack auf bequemen Stockbetten. Der war echt mal warm, hätte aber von der Größe her nicht mal allein in meinen großen Rucksack gepasst... Hm, was soll ich sagen, wie oft penn ich zu Hause um 8 auf dem Sofa ein? Aber nein, wenns drauf ankommt, kann ich erst um halb 10 einschlafen. Wunderbar. Hab geschwitzt wie Sau in dem Schlafsack. Und natürlich gabs abends Suppe, noch Fragen?!? Hm, um 10 war die Nacht zu Ende, es gab "Frühstück". Um 11 fuhren wir los bis zum Parkplatz, wo wir um halb 12 starteten. Die Nacht war klar, man sah 1000e Sterne und einen tollen Halbmond, außerdem Quito hinter uns. Der Wind war eiskalt, aber ich war gut verpackt und so ging die erste Stunde bis zur Hütte auch ganz gut. Kurze Pause, dann gings weiter, ne halbe Stunde bis zum Gletscherrand, wo ich ja schon mal war. Die Steigeisen wurden befestigt, und zwar anders als beim Üben. José wickelte das Band nämlich zunächst einmal um meinen Knöchel und ich fürchte, genau das war es, was den Druck auf meinen Fuß verursachte. Er meinte, so hälts besser und ich habs später leider nicht in Verbindung gebracht... Bis dahin war also echt alles top und ich dachte echt, ich kanns packen. Aber keine 100 Höhenmeter weiter gings los, jeder Schritt mit rechts tat weh wie Sau und mir wurde klar, dass ich das nicht noch 800 Höhenmeter länger durchhalt. Und runter dann ja auch noch. Ich quälte mich noch weng weiter, aber bald war echt Schluss. José zerrte mich bis zum Ende des ersten Gletschers,  da man den dann runterwärts umgehen konnte, indem man über Sand und Geröll lief. Tja, das wars dann, gerade mal 3 Uhr. Die beiden Holländer teilten mein Schicksal,  aber aus anderen Gründen. Sie sah echt scheiße aus, definitiv höhenkrank mit Schwindel usw. Aber auch sie hatte Blasen von den Schuhen, ist doch echt Mist. Also gings wieder runter und als ich die Steigeisen abmachen durfte, gings auch meinem Fuß schon etwas besser. Half mir aber auch nix mehr. So gings zurück zum Auto und dann wieder ins Camp, wo wir nochmal 2h pennten. Jetzt war der Schlafsack aber echt toll!
Dann fuhren wir zurück zum Papagayo. José brachte mich dann noch an die Panamericana, wo auch nach kürzester Zeit ein Bus nach Quito vorbeikam. Für 75Cent. Der brachte mich zum Busbahnhof und der Metrobus bis 1,5 km vors Hostel. Den Rest geht's jetzt zu Fuß,  wobei ich grad noch nen Stopp auf einen Cappuccino mit Wifi mache. Wenn der Blog fertig ist, gehts weiter ins Hostel. Und dann noch etwas Frustcachen im Park, in Joggingschuhen auf grad mal 2800m renn ich ja wie ein Wiesel...
Morgen früh um 7 flieg ich dann auf die Galapagosinseln. Hoffe mal, dass ich da ne halbwegs bezahlbare Unterkunft finde, im Internet siehts schlecht aus, die günstigen aus dem Lonely Planet haben alle keine Webside... Naja, ich werde schon nicht unter der Brücke schlafen müssen... Auf jeden Fall wird das dort richtig toll, da will ich ja schon seit Jahren hin und das löscht dann den heutigen Tag aus den Urlaubserinnerungen ;-)

Dienstag, 2. September 2014

Warm up - Teil 2 1.-2.9.

Vorgestern gabs wirklich Nudeln mit lecker Pilzsoße und Salat. Danach hab ich meinen Kamin angeheizt und bin in den heißen Jaccuzzi gehüpft. Super. Als ich in mein Häuslein zurück kam, wars kuschelig warm, nur leider auch ziemlich verräuchert. Leider fehlt nämlich das Glas vorne am Kamin... So schlief ich recht bald, da meine Augen zu tränen anfingen.
Gestern ging es mit einem riesigen Pancake zum Frühstück los. Dann bekam ich Fäustlinge und einen Helm und los gings mit dem deutschen Paar Eva und Hans, Anfang 60, aber topfit und meinem Guide José. Detlef hatte seinen eigenen Guide. Sehr gut, falls ich übermorgen abkacke...
Wir fuhren eine gute Stunde zum Fuß des Iliniza Norte auf etwa 4000m. Gegen 10 starteten wir dort, zunächst gings ganz leicht bergauf, dann wurde es aber immer steiler. Der Untergrund war sandig und steinig. José gab ein sehr langsames, angenehmes Tempo vor, das wir gut halten konnten, Eva und ich unterhielten uns auch die ganze Zeit noch ohne groß zu Schnaufen. Hans gings nicht ganz so gut, er hatte Probleme mit dem Rücken,  was dann auch ins Bein runterzog. Zu Beginn sah das Wetter noch gut aus, leider blieb es nicht so, es zog zu, der Gipfel verschwand und ein eisiger Wind wehte. Wir kämpften uns bis zu einem Refugio auf 4700m, bis dorthin ging das auch gut mit den dünnen Handschuhen. Auch die Jacke war noch im Rucksack, ich hatte "nur" mein Skishirt, Tshirt, Pulli und Softshelljacke an, dazu Skiunterhose, Laufhose und Outdoorhose...
Im Refugio kochten wir schnell einen Tee und aßen ein Sandwich aus dem Lunchpaket, dann ging es weiter. Allerdings nur zu zweit, Hans fühlte sich echt schlecht und Eva war vom Wetter ordentlich angepisst und sah verständlicherweise keinen Sinn im weiteren Aufstieg. Jetzt mit Fäustlingen, Jacke und Helm auf der Mütze. Der Weg wurde schon bald anspruchsvoller, es ging über felsigen Untergrund, stellenweise musste man sogar etwas klettern. Der Wind pfiff immer fieser und da wir mittlerweile mitten in den Wolken steckten auch nasser. Auf gut 4900m, also nur noch 200m vor dem Gipfel kam und Detlef entgegen, der deutlich schneller unterwegs war. Die beiden mussten kurz vor uns abbrechen, als nur ein Stück neben ihnen eine Lawine runterkam. Das hieß für uns also auch Feierabend, das war einfach zu gefährlich. Schade, da der obere Teil wohl noch mal sehr steil und klettertechnisch anspruchsvoller geworden wäre,  aber ging einfach nicht. Also gings wieder runter, auf einem anderen Weg, sehr sandig, man konnte wieder gut schlittern. So gings zügig zum Refugio, wo die ersten Kleidungsschichten fielen. Ich muss sagen, oben wars echt saukalt, aber eigentlich nur im Gesicht. Finger und Füße waren zwar nicht warm, aber es ging und ansonsten wars dank der Bewegung echt warm. Was dicke Handschuhe für einen Unterschied machen. Schnell liefen wir weiter ins Tal, gegen 3 waren wir am Auto zurück.
Dann fuhren wir zurück in die Hosteria, es gab wieder Schokokuchen und meinen Cocatee. Wir saßen auf der Couch am Kamin. Ich fühlte mich trotz 900 Höhenmetern überaus fit, hab auch jetzt keinen Muskelkater und auch sonst hatte ich keine Probleme mit der Höhe,  Kopfschmerzen oder so. Detlef sah da etwas fertiger aus und brauchte auch erstmal ein Nickerchen. Naja, einen kleinen Altersvorteil muss ich halt auch haben. Wobei Eva und Hans auch fit waren. Echt mal Hut ab, kann man sich nur wünschen,  in dem Alter noch so sportlich unterwegs zu sein!
Um 6 gingen wir alle zusammen essen, dieses Mal nahm ich den vegetarischen Wok, auch superlecker. Danach wollten wir eigentlich in den Jaccuzzi,  aber leider wurde der nicht wirklich warm. Also gabs nur ne arme Dusche und dann ein warmes Bett in meiner Räucherkammer.
Heute hab ich frei! Heißt ich mache echt mal gar nix. Grad sitz sich im Garten, leider versteckt sich die Sonne im Moment etwas hinter Wolken. Außer lesen, Internet und Tee trinken werde ich auch nicht viel machen.
Morgen gehts dann ans Eingemachte. Ja ich werde es doch machen! Mittags werde ich abgeholt, Ausrüstung gecheckt, dann gibts Essen und es geht ins Basecamp. Normal würde man auf die Hütte auf 4800m aufsteigen, leider gibt's die im Moment nicht. Daher schlafen wir im Zelt, brrr, auf 3900m. Es geht früh in den Schlafsack, da man um 11 Uhr abends(!) schon losgehen muss. Start ist dann auf etwa 4600m, das Ziel liegt auf 5890m. Scheiße viel! Wenn alles gut geht, kommt man dann um 6 oder 7 am Gipfel an, wenn die Sonne aufgeht. Runter gehts dann wohl in grad mal 3h.
Also, wer mir gut zureden will, kann das gerne noch tun, ansonsten dürft ihr Donnerstag ab 6 Uhr früh deutsche Zeit die Daumen drücken bis um 2...
Weiß noch nicht wann ich mich wieder melden kann, evtl. erst von den Galapagosinseln...

Der rechte wärs gewesen...